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Freitag, Christoph: Todes Trutz in Gottes Schutz. Oels, 1652.

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Christliche Leichpredigt.
Und tragen umb allezeit das sterben des HER-
REN JESU an unserm Leibe/ auff das

2. Cor. 4.
v. 8. &
seqq.
auch das Leben des HERREN JESV an
unserem Leibe offenbahr werde.
II. Corinth. IV.
Und diß haben wir auch auß den worten des HERREN:
Jch werde nicht sterben/ sondern leben/ allezeit zu
kräfftigem Trost zu mercken/ das wir leben oder sterben/
Rom. 14.
v.
8.
dennoch des HERREN sein/ Rom. XIV. und das un-
ser Leben nicht stehe in der Hand und Macht unserer Fein-
de und widerwertigen/ sondern in der Hand und Gewalt
unsers Gottes/ welcher die seinen/ so offtes ihme gefället/
auß der Hand/ derer die sie hassen/ wie auch auß aller Ge-
fahr/ darein Er sie durch seine Göttliche verordnung kom-
men lesset/ mächtig erretten kan und wil. Denn der
HERR tödtet und machet lebendig/ Er führet in
die Helle/ und wieder herauß/ saget die frome Mutter
1. Sam. 2.
v.
6.
Samuelis, I. Sam. II. Also das seine Gütte und Macht weit
grösser und kräftiger ist bey den Fromen/ als die List/ Boß-
heit und gewalt des Teufels/ und aller seiner Werckzenge.

Applicatio
ad pie de-functum.
Und das hat unser Seel: Herr Probst wol erfah-
ren/ darumb er dieses Sprüchlein sehr lieb gehabet/ und in
allerhand Gefahr und Noth/ so ihme zeit seines Lebens/ be-
vorauß in dem H. Predigambte auffgestossen/ sich desselben
wohl zu bedienen wissen/ sonderlich so offte ihme Leibes
Schwachheit begegnet/ und seines HERREN worte be-
hertziget: Jch werde nicht sterben/ sondern leben/ wo
du mein Gott mich noch ferner in meinem Ambte haben
wilst/ wird die trübe Zeit und trauriges Ungewitter wohl
sich ändern/ und sich erinnert der worte des fromen Bischoffs:
Domine, si tibi utilis sum, non recuso laborem.

HERR/

Chriſtliche Leichpredigt.
Und tragen umb allezeit das ſterben des HER-
REN JESU an unſerm Leibe/ auff das

2. Cor. 4.
v. 8. &
ſeqq.
auch das Leben des HERREN JESV an
unſerem Leibe offenbahr werde.
II. Corinth. IV.
Und diß haben wir auch auß den worten des HERREN:
Jch werde nicht ſterben/ ſondern leben/ allezeit zu
kraͤfftigem Troſt zu mercken/ das wir leben oder ſterben/
Rom. 14.
v.
8.
dennoch des HERREN ſein/ Rom. XIV. und das un-
ſer Leben nicht ſtehe in der Hand und Macht unſerer Fein-
de und widerwertigen/ ſondern in der Hand und Gewalt
unſers Gottes/ welcher die ſeinen/ ſo offtes ihme gefaͤllet/
auß der Hand/ derer die ſie haſſen/ wie auch auß aller Ge-
fahr/ darein Er ſie durch ſeine Goͤttliche verordnung kom-
men leſſet/ maͤchtig erretten kan und wil. Denn der
HERR toͤdtet und machet lebendig/ Er fuͤhret in
die Helle/ und wieder herauß/ ſaget die frome Mutter
1. Sam. 2.
v.
6.
Samuelis, I. Sam. II. Alſo das ſeine Guͤtte und Macht weit
groͤſſer und kraͤftiger iſt bey den Fromen/ als die Liſt/ Boß-
heit und gewalt des Teufels/ und aller ſeiner Werckzenge.

Applicatio
ad piè de-functum.
Und das hat unſer Seel: Herr Probſt wol erfah-
ren/ darumb er dieſes Spruͤchlein ſehr lieb gehabet/ und in
allerhand Gefahr und Noth/ ſo ihme zeit ſeines Lebens/ be-
vorauß in dem H. Predigambte auffgeſtoſſen/ ſich deſſelben
wohl zu bedienen wiſſen/ ſonderlich ſo offte ihme Leibes
Schwachheit begegnet/ und ſeines HERREN worte be-
hertziget: Jch werde nicht ſterben/ ſondern leben/ wo
du mein Gott mich noch ferner in meinem Ambte haben
wilſt/ wird die truͤbe Zeit und trauriges Ungewitter wohl
ſich aͤndern/ und ſich eriñert der worte des fromen Biſchoffs:
Domine, ſi tibi utilis ſum, non recuſo laborem.

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[[14]/0014] Chriſtliche Leichpredigt. Und tragen umb allezeit das ſterben des HER- REN JESU an unſerm Leibe/ auff das auch das Leben des HERREN JESV an unſerem Leibe offenbahr werde. II. Corinth. IV. Und diß haben wir auch auß den worten des HERREN: Jch werde nicht ſterben/ ſondern leben/ allezeit zu kraͤfftigem Troſt zu mercken/ das wir leben oder ſterben/ dennoch des HERREN ſein/ Rom. XIV. und das un- ſer Leben nicht ſtehe in der Hand und Macht unſerer Fein- de und widerwertigen/ ſondern in der Hand und Gewalt unſers Gottes/ welcher die ſeinen/ ſo offtes ihme gefaͤllet/ auß der Hand/ derer die ſie haſſen/ wie auch auß aller Ge- fahr/ darein Er ſie durch ſeine Goͤttliche verordnung kom- men leſſet/ maͤchtig erretten kan und wil. Denn der HERR toͤdtet und machet lebendig/ Er fuͤhret in die Helle/ und wieder herauß/ ſaget die frome Mutter Samuelis, I. Sam. II. Alſo das ſeine Guͤtte und Macht weit groͤſſer und kraͤftiger iſt bey den Fromen/ als die Liſt/ Boß- heit und gewalt des Teufels/ und aller ſeiner Werckzenge. 2. Cor. 4. v. 8. & ſeqq. Rom. 14. v. 8. 1. Sam. 2. v. 6. Und das hat unſer Seel: Herr Probſt wol erfah- ren/ darumb er dieſes Spruͤchlein ſehr lieb gehabet/ und in allerhand Gefahr und Noth/ ſo ihme zeit ſeines Lebens/ be- vorauß in dem H. Predigambte auffgeſtoſſen/ ſich deſſelben wohl zu bedienen wiſſen/ ſonderlich ſo offte ihme Leibes Schwachheit begegnet/ und ſeines HERREN worte be- hertziget: Jch werde nicht ſterben/ ſondern leben/ wo du mein Gott mich noch ferner in meinem Ambte haben wilſt/ wird die truͤbe Zeit und trauriges Ungewitter wohl ſich aͤndern/ und ſich eriñert der worte des fromen Biſchoffs: Domine, ſi tibi utilis ſum, non recuſo laborem. HERR/ Applicatio ad piè de-functum.

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Zitationshilfe: Freitag, Christoph: Todes Trutz in Gottes Schutz. Oels, 1652, S. [14]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/537789/14>, abgerufen am 28.03.2024.