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Ulrich, Caspar: Beschreibung Eines Vornehmen Theologi. Heidelberg, 1607.

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trefliche männer erweckt vnd hieher gesandt/ die den baw der
kirchen wol angefangen/ als vnter andern sonderlich gewe-
sen der herr D. Theodorus Fabricius, vnd obgedachter
herr M. Abrahamus Vlricus, beyde seliger vnd wolver-
dienter gedächtnis. Aber wie es auch zu Eliae zeiten gangen/
so sind noch viel stoppel vnd mängel geblieben/ in welchen der
herr Amlingus seliger/ anfänglich zum theil auch gehaftet/
aber durch Gottes sonderliche gnade/ diesen landen vnd kir-
chen zu gute/ hernach herauß gerissen/ vnd mit grossem liecht/
dafür er oftmals mit sehnlichen seufftzen Gott gedancket hat/
begnadet worden.

Das Gesetz des Herrn war noch gestümlet blieben/ vnd
das ander Gebott von götzenbildern (daran vnd am ersten
das meiste gelegen/ darumb es auch Gott der Herr mit der
aller grösten verheissung vnd drawung für andern Gebotten
in der Bibel verwaret/ weil er gesehen/ das auf hindansetzung
des andern gebotts/ vnd auf das götzenwerck/ das heyden-
thumb vnd das Bapsihumb sich gründen würden) außge-
lassen/ vnd nur in der warheit neun Gebott für zehen gelehret
worden. Durch seinen vnterricht aber/ vnd denn durch der er-
leuchten landes oberkeit gnedigen befehl/ ist aus der heiligen
Bibel/ Gott lob/ nu das gantze Gesetz/ wie es auf dem berge
Sinai gegeben/ in kirchen vnd schulen jung vnd alt bekandt
gemacht worden. Gott helff/ das wir nur auch darnach le-
ben mögen.

Was die lehr des heiligen Evangelii von der Person
vnd dem Ampt vnsers Herrn vnd Heylandes Jesu Christi
anbetrift/ ist sie/ Gott sey gepreiset/ von der zeit an/ da durch
den Herrn Lutherum Gott der allmächtige das Bapsthumb
auß Sachsen außgesteubbert/ allhier nach den schriften der
Propheten vnd Aposteln allzeit rein vnd richtig getrieben vnd
behalten worden. Vnd nach dem viel kirchen in Deutschland

durch

trefliche maͤnner erweckt vnd hieher geſandt/ die den baw der
kirchen wol angefangen/ als vnter andern ſonderlich gewe-
ſen der herr D. Theodorus Fabricius, vnd obgedachter
herr M. Abrahamus Vlricus, beyde ſeliger vnd wolver-
dienter gedaͤchtnis. Aber wie es auch zu Eliæ zeiten gangen/
ſo ſind noch viel ſtoppel vnd maͤngel geblieben/ in welchen der
herr Amlingus ſeliger/ anfaͤnglich zum theil auch gehaftet/
aber durch Gottes ſonderliche gnade/ dieſen landen vnd kir-
chen zu gute/ hernach herauß geriſſen/ vnd mit groſſem liecht/
dafuͤr er oftmals mit ſehnlichen ſeufftzen Gott gedancket hat/
begnadet worden.

Das Geſetz des Herrn war noch geſtuͤmlet blieben/ vnd
das ander Gebott von goͤtzenbildