Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

Bild:
<< vorherige Seite
Achtes Capitel.
136. Versuch.
1. Wenn zwischen den beyden geladenen Flächen
einer elektrischen Platte mehrere Verbindungen von ver-
schiedener Länge und aus verschiedenen Materien gemacht
werden; so geht der Schlag durch diejenige Verbindung,
weiche aus den besten Leitern besteht, wie lang oder kurz
auch die übrigen seyn mögen.
2. Werden mehrere Verbindungen von einerley Ma-
terien, aber von verschiedener Länge, gemacht, so geht der
Schlag durch die kürzeste derselben.
3. Sind die Verbindungen in aller Absicht elnan-
der gleich, so geht der Schlag durch mehrere zu gleicher
Zeit.

Einer meiner Freunde hat mir erzählt, er habe oft
mehrere Verbindungen zu gleicher Zeit gemacht, um große
Flaschen oder Batterien zu entladen. Wenn deren eine hin-
reichende Anzahl gewesen, so habe er sich selbst in eine der-
selben hineinstellen, und ohne den geringsten Schaden An-
theil am Schlage nehmen können; die Empfindung sey
sogar nicht unangenehm gewesen, und er habe sie durch
dieses Mittel fast bis zum Unmerklichen schwächen können.

137. Versuch.

Herr Henly machte eine doppelte Verbindung, die
erste durch einen eisernen Stab, der ein und einen halben
Zoll breit und einen halben Zoll dick war; die andere
durch eine vier und einen halben Schuh lange dünne Kette.
Bey Entladung einer Flasche von 500 Quadratzoll be-
legter Fläche gieng die Elektricität durch beyde Verbin-
dungen, und man sahe an vielen Stellen der Kette Fun-
ken. Er entlud ferner drey Flaschen, welche zusammen
16 Quadratschuh belegte Fläche enthielten, durch drey ver-
schiedene Ketten auf einmal, wie bey Fig. 67, und man
sahe in allen Ketten helle Funken. Die Ketten waren
von Eisen und Messing, von sehr verschiedenen Längen;

Achtes Capitel.
136. Verſuch.
1. Wenn zwiſchen den beyden geladenen Flächen
einer elektriſchen Platte mehrere Verbindungen von ver-
ſchiedener Länge und aus verſchiedenen Materien gemacht
werden; ſo geht der Schlag durch diejenige Verbindung,
weiche aus den beſten Leitern beſteht, wie lang oder kurz
auch die übrigen ſeyn mögen.
2. Werden mehrere Verbindungen von einerley Ma-
terien, aber von verſchiedener Länge, gemacht, ſo geht der
Schlag durch die kürzeſte derſelben.
3. Sind die Verbindungen in aller Abſicht elnan-
der gleich, ſo geht der Schlag durch mehrere zu gleicher
Zeit.

Einer meiner Freunde hat mir erzählt, er habe oft
mehrere Verbindungen zu gleicher Zeit gemacht, um große
Flaſchen oder Batterien zu entladen. Wenn deren eine hin-
reichende Anzahl geweſen, ſo habe er ſich ſelbſt in eine der-
ſelben hineinſtellen, und ohne den geringſten Schaden An-
theil am Schlage nehmen können; die Empfindung ſey
ſogar nicht unangenehm geweſen, und er habe ſie durch
dieſes Mittel faſt bis zum Unmerklichen ſchwächen können.

137. Verſuch.

Herr Henly machte eine doppelte Verbindung, die
erſte durch einen eiſernen Stab, der ein und einen halben
Zoll breit und einen halben Zoll dick war; die andere
durch eine vier und einen halben Schuh lange dünne Kette.
Bey Entladung einer Flaſche von 500 Quadratzoll be-
legter Fläche gieng die Elektricität durch beyde Verbin-
dungen, und man ſahe an vielen Stellen der Kette Fun-
ken. Er entlud ferner drey Flaſchen, welche zuſammen
16 Quadratſchuh belegte Fläche enthielten, durch drey ver-
ſchiedene Ketten auf einmal, wie bey Fig. 67, und man
ſahe in allen Ketten helle Funken. Die Ketten waren
von Eiſen und Meſſing, von ſehr verſchiedenen Längen;

