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Neomenius, Johann: Hominis Tabernaculum terrestre Aedificium Coeleste. Brieg, 1615.

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ist solches glaubige anziehen Christi/ eben das jenige kleid/
davon hie Paulus saget/ darinnen wir sollen erfunden
werden/
wenn wir durch den zeitlichen todt aus dieser welt
scheiden/ da vns denn S. Paulus diese fürsichtigkeit einre-
den wil/ das wir nicht bloß/ das ist/ ohne Christum/
vnd glauben/ vns erwischen lassen/ sonst werden wir E-
wig vnbekleidet bleiben: Sol derowegen vnser sterbkittel
sein/ das bluttige verdinst JEsu Christi im glauben er-
griffen. Dort aber/ sollen wir volkommen angethan wer-
den/ mit Ewiger gerechtigkeit/ die durch keine Sünde
mehr wird beflecket werden. Denn wir sollen den En-Matth. 22. v 10
geln Gottes gleich sein/ das wir auch nicht mehr wer-
den sündigen können/ sondern leuchten wie die SonneDaniel 12. v 3.
vnnd wie die Sternen/ inn vnsers Vaters ReichMatth. 13. v 43
immer vnd Ewiglich. Wer nun eine solche Christliche sehn-
sucht empfindet/ nach dem schönen Ehrenschmuck des Ewi-
gen lebens/ der kan frölich vnnd getrost mit Paulo sagen.
Vnser wandel ist im Himmel/ von dannen wirPhilip. 3. v 20.
auch warten des Heylandes JEsu Christi des
HErren/ welcher vnsern nichtigen leib verklären
wird/ das er ehnlich werde seinem verklärten lei-
be/ nach der wirckung/ damit Er kan auch alle
ding jhm vnterthänig machen.

Factä heic repetitione, tandem subjuncta
fuit conclusio.

In

iſt ſolches glaubige anziehen Chriſti/ eben das jenige kleid/
davon hie Paulus ſaget/ darinnen wir ſollen erfunden
werden/
wenn wir durch den zeitlichen todt aus dieſer welt
ſcheiden/ da vns denn S. Paulus dieſe fuͤrſichtigkeit einre-
den wil/ das wir nicht bloß/ das iſt/ ohne Chriſtum/
vnd glauben/ vns erwiſchen laſſen/ ſonſt werden wir E-
wig vnbekleidet bleiben: Sol derowegen vnſer ſterbkittel
ſein/ das bluttige verdinſt JEſu Chriſti im glauben er-
griffen. Dort aber/ ſollen wir volkommen angethan wer-
den/ mit Ewiger gerechtigkeit/ die durch keine Suͤnde
mehr wird beflecket werden. Denn wir ſollen den En-Matth. 22. v 10
geln Gottes gleich ſein/ das wir auch nicht mehr wer-
den ſuͤndigen koͤnnen/ ſondern leuchten wie die SonneDaniel 12. v 3.
vnnd wie die Sternen/ inn vnſers Vaters ReichMatth. 13. v 43
immer vnd Ewiglich. Wer nun eine ſolche Chriſtliche ſehn-
ſucht empfindet/ nach dem ſchoͤnen Ehrenſchmuck des Ewi-
gen lebens/ der kan froͤlich vnnd getroſt mit Paulo ſagen.
Vnſer wandel iſt im Himmel/ von dannen wirPhilip. 3. v 20.
auch warten des Heylandes JEſu Chriſti des
HErren/ welcher vnſern nichtigen leib verklaͤren
wird/ das er ehnlich werde ſeinem verklaͤrten lei-
be/ nach der wirckung/ damit Er kan auch alle
ding jhm vnterthaͤnig machen.

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Zitationshilfe: Neomenius, Johann: Hominis Tabernaculum terrestre Aedificium Coeleste. Brieg, 1615, S. [39]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/524261/39>, abgerufen am 28.03.2024.