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Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

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Studenten-Kranckheiten
ches/ so lang er fort gehet/ wohl gar gut/
nur daß man denselben durch übele
Diaet nicht vermehre/ sondern vielmehr
mit guten Mitteln abführe/ aber nicht
mit starcken purgirenden Sachen/ wel-
ches mehr den Tod und grössere Gefahr/
als Hülffe bringet. Die Dysuria ist/
wo der Urin nicht mehr fort will/ oder
gar zu wenig gehet/ wegen vielen tarta-
rischen Schleims/ der sich an den Aus-
gang der Blassen oder auch in den Ure-
teribus
oder Urin-Gängen angeleget/
findet sich nun eine Schärffe darbey/ so
thut es sehr weh/ wenn man den Urin
lassen will/ und folget gern Blut darauff
wegen Auffritzung der kleinen Blutädri-
gen und Verwundung der Urethrae oder
des Urin-Gangs/ welche Schmertzen
leichter zu lesen als zu erdulten seyn.

Das XXI. Capitel.
Von der flüchtigen Glieder Gicht
und Lähmung.

DIese Glieder Gicht ist nichts an-
ders/ als wo solche tartarische
subtile Schärffe/ die wegen ih-

rer

Studenten-Kranckheiten
ches/ ſo lang er fort gehet/ wohl gar gut/
nur daß man denſelben durch uͤbele
Diæt nicht vermehre/ ſondern vielmehr
mit guten Mitteln abfuͤhre/ aber nicht
mit ſtarcken purgirenden Sachen/ wel-
ches mehr den Tod und groͤſſere Gefahr/
als Huͤlffe bringet. Die Dyſuria iſt/
wo der Urin nicht mehr fort will/ oder
gar zu wenig gehet/ wegen vielen tarta-
riſchen Schleims/ der ſich an den Aus-
gang der Blaſſen oder auch in den Ure-
teribus
oder Urin-Gaͤngen angeleget/
findet ſich nun eine Schaͤrffe darbey/ ſo
thut es ſehr weh/ wenn man den Urin
laſſen will/ und folget gern Blut darauff
wegen Auffritzung der kleinen Blutaͤdri-
gen und Verwundung der Urethræ oder
des Urin-Gangs/ welche Schmertzen
leichter zu leſen als zu erdulten ſeyn.

Das XXI. Capitel.
Von der fluͤchtigen Glieder Gicht
und Laͤhmung.

DIeſe Glieder Gicht iſt nichts an-
ders/ als wo ſolche tartariſche
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[132/0158] Studenten-Kranckheiten ches/ ſo lang er fort gehet/ wohl gar gut/ nur daß man denſelben durch uͤbele Diæt nicht vermehre/ ſondern vielmehr mit guten Mitteln abfuͤhre/ aber nicht mit ſtarcken purgirenden Sachen/ wel- ches mehr den Tod und groͤſſere Gefahr/ als Huͤlffe bringet. Die Dyſuria iſt/ wo der Urin nicht mehr fort will/ oder gar zu wenig gehet/ wegen vielen tarta- riſchen Schleims/ der ſich an den Aus- gang der Blaſſen oder auch in den Ure- teribus oder Urin-Gaͤngen angeleget/ findet ſich nun eine Schaͤrffe darbey/ ſo thut es ſehr weh/ wenn man den Urin laſſen will/ und folget gern Blut darauff wegen Auffritzung der kleinen Blutaͤdri- gen und Verwundung der Urethræ oder des Urin-Gangs/ welche Schmertzen leichter zu leſen als zu erdulten ſeyn. Das XXI. Capitel. Von der fluͤchtigen Glieder Gicht und Laͤhmung. DIeſe Glieder Gicht iſt nichts an- ders/ als wo ſolche tartariſche ſubtile Schaͤrffe/ die wegen ih- rer

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Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/158>, abgerufen am 29.03.2024.