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Fabritius, Georg: Medicina animae. Seelen Artzney. Brieg, 1638.

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Hochbetrübte Fraw Wittib/ weil sie jhres
lieben Ehe Mannes dadurch sol beraubet
sein/ den es bleibt doch dabey/ was der Christ-
liche Poet saget:

Non dolor est major, quam cum violentia mor-
Unanimi solvit, Cotda ligata fide.   (tis,

Es ist auff Erd kein grösser schmertz
Alß wenn der Todt Zwey Liebe Hertz/
Verbunden in ein gemütt vnd Sinn/
Von ander scheidt vnd nimbt eins hin.

Jedoch/ weil vnsere zeit in GOttes
Händen stehet/ Psalm. 31 v. 16. so wird SiePsalm. 31.
v.
16.

sich gehorsamlich dem willen GOttes zu
vnterwerffen wissen/ sagende/ mit dem gedul-
tigen Creutzträger Job: Sicut Domino
placuit, ita factum est,
wie es demHiob. 1.
v.
21.

HERRN/ gefallen; Also ist es ge-
schehen/ der Nahme deß HERRN
sey gelobet.
Vnd demnach Vnser seeliger
Herr Gerhard, auß der Himlischen Wolbestel-
ten Apotecken der Göttlichen Schrifft/ Jhm
alß ein liebhaber Gottes Wortts/ ein Seeler-
quicken des Himmelß Kreuttlein vnd Sprüch-

lein
A iij

Hochbetruͤbte Fraw Wittib/ weil ſie jhres
lieben Ehe Mannes dadurch ſol beraubet
ſein/ den es bleibt doch dabey/ was der Chriſt-
liche Poët ſaget:

Non dolor eſt major, quam cum violentia mor-
Unanimi ſolvit, Cotda ligata fide.   (tis,

Es iſt auff Erd kein groͤſſer ſchmertz
Alß wenn der Todt Zwey Liebe Hertz/
Verbunden in ein gemuͤtt vnd Sinn/
Von ander ſcheidt vnd nimbt eins hin.

Jedoch/ weil vnſere zeit in GOttes
Haͤnden ſtehet/ Pſalm. 31 v. 16. ſo wird SiePſalm. 31.
v.
16.

ſich gehorſamlich dem willen GOttes zu
vnterwerffen wiſſen/ ſagende/ mit dem gedul-
tigen Creutztraͤger Job: Sicut Domino
placuit, ita factum eſt,
wie es demHiob. 1.
v.
21.

HERRN/ gefallen; Alſo iſt es ge-
ſchehen/ der Nahme deß HERRN
ſey gelobet.
Vnd demnach Vnſer ſeeliger
Herr Gerhard, auß der Himliſchẽ Wolbeſtel-
ten Apotecken der Goͤttlichen Schrifft/ Jhm
alß ein liebhaber Gottes Wortts/ ein Seeler-
quicken des Him̃elß Kreuttlein vnd Spruͤch-

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Zitationshilfe: Fabritius, Georg: Medicina animae. Seelen Artzney. Brieg, 1638, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/539478/5>, abgerufen am 20.04.2024.