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Schlegel, Christoph: Glückseliger Reichthumb. Leutschau, 1647.

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gatte/ weil sein Weib/ das er hatte/ in seinem grossen schmertzen
jhn noch mehr plagte/ und jhm sein elend fürwurff: HältestuJob 2. v. [verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt]
Siehe
Tob. 2. v.
15. 22. 23.
Au[g]ustinus
in Psalm.

55.

noch fest an deiner frömmigkeit? Ja segne GOtt und stirb.

Darumb S. Augustinus von jhr schreibt: Es ist zugelassen/
(zu dem Job) der Versucher/ er hat alles weggenommen/ das
derselbe bloß von gütern/ bloß von Gesinde/ bloß von Kindern/
voll in GOTT blieben. Traun das Weib ward jhm noch ge-
lassen. Meinet jhr/ es sey ein barmhertziger Teuffel gewesen/
der jhm noch das Weib gelassen hat? Mit nichten. Er wu-
Greg. Na[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt].
Orat. in
laudem A-
than Chry
sost. super
id: Si bona
suscepim&us;.
Apoll. O-
lyu[verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt]piod,
in Cat.

ste/ durch wen er den Adam verführet hatte. Er ließ diese ü-
brig zu seiner Gehülffin/ nicht aber zur Trösterin jhres Ehe-
mannes.
Sie war/ wie andere Kirchenlehrer sie beschreiben/
ein Hauffe des Elendes; das stärckeste und bequemste geschoß
und werckzeug zu streiten wieder den Job; ein Weib/ das in
Schwägerschafft den Teuffel angehöret; mit teuflischem Gei-
ste angestecket. Aber dem Herren Langen hat Gott der Herr
einen freundlichen und liebreichen Ehegatten bescheret/ die jhm
liebes und kein leides gethan sein Lebenlang. Daher Er auch im
oberwehnetem Büchlin/ da Er jhres tödlichen abschiedes erweh-
net/ Jhr das Lob gibt/ das sie gewesen seine hertzliebste/ höchst-
fromme und demüthige Haußfraw/ seine allertreweste und
Hertzerquickende Ehegesellin.
Das ist je eine grosse Glückse-
ligeit. Mit dem Job kam es zur zeit der Trübsal so weit/ das
an statt seiner vorhin gehabten grossen Ehre die Kinder loserJob 30. v.
1. 11.

und verachteter Leute jhn vor einen grewel hatten/ und auch das
junge Volck seiner lachte/ Mägde und Knechte nichts auff jhncap. 19. v.
13. 2[verlorenes Material - 1 Zeichen fehlt].

gaben/ auch sein eigen Weib sich frembde gegen jhm stallte; wie
er darüber capit. 19. und 30. mit mehrem klaget. Dem Herren
Langen aber hat Gott seine Ehre und ansehen ungemindert
bleiben/ ja je mehr und weiter vergrössern lassen. Das wir also
sehen/ wie der Allerhöheste das jenige/ was an einem theil ge-
mangelt/ an dem andern desto reichlicher eingebracht hat.

Der Erlöser Jesus Christus/ dessen sich Job (cap. 19)v. 25. 26.
27.

getrö-

gatte/ weil ſein Weib/ das er hatte/ in ſeinem groſſen ſchmertzen
jhn noch mehr plagte/ und jhm ſein elend fuͤrwurff: HaͤlteſtuJob 2. v. [verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt]
Siehe
Tob. 2. v.
15. 22. 23.
Au[g]uſtinus
in Pſalm.

55.

noch feſt an deiner froͤmmigkeit? Ja ſegne GOtt und ſtirb.

Darumb S. Auguſtinus von jhr ſchreibt: Es iſt zugelaſſen/
(zu dem Job) der Verſucher/ er hat alles weggenommen/ das
derſelbe bloß von guͤtern/ bloß von Geſinde/ bloß von Kindern/
voll in GOTT blieben. Traun das Weib ward jhm noch ge-
laſſen. Meinet jhr/ es ſey ein barmhertziger Teuffel geweſen/
der jhm noch das Weib gelaſſen hat? Mit nichten. Er wu-
Greg. Na[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt].
Orat. in
laudem A-
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ſoſt. ſuper
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ſuſcepim&uſ;.
Apoll. O-
lyu[verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt]piod,
in Cat.

