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Dach, Simon: Nil agit in mentem sors mala morsque bonam. Das ist Christliches Klag- und Trost-Geticht Welches bey sehr frühzeitigem und hochbetrawerlichem wiewol seligem Hintritt aus dieser Welt Der ... Frawen Reginen/ gebohrnen Casseburginn/ Des ... Herrn Georg Lohts/ Der Artzney D. bey hiesiger löblichen hohen Schulen ... Prof. Publ. Ord. und dieser Zeit Magnifici Rectoris ... Haußfrawen. Königsberg, 1658.

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Wie auch der Sohn imgleichen/
Auch trat die einge Schwester ab/
Die Mutter auch gieng in das Grab
Vnd mehrte da die Leichen.

Mehr zweene Brüder/ irr' ich nicht
Bemühten sterbend mein Geticht.
Hie soltte seyn das Ende/
Die wilde Satzung sagte: nein!
Vnd grieff auch deinem Ehbett ein/
O unverschämten Hände!
Ein liebes Kind bricht erst die Bahn
Die Mutter muß nach ihm daran/
Nach allen Trawer-Fällen
Ergäntzet zwar dein Bette sich/
Ein allerliebstes Hertz muß dich
Zu friede wieder stellen.
Es ist kein volles Jahr vorbey
Als sie in keuscher Lieb' und Trew
Sich hat zu dir geleget/
Kein Mensch weiß noch umb seine Noht/
Es hat schon dazumal der Tod
Sich unter euch gereget.
Der

Wie auch der Sohn imgleichen/
Auch trat die einge Schwester ab/
Die Mutter auch gieng in das Grab
Vnd mehrte da die Leichen.

Mehr zweene Bruͤder/ irr' ich nicht
Bemuͤhten sterbend mein Geticht.
Hie ſoltte ſeyn das Ende/
Die wilde Satzung sagte: nein!
Vnd grieff auch deinem Ehbett ein/
O unverschaͤmten Haͤnde!
Ein liebes Kind bricht erſt die Bahn
Die Mutter muß nach ihm daran/
Nach allen Trawer-Faͤllen
Ergaͤntzet zwar dein Bette ſich/
Ein allerliebſtes Hertz muß dich
Zu friede wieder ſtellen.
Es ist kein volles Jahr vorbey
Als ſie in keuſcher Lieb' und Trew
Sich hat zu dir geleget/
Kein Menſch weiß noch umb ſeine Noht/
Es hat ſchon dazumal der Tod
Sich unter euch gereget.
Der
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[0004] Wie auch der Sohn imgleichen/ Auch trat die einge Schwester ab/ Die Mutter auch gieng in das Grab Vnd mehrte da die Leichen. Mehr zweene Bruͤder/ irr' ich nicht Bemuͤhten sterbend mein Geticht. Hie ſoltte ſeyn das Ende/ Die wilde Satzung sagte: nein! Vnd grieff auch deinem Ehbett ein/ O unverschaͤmten Haͤnde! Ein liebes Kind bricht erſt die Bahn Die Mutter muß nach ihm daran/ Nach allen Trawer-Faͤllen Ergaͤntzet zwar dein Bette ſich/ Ein allerliebſtes Hertz muß dich Zu friede wieder ſtellen. Es ist kein volles Jahr vorbey Als ſie in keuſcher Lieb' und Trew Sich hat zu dir geleget/ Kein Menſch weiß noch umb ſeine Noht/ Es hat ſchon dazumal der Tod Sich unter euch gereget. Der

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