Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

und derer Curen.
contraria) welches auch Hippocrates
erinnert/ dessen Griechische Worte ver-
teutscht also lauten: Derjenige hält
eine garstige
Diaet, welcher unter-
schiedliche und ungleiche Speisen is-
set. Denn ungleiche Dinge erwe-
cken in dem Leibe einen Tumult und
Ausstand.
Wiltu aber nun wissen/
welche Speisen am gesündesten/ so höre
gedachten Groß Vater der Medicorum
noch einmahl: Die besten/ spricht er:
und zur Gesundheit dienlichsten
Speisen sind diejenige/ welche in ge-
ringer
quantität doch ihre Genüge
thun/ und den Hunger und Durst
löschen/ die lang in den Leibe blei-
ben/ und gelind wieder fort gehen.

Ist wohl geredet; denn welche Ungele-
genheit machen/ noch Nahrung geben/
als da sind die rohen Früchte/ Garten-
Gewächse etc. darnach sol man sich nicht
allzusehr sehnen. Noch weniger wur-
de die betrügliche Gold-Speise des Py-
thii
Eheweibes/ (84) noch des Helioga-

bali
(84) Erasm. Apoph. 8. Plutarch. de Virt. mu-
lier.

und derer Curen.
contraria) welches auch Hippocrates
erinnert/ deſſen Griechiſche Worte ver-
teutſcht alſo lauten: Derjenige haͤlt
eine garſtige
Diæt, welcher unter-
ſchiedliche und ungleiche Speiſen iſ-
ſet. Denn ungleiche Dinge erwe-
cken in dem Leibe einen Tumult und
Auſſtand.
Wiltu aber nun wiſſen/
welche Speiſen am geſuͤndeſten/ ſo hoͤre
gedachten Groß Vater der Medicorum
noch einmahl: Die beſten/ ſpricht er:
und zur Geſundheit dienlichſten
Speiſen ſind diejenige/ welche in ge-
ringer
quantitaͤt doch ihre Genuͤge
thun/ und den Hunger und Durſt
loͤſchen/ die lang in den Leibe blei-
ben/ und gelind wieder fort gehen.

Iſt wohl geredet; denn welche Ungele-
genheit machen/ noch Nahrung geben/
als da ſind die rohen Fruͤchte/ Garten-
Gewaͤchſe ꝛc. darnach ſol man ſich nicht
allzuſehr ſehnen. Noch weniger wur-
de die betruͤgliche Gold-Speiſe des Py-
thii
Eheweibes/ (84) noch des Helioga-

bali
(84) Eraſm. Apoph. 8. Plutarch. de Virt. mu-
lier.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0185" n="159"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">und derer Curen.</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">contraria</hi>) welches auch <hi rendition="#aq">Hippocrates</hi><lb/>
erinnert/ de&#x017F;&#x017F;en Griechi&#x017F;che Worte ver-<lb/>
teut&#x017F;cht al&#x017F;o lauten: <hi rendition="#fr">Derjenige ha&#x0364;lt<lb/>
eine gar&#x017F;tige</hi> <hi rendition="#aq">Diæt,</hi> <hi rendition="#fr">welcher unter-<lb/>
&#x017F;chiedliche und ungleiche Spei&#x017F;en i&#x017F;-<lb/>
&#x017F;et. Denn ungleiche Dinge erwe-<lb/>
cken in dem Leibe einen Tumult und<lb/>
Au&#x017F;&#x017F;tand.</hi> Wiltu aber nun wi&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
welche Spei&#x017F;en am ge&#x017F;u&#x0364;nde&#x017F;ten/ &#x017F;o ho&#x0364;re<lb/>
gedachten Groß Vater der <hi rendition="#aq">Medicorum</hi><lb/>
noch einmahl: <hi rendition="#fr">Die be&#x017F;ten/ &#x017F;pricht er:<lb/>
und zur Ge&#x017F;undheit dienlich&#x017F;ten<lb/>
Spei&#x017F;en &#x017F;ind diejenige/ welche in ge-<lb/>
ringer</hi> <hi rendition="#aq">quantit</hi><hi rendition="#fr">a&#x0364;t doch ihre Genu&#x0364;ge<lb/>
thun/ und den Hunger und Dur&#x017F;t<lb/>
lo&#x0364;&#x017F;chen/ die lang in den Leibe blei-<lb/>
ben/ und gelind wieder fort gehen.</hi><lb/>
I&#x017F;t wohl geredet; denn welche Ungele-<lb/>
genheit machen/ noch Nahrung geben/<lb/>
als da &#x017F;ind die rohen Fru&#x0364;chte/ Garten-<lb/>
Gewa&#x0364;ch&#x017F;e &#xA75B;c. darnach &#x017F;ol man &#x017F;ich nicht<lb/>
allzu&#x017F;ehr &#x017F;ehnen. Noch weniger wur-<lb/>
de die betru&#x0364;gliche Gold-Spei&#x017F;e des <hi rendition="#aq">Py-<lb/>
thii</hi> Eheweibes/ <note place="foot" n="(84)"><hi rendition="#aq">Era&#x017F;m. Apoph. 8. Plutarch. de Virt. mu-<lb/>
lier.</hi></note> noch des <hi rendition="#aq">Helioga-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">bali</hi></fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[159/0185] und derer Curen. contraria) welches auch Hippocrates erinnert/ deſſen Griechiſche Worte ver- teutſcht alſo lauten: Derjenige haͤlt eine garſtige Diæt, welcher unter- ſchiedliche und ungleiche Speiſen iſ- ſet. Denn ungleiche Dinge erwe- cken in dem Leibe einen Tumult und Auſſtand. Wiltu aber nun wiſſen/ welche Speiſen am geſuͤndeſten/ ſo hoͤre gedachten Groß Vater der Medicorum noch einmahl: Die beſten/ ſpricht er: und zur Geſundheit dienlichſten Speiſen ſind diejenige/ welche in ge- ringer quantitaͤt doch ihre Genuͤge thun/ und den Hunger und Durſt loͤſchen/ die lang in den Leibe blei- ben/ und gelind wieder fort gehen. Iſt wohl geredet; denn welche Ungele- genheit machen/ noch Nahrung geben/ als da ſind die rohen Fruͤchte/ Garten- Gewaͤchſe ꝛc. darnach ſol man ſich nicht allzuſehr ſehnen. Noch weniger wur- de die betruͤgliche Gold-Speiſe des Py- thii Eheweibes/ (84) noch des Helioga- bali (84) Eraſm. Apoph. 8. Plutarch. de Virt. mu- lier.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/185
Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 159. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/185>, abgerufen am 18.04.2024.