ſte/ durch wen er den Adam verfuͤhret hatte. Er ließ dieſe uͤ-
brig zu ſeiner Gehuͤlffin/ nicht aber zur Troͤſterin jhres Ehe-
mannes.
Sie war/ wie andere Kirchenlehrer ſie beſchreiben/
ein Hauffe des Elendes; das ſtaͤrckeſte und bequemſte geſchoß
und werckzeug zu ſtreiten wieder den Job; ein Weib/ das in
Schwaͤgerſchafft den Teuffel angehoͤret; mit teufliſchem Gei-
ſte angeſtecket. Aber dem Herren Langen hat Gott der Herr
einen freundlichen und liebreichen Ehegatten beſcheret/ die jhm
liebes und kein leides gethan ſein Lebenlang. Daher Er auch im
oberwehnetem Buͤchlin/ da Er jhres toͤdlichen abſchiedes erweh-
net/ Jhr das Lob gibt/ das ſie geweſen ſeine hertzliebſte/ hoͤchſt-
fromme und demuͤthige Haußfraw/ ſeine allertreweſte und
Hertzerquickende Ehegeſellin.
Das iſt je eine groſſe Gluͤckſe-
ligeit. Mit dem Job kam es zur zeit der Truͤbſal ſo weit/ das
an ſtatt ſeiner vorhin gehabten groſſen Ehre die Kinder loſerJob 30. v.
1. 11.

und verachteter Leute jhn vor einen grewel hatten/ und auch das
junge Volck ſeiner lachte/ Maͤgde und Knechte nichts auff jhncap. 19. v.
13. 2[verlorenes Material – 1 Zeichen fehlt].

gaben/ auch ſein eigen Weib ſich frembde gegen jhm ſtallte; wie
er daruͤber capit. 19. und 30. mit mehrem klaget. Dem Herren
Langen aber hat Gott ſeine Ehre und anſehen ungemindert
bleiben/ ja je mehr und weiter vergroͤſſern laſſen. Das wir alſo
ſehen/ wie der Allerhoͤheſte das jenige/ was an einem theil ge-
mangelt/ an dem andern deſto reichlicher eingebracht hat.

Der Erloͤſer Jeſus Chriſtus/ deſſen ſich Job (cap. 19)v. 25. 26.
27.

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[[67]/0067] gatte/ weil ſein Weib/ das er hatte/ in ſeinem groſſen ſchmertzen jhn noch mehr plagte/ und jhm ſein elend fuͤrwurff: Haͤlteſtu noch feſt an deiner froͤmmigkeit? Ja ſegne GOtt und ſtirb. Job 2. v. _ Siehe Tob. 2. v. 15. 22. 23. Auguſtinus in Pſalm. 55. Darumb S. Auguſtinus von jhr ſchreibt: Es iſt zugelaſſen/ (zu dem Job) der Verſucher/ er hat alles weggenommen/ das derſelbe bloß von guͤtern/ bloß von Geſinde/ bloß von Kindern/ voll in GOTT blieben. Traun das Weib ward jhm noch ge- laſſen. Meinet jhr/ es ſey ein barmhertziger Teuffel geweſen/ der jhm noch das Weib gelaſſen hat? Mit nichten. Er wu- ſte/ durch wen er den Adam verfuͤhret hatte. Er ließ dieſe uͤ- brig zu ſeiner Gehuͤlffin/ nicht aber zur Troͤſterin jhres Ehe- mannes. Sie war/ wie andere Kirchenlehrer ſie beſchreiben/ ein Hauffe des Elendes; das ſtaͤrckeſte und bequemſte geſchoß und werckzeug zu ſtreiten wieder den Job; ein Weib/ das in Schwaͤgerſchafft den Teuffel angehoͤret; mit teufliſchem Gei- ſte angeſtecket. Aber dem Herren Langen hat Gott der Herr einen freundlichen und liebreichen Ehegatten beſcheret/ die jhm liebes und kein leides gethan ſein Lebenlang. Daher Er auch im oberwehnetem Buͤchlin/ da Er jhres toͤdlichen abſchiedes erweh- net/ Jhr das Lob gibt/ das ſie geweſen ſeine hertzliebſte/ hoͤchſt- fromme und demuͤthige Haußfraw/ ſeine allertreweſte und Hertzerquickende Ehegeſellin. Das iſt je eine groſſe Gluͤckſe- ligeit. Mit dem Job kam es zur zeit der Truͤbſal ſo weit/ das an ſtatt ſeiner vorhin gehabten groſſen Ehre die Kinder loſer und verachteter Leute jhn vor einen grewel hatten/ und auch das junge Volck ſeiner lachte/ Maͤgde und Knechte nichts auff jhn gaben/ auch ſein eigen Weib ſich frembde gegen jhm ſtallte; wie er daruͤber capit. 19. und 30. mit mehrem klaget. Dem Herren Langen aber hat Gott ſeine Ehre und anſehen ungemindert bleiben/ ja je mehr und weiter vergroͤſſern laſſen. Das wir alſo ſehen/ wie der Allerhoͤheſte das jenige/ was an einem theil ge- mangelt/ an dem andern deſto reichlicher eingebracht hat. Greg. Na_. Orat. in laudem A- than Chry ſoſt. ſuper id: Si bona ſuſcepim&uſ;. Apoll. O- lyu_piod, in Cat. Job 30. v. 1. 11. cap. 19. v. 13. 2_. Der Erloͤſer Jeſus Chriſtus/ deſſen ſich Job (cap. 19) getroͤ- v. 25. 26. 27.

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Zitationshilfe: Schlegel, Christoph: Glückseliger Reichthumb. Leutschau, 1647, S. [67]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/537788/67>, abgerufen am 29.03.2024.