Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749.

Bild:
<< vorherige Seite
Staatswissenschaft.
§. 29.

Vor allen Dingen ist nöthig, sich die
Reichsgrundgesetze bekannt zu machen, und
ihren Ursprung, ihr Schicksal und ihren jetzi-
gen Gebrauch zu untersuchen.

* Das Reichsherkommen gehört gleichfalls hie-
her. Wo man aber in einem Reiche weiter keine
als dergleichen ungeschriebene Gesetze findet: da kann
man sicher schliessen, daß der Wille des Regenten
für das einzige Reichsgrundgesetz gehalten wird.
1. Hrn. Hofrath Johann Jacob Schmaussens
Corpus iuris gentium academicum, II. tomi, Leip-
zig 1730. gr. 8.
2. Corps universel diplomatique du droit des
gens par M. DV MONT, VIII. tomes, a Am-
sterdam 1726-1731. avec les supplements de M.
Rousset, V. tomes 1739. f.
§. 30.

Hierauf gründet sich die Verbindung
zwischen dem Regenten und dem Untertha-
nen,
oder das Ius Publicum. Man muß
demnach sowohl den Regenten und seine Vor-
rechte; als die Stände und ihre Rechte mer-
ken.

§. 31.

Jn Ansehung des Landesherrn und seiner
Vorrechte
ist auf verschiedenes Acht zu geben.
Der Glantz seiner hohen Person und Familie

fällt
B
Staatswiſſenſchaft.
§. 29.

Vor allen Dingen iſt noͤthig, ſich die
Reichsgrundgeſetze bekannt zu machen, und
ihren Urſprung, ihr Schickſal und ihren jetzi-
gen Gebrauch zu unterſuchen.

* Das Reichsherkommen gehoͤrt gleichfalls hie-
her. Wo man aber in einem Reiche weiter keine
als dergleichen ungeſchriebene Geſetze findet: da kann
man ſicher ſchlieſſen, daß der Wille des Regenten
fuͤr das einzige Reichsgrundgeſetz gehalten wird.
1. Hrn. Hofrath Johann Jacob Schmauſſens
Corpus iuris gentium academicum, II. tomi, Leip-
zig 1730. gr. 8.
2. Corps univerſel diplomatique du droit des
gens par M. DV MONT, VIII. tomes, à Am-
ſterdam 1726-1731. avec les ſupplements de M.
Rouſſet, V. tomes 1739. f.
§. 30.

Hierauf gruͤndet ſich die Verbindung
zwiſchen dem Regenten und dem Untertha-
nen,
oder das Ius Publicum. Man muß
demnach ſowohl den Regenten und ſeine Vor-
rechte; als die Staͤnde und ihre Rechte mer-
ken.

§. 31.

Jn Anſehung des Landesherrn und ſeiner
Vorrechte
iſt auf verſchiedenes Acht zu geben.
Der Glantz ſeiner hohen Perſon und Familie

faͤllt
B
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0031" n="17"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Staatswi&#x017F;&#x017F;en&#x017F;chaft.</hi> </fw><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 29.</head><lb/>
          <p>Vor allen Dingen i&#x017F;t no&#x0364;thig, &#x017F;ich die<lb/><hi rendition="#fr">Reichsgrundge&#x017F;etze</hi> bekannt zu machen, und<lb/>
ihren Ur&#x017F;prung, ihr Schick&#x017F;al und ihren jetzi-<lb/>
gen Gebrauch zu unter&#x017F;uchen.</p><lb/>
          <note place="end" n="*">Das <hi rendition="#fr">Reichsherkommen</hi> geho&#x0364;rt gleichfalls hie-<lb/>
her. Wo man aber in einem Reiche weiter keine<lb/>
als dergleichen unge&#x017F;chriebene Ge&#x017F;etze findet: da kann<lb/>
man &#x017F;icher &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en, daß der Wille des Regenten<lb/>
fu&#x0364;r das einzige Reichsgrundge&#x017F;etz gehalten wird.<lb/><list><item>1. Hrn. Hofrath <hi rendition="#fr">Johann Jacob Schmau&#x017F;&#x017F;ens</hi><lb/><hi rendition="#aq">Corpus iuris gentium academicum, II. tomi,</hi> Leip-<lb/>
zig 1730. gr. 8.</item><lb/><item>2. <hi rendition="#aq">Corps univer&#x017F;el diplomatique du droit des<lb/>
gens par <hi rendition="#i">M. <hi rendition="#g">DV MONT,</hi></hi> VIII. tomes, à Am-<lb/>
&#x017F;terdam 1726-1731. avec les &#x017F;upplements de M.<lb/>
Rou&#x017F;&#x017F;et, V. tomes 1739. f.</hi></item></list></note>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 30.</head><lb/>
          <p>Hierauf gru&#x0364;ndet &#x017F;ich die <hi rendition="#fr">Verbindung<lb/>
zwi&#x017F;chen dem Regenten und dem Untertha-<lb/>
nen,</hi> oder das <hi rendition="#aq">Ius Publicum.</hi> Man muß<lb/>
demnach &#x017F;owohl den Regenten und &#x017F;eine Vor-<lb/>
rechte; als die Sta&#x0364;nde und ihre Rechte mer-<lb/>
ken.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 31.</head><lb/>
          <p>Jn An&#x017F;ehung des <hi rendition="#fr">Landesherrn und &#x017F;einer<lb/>
Vorrechte</hi> i&#x017F;t auf ver&#x017F;chiedenes Acht zu geben.<lb/>
Der Glantz &#x017F;einer hohen <hi rendition="#fr">Per&#x017F;on</hi> und <hi rendition="#fr">Familie</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B</fw><fw place="bottom" type="catch">fa&#x0364;llt</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[17/0031] Staatswiſſenſchaft. §. 29. Vor allen Dingen iſt noͤthig, ſich die Reichsgrundgeſetze bekannt zu machen, und ihren Urſprung, ihr Schickſal und ihren jetzi- gen Gebrauch zu unterſuchen. * Das Reichsherkommen gehoͤrt gleichfalls hie- her. Wo man aber in einem Reiche weiter keine als dergleichen ungeſchriebene Geſetze findet: da kann man ſicher ſchlieſſen, daß der Wille des Regenten fuͤr das einzige Reichsgrundgeſetz gehalten wird. 1. Hrn. Hofrath Johann Jacob Schmauſſens Corpus iuris gentium academicum, II. tomi, Leip- zig 1730. gr. 8. 2. Corps univerſel diplomatique du droit des gens par M. DV MONT, VIII. tomes, à Am- ſterdam 1726-1731. avec les ſupplements de M. Rouſſet, V. tomes 1739. f. §. 30. Hierauf gruͤndet ſich die Verbindung zwiſchen dem Regenten und dem Untertha- nen, oder das Ius Publicum. Man muß demnach ſowohl den Regenten und ſeine Vor- rechte; als die Staͤnde und ihre Rechte mer- ken. §. 31. Jn Anſehung des Landesherrn und ſeiner Vorrechte iſt auf verſchiedenes Acht zu geben. Der Glantz ſeiner hohen Perſon und Familie faͤllt B

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749/31
Zitationshilfe: Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749/31>, abgerufen am 28.03.2024.