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Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

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Studenten-Kranckheiten
tes/ da die Natur ie mehr und mehr
Safft bekömt und munterer wird;
Indem des Blutes Eigenschafften
einander nicht hindern und verder-
ben/ sondern es stehet alles in einer
löblichen Gleichheit und Maase.
Da-
hero so bald solche Jünglinge aus
ihrer Eltern und Lehrmeister
Bothmäßigkeit oder Sorge kom-
men/ werden sie von denen
Wollü-
sten des blühenden Alters so ange-
füllet und eingenommen/ daß sie
von einen Exceß in den andern fal-
len.
(d) Weswegen sie denn in solchem
Tob-Alter in vielfältige Kranckheiten
gerathen/ und wundert mich/ warum
Hippocrates solche nicht beschrieben/
dessen Ursach aber der seelige Rolfink
anführet. (e) Kommen sie nun gar in
die mündige Jahre/ Juventus genannt/
da Blut und Geist alard, die natürliche
Wärme aufgemuntert und die Lebens-

und
(d) Ant. Le Grand Inst. Philos. P. VIII.
c. IX. p.
620.
(e) Meth. med. special. l. 2. S. 3. c. 34. p. 96.
& cap. 35. p.
97.

Studenten-Kranckheiten
tes/ da die Natur ie mehr und mehr
Safft bekoͤmt und munterer wird;
Indem des Blutes Eigenſchafften
einander nicht hindern und verder-
ben/ ſondern es ſtehet alles in einer
loͤblichen Gleichheit uñ Maaſe.
Da-
hero ſo bald ſolche Juͤnglinge aus
ihrer Eltern und Lehrmeiſter
Bothmaͤßigkeit oder Sorge kom-
men/ werden ſie von denen
Wolluͤ-
ſten des bluͤhenden Alters ſo ange-
fuͤllet und eingenommen/ daß ſie
von einen Exceß in den andern fal-
len.
(d) Weswegen ſie denn in ſolchem
Tob-Alter in vielfaͤltige Kranckheiten
gerathen/ und wundert mich/ warum
Hippocrates ſolche nicht beſchrieben/
deſſen Urſach aber der ſeelige Rolfink
anfuͤhret. (e) Kommen ſie nun gar in
die muͤndige Jahre/ Juventus genannt/
da Blut und Geiſt alard, die natuͤrliche
Waͤrme aufgemuntert und die Lebens-

und
(d) Ant. Le Grand Inſt. Philoſ. P. VIII.
c. IX. p.
620.
(e) Meth. med. ſpecial. l. 2. S. 3. c. 34. p. 96.
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[4/0030] Studenten-Kranckheiten tes/ da die Natur ie mehr und mehr Safft bekoͤmt und munterer wird; Indem des Blutes Eigenſchafften einander nicht hindern und verder- ben/ ſondern es ſtehet alles in einer loͤblichen Gleichheit uñ Maaſe. Da- hero ſo bald ſolche Juͤnglinge aus ihrer Eltern und Lehrmeiſter Bothmaͤßigkeit oder Sorge kom- men/ werden ſie von denen Wolluͤ- ſten des bluͤhenden Alters ſo ange- fuͤllet und eingenommen/ daß ſie von einen Exceß in den andern fal- len. (d) Weswegen ſie denn in ſolchem Tob-Alter in vielfaͤltige Kranckheiten gerathen/ und wundert mich/ warum Hippocrates ſolche nicht beſchrieben/ deſſen Urſach aber der ſeelige Rolfink anfuͤhret. (e) Kommen ſie nun gar in die muͤndige Jahre/ Juventus genannt/ da Blut und Geiſt alard, die natuͤrliche Waͤrme aufgemuntert und die Lebens- und (d) Ant. Le Grand Inſt. Philoſ. P. VIII. c. IX. p. 620. (e) Meth. med. ſpecial. l. 2. S. 3. c. 34. p. 96. & cap. 35. p. 97.

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Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/30>, abgerufen am 28.03.2024.