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Janticovius, Lucas: Göttlicher Liebe vnd Gnaden Spiegel. Frankfurt (Oder), 1612.

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Christliche Leichpredigt.
sondern seyn aus GOTtes Wort gantz gewis/ das er
noch in Christo lebe/ vnnd ohn allen zweiffel ein liebes
angenehmes Kind GOTtes/ darzu sein Seelichen inn
lieblicher Ruhe/ ja in GOTtes Hand sey/ da sie keineSap. 3.
Qual anrühret/ vnd keiner Aussöhnung er nu weiter
benötiget. Dann er ist ein getauffter Christ gewesen/
der da durch das thewre Blut JEsu CHristi von allen1. Joh. 1.
seinen Sünden abgewaschen vnnd gereiniget/ der von
Hertzen in wahrem Glauben vnnd grosser Freydigkeit
der Liebe/ Hulde vnd Gnade GOTTes vnd thewren
Verdienstes seines lieben Heylandes vnd Erlösers sich
von Hertzen getröstet/ vnd mit den allerschönsten Hertz
vnnd Seelsterckenden Trostsprüchen des Göttlichen
Gnaden Worts sich auffgerichtet/ vnnd gleich wie ein:
Klette am Tuch/ mit eyferigen/ inbrünstigen Glauben
an seinem Wort hangen blieben/ vnd damit ins ewige
Leben hienein gefahren. Vnter welchen Trostsprüchen
dann auch dieser ist/ so E. L. jetzo haben hören verlesen.
Diesen hat wolgedachter Juncker so lieb gehabt/ das er
auch denselben seiner Adelichen Jüngsten Tochter
Jungffer Anna von der Marwitz mit eigener Hand in
seiner Kranckheit abgeschrieben/ welchen sie jhm vorm
Tische/ wenn das Mittag vnnd Abendmahl gehalten
worden/ allzeit beten müssen. So hat er auch die Aus-
legung vber diesen Spruch/ wie dieselbe in des Herren
D. Lutheri Haus Postill kürtzlich verfasset/ in weh-
render Kranckheit sich offt vnnd vielmahl lesen lassen/
Deswegen er mir dann auch vor allen andern an die
hand gegeben/ vnnd die Leichpredigt davon zu thun be-
fohlen worden/ welchen wir nun auch immittelst Gött-

licher
B iij

Chriſtliche Leichpredigt.
ſondern ſeyn aus GOTtes Wort gantz gewis/ das er
noch in Chriſto lebe/ vnnd ohn allen zweiffel ein liebes
angenehmes Kind GOTtes/ darzu ſein Seelichen inn
lieblicher Ruhe/ ja in GOTtes Hand ſey/ da ſie keineSap. 3.
Qual anruͤhret/ vnd keiner Ausſoͤhnung er nu weiter
benoͤtiget. Dann er iſt ein getauffter Chriſt geweſen/
der da durch das thewre Blut JEſu CHriſti von allen1. Joh. 1.
ſeinen Suͤnden abgewaſchen vnnd gereiniget/ der von
Hertzen in wahrem Glauben vnnd groſſer Freydigkeit
der Liebe/ Hulde vnd Gnade GOTTes vnd thewren
Verdienſtes ſeines lieben Heylandes vnd Erloͤſers ſich
von Hertzen getroͤſtet/ vnd mit den allerſchoͤnſten Hertz
vnnd Seelſterckenden Troſtſpruͤchen des Goͤttlichen
Gnaden Worts ſich auffgerichtet/ vnnd gleich wie ein:
Klette am Tuch/ mit eyferigen/ inbruͤnſtigen Glauben
an ſeinem Wort hangen blieben/ vnd damit ins ewige
Leben hienein gefahren. Vnter welchen Troſtſpruͤchen
dann auch dieſer iſt/ ſo E. L. jetzo haben hoͤren verleſen.
Dieſen hat wolgedachter Juncker ſo lieb gehabt/ das er
auch denſelben ſeiner Adelichen Juͤngſten Tochter
Jungffer Anna von der Marwitz mit eigener Hand in
ſeiner Kranckheit abgeſchrieben/ welchen ſie jhm vorm
Tiſche/ wenn das Mittag vnnd Abendmahl gehalten
worden/ allzeit beten muͤſſen. So hat er auch die Aus-
legung vber dieſen Spruch/ wie dieſelbe in des Herren
D. Lutheri Haus Poſtill kuͤrtzlich verfaſſet/ in weh-
render Kranckheit ſich offt vnnd vielmahl leſen laſſen/
Deswegen er mir dann auch vor allen andern an die
hand gegeben/ vnnd die Leichpredigt davon zu thun be-
fohlen worden/ welchen wir nun auch immittelſt Goͤtt-

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Zitationshilfe: Janticovius, Lucas: Göttlicher Liebe vnd Gnaden Spiegel. Frankfurt (Oder), 1612, S. [13]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/527028/13>, abgerufen am 20.04.2024.