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Hentschel, Adam: Tröstlicher Gegensatz der Leiden dieser zeit und zukünfftigen Herrligkeit. Liegnitz, 1621.

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bar ist/ das ist Ewig. Jn diesen worten wieget Pau-
lus gleichsam abe gegen einander/ vnser Trübsal vnd
die Frewde/ so auff vnser Trübsal folgen werde/ vnd
befindet/ das vnser Trübsal zeitlich sey/ vnd sich nicht
erstrecket vber diß Leben/ Sondern mit denselbten sich
ende; Dargegen aber die Herrligkeit/ so dort drauff
folgen werde/ sey Ewig. Es befindet Paulus im ab-
wegen/ das vnser trübsal leichte sey/ die zukünfftige
Herrligkeit aber sey vber alle maß wichtig/ sey aeter-
num pondus;
Wenn gleich alles Leiden/ wie es jm-
mermehr vnter dem Himmel genennet werden mag/
auff einem hauffen lege/ so ist es doch nichts gegen der
vberschwenglichen grösse der Klarheit vnd Herrligkeit
im Ewigen Leben. All das zeitliche ist nicht ein stäub-
lin/ nicht ein Pünctlin gegen dem Ewigen gutte/ das
Gott seinen gläubigen zu geben verheissen hat/ vnd an
vns sol offenbahr werden. Ewige frewde wird vberEs. 35. v. 10.
& c. 51.
v.
11.

vnsern Häubtern sein. Frewde vnd Wonne werden
wir ergreiffen. Da wird sein Frewde die fülle vnd
liebliches wesen zur rechten Hand Gottes immer vnd
Ps. 16. v. 11.
Ewig. Da wird sein solche Frewde/ die kein Auge
gesehen/ kein Ohre gehöret/ vnd in keines Menschen
Hertz kommen ist;
Versteh volkömlich hat diese freu-Es. 64. v. 4.
de kein Auge gesehen/ kein Ohre gehöret/ etc. Sonsten
hat der Heilige Geist in seinem Wort/ etwas hiervon1. Cor. 2.
v.
9.

vns geoffenbahret/ welchem wir in der furchte Gottes
gar wol nachdencken/ vnd mit Heiliger vnsträflicher
Freyheit/ vns zum Troste gar wol darvon reden mö-
gen vnd sollen. Es bestehet aber solche Herrligkeit/
nach aussage der Schriefft: In Dei visione, Jn

dem/
C ij

bar iſt/ das iſt Ewig. Jn dieſen worten wieget Pau-
lus gleichſam abe gegen einander/ vnſer Truͤbſal vnd
die Frewde/ ſo auff vnſer Truͤbſal folgen werde/ vnd
befindet/ das vnſer Truͤbſal zeitlich ſey/ vnd ſich nicht
erſtrecket vber diß Leben/ Sondern mit denſelbten ſich
ende; Dargegen aber die Herrligkeit/ ſo dort drauff
folgen werde/ ſey Ewig. Es befindet Paulus im ab-
wegen/ das vnſer truͤbſal leichte ſey/ die zukuͤnfftige
Herrligkeit aber ſey vber alle maß wichtig/ ſey æter-
num pondus;
Wenn gleich alles Leiden/ wie es jm-
mermehr vnter dem Himmel genennet werden mag/
auff einem hauffen lege/ ſo iſt es doch nichts gegen der
vberſchwenglichen groͤſſe der Klarheit vnd Herrligkeit
im Ewigen Leben. All das zeitliche iſt nicht ein ſtaͤub-
lin/ nicht ein Puͤnctlin gegen dem Ewigen gutte/ das
Gott ſeinen glaͤubigen zu geben verheiſſen hat/ vnd an
vns ſol offenbahr werden. Ewige frewde wird vberEſ. 35. v. 10.
& c. 51.
v.
11.

vnſern Haͤubtern ſein. Frewde vnd Wonne werden
wir ergreiffen. Da wird ſein Frewde die fuͤlle vnd
liebliches weſen zur rechten Hand Gottes immer vñ
Pſ. 16. v. 11.
Ewig. Da wird ſein ſolche Frewde/ die kein Auge
geſehen/ kein Ohre gehoͤret/ vnd in keines Menſchen
Hertz kommen iſt;
Verſteh volkoͤmlich hat dieſe freu-Eſ. 64. v. 4.
de kein Auge geſehen/ kein Ohre gehoͤret/ ꝛc. Sonſten
hat der Heilige Geiſt in ſeinem Wort/ etwas hiervon1. Cor. 2.
v.
9.

vns geoffenbahret/ welchem wir in der furchte Gottes
gar wol nachdencken/ vnd mit Heiliger vnſtraͤflicher
Freyheit/ vns zum Troſte gar wol darvon reden moͤ-
gen vnd ſollen. Es beſtehet aber ſolche Herrligkeit/
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Zitationshilfe: Hentschel, Adam: Tröstlicher Gegensatz der Leiden dieser zeit und zukünfftigen Herrligkeit. Liegnitz, 1621, S. [19]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523942/19>, abgerufen am 28.03.2024.