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0114" n="94"/>
            <fw place="top" type="header">Achtes Capitel.</fw>
          </div>
          <div n="3">
            <head>136. Ver&#x017F;uch.</head><lb/>
            <list>
              <item>1. Wenn zwi&#x017F;chen den beyden geladenen Flächen<lb/>
einer elektri&#x017F;chen Platte mehrere Verbindungen von ver-<lb/>
&#x017F;chiedener Länge und aus ver&#x017F;chiedenen Materien gemacht<lb/>
werden; &#x017F;o geht der Schlag durch diejenige Verbindung,<lb/>
weiche aus den be&#x017F;ten Leitern be&#x017F;teht, wie lang oder kurz<lb/>
auch die übrigen &#x017F;eyn mögen.</item>
              <item>2. Werden mehrere Verbindungen von einerley Ma-<lb/>
terien, aber von ver&#x017F;chiedener Länge, gemacht, &#x017F;o geht der<lb/>
Schlag durch die kürze&#x017F;te der&#x017F;elben.</item>
              <item>3. Sind die Verbindungen in aller Ab&#x017F;icht elnan-<lb/>
der gleich, &#x017F;o geht der Schlag durch mehrere zu gleicher<lb/>
Zeit.</item>
            </list>
            <p>Einer meiner Freunde hat mir erzählt, er habe oft<lb/>
mehrere Verbindungen zu gleicher Zeit gemacht, um große<lb/>
Fla&#x017F;chen oder Batterien zu entladen. Wenn deren eine hin-<lb/>
reichende Anzahl gewe&#x017F;en, &#x017F;o habe er &#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t in eine der-<lb/>
&#x017F;elben hinein&#x017F;tellen, und ohne den gering&#x017F;ten Schaden An-<lb/>
theil am Schlage nehmen können; die Empfindung &#x017F;ey<lb/>
&#x017F;ogar nicht unangenehm gewe&#x017F;en, und er habe &#x017F;ie durch<lb/>
die&#x017F;es Mittel fa&#x017F;t bis zum Unmerklichen &#x017F;chwächen können.</p>
          </div>
          <div n="3">
            <head>137. Ver&#x017F;uch.</head><lb/>
            <p>Herr Henly machte eine doppelte Verbindung, die<lb/>
er&#x017F;te durch einen ei&#x017F;ernen Stab, der ein und einen halben<lb/>
Zoll breit und einen halben Zoll dick war; die andere<lb/>
durch eine vier und einen halben Schuh lange dünne Kette.<lb/>
Bey Entladung einer Fla&#x017F;che von 500 Quadratzoll be-<lb/>
legter Fläche gieng die Elektricität durch beyde Verbin-<lb/>
dungen, und man &#x017F;ahe an vielen Stellen der Kette Fun-<lb/>
ken. Er entlud ferner drey Fla&#x017F;chen, welche zu&#x017F;ammen<lb/>
16 Quadrat&#x017F;chuh belegte Fläche enthielten, durch drey ver-<lb/>
&#x017F;chiedene Ketten auf einmal, wie bey Fig. 67, und man<lb/>
&#x017F;ahe in allen Ketten helle Funken. Die Ketten waren<lb/>
von Ei&#x017F;en und Me&#x017F;&#x017F;ing, von &#x017F;ehr ver&#x017F;chiedenen Längen;
</p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[94/0114] Achtes Capitel. 136. Verſuch. 1. Wenn zwiſchen den beyden geladenen Flächen einer elektriſchen Platte mehrere Verbindungen von ver- ſchiedener Länge und aus verſchiedenen Materien gemacht werden; ſo geht der Schlag durch diejenige Verbindung, weiche aus den beſten Leitern beſteht, wie lang oder kurz auch die übrigen ſeyn mögen. 2. Werden mehrere Verbindungen von einerley Ma- terien, aber von verſchiedener Länge, gemacht, ſo geht der Schlag durch die kürzeſte derſelben. 3. Sind die Verbindungen in aller Abſicht elnan- der gleich, ſo geht der Schlag durch mehrere zu gleicher Zeit. Einer meiner Freunde hat mir erzählt, er habe oft mehrere Verbindungen zu gleicher Zeit gemacht, um große Flaſchen oder Batterien zu entladen. Wenn deren eine hin- reichende Anzahl geweſen, ſo habe er ſich ſelbſt in eine der- ſelben hineinſtellen, und ohne den geringſten Schaden An- theil am Schlage nehmen können; die Empfindung ſey ſogar nicht unangenehm geweſen, und er habe ſie durch dieſes Mittel faſt bis zum Unmerklichen ſchwächen können. 137. Verſuch. Herr Henly machte eine doppelte Verbindung, die erſte durch einen eiſernen Stab, der ein und einen halben Zoll breit und einen halben Zoll dick war; die andere durch eine vier und einen halben Schuh lange dünne Kette. Bey Entladung einer Flaſche von 500 Quadratzoll be- legter Fläche gieng die Elektricität durch beyde Verbin- dungen, und man ſahe an vielen Stellen der Kette Fun- ken. Er entlud ferner drey Flaſchen, welche zuſammen 16 Quadratſchuh belegte Fläche enthielten, durch drey ver- ſchiedene Ketten auf einmal, wie bey Fig. 67, und man ſahe in allen Ketten helle Funken. Die Ketten waren von Eiſen und Meſſing, von ſehr verſchiedenen Längen;

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Texttranskription. (2013-06-18T11:17:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition. (2013-06-18T11:17:52Z)
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-06-18T11:17:52Z)

Weitere Informationen:

  • Bogensignaturen: nicht übernommen
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet
  • Kustoden: nicht übernommen
  • rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/114
Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/114>, abgerufen am 20.04.2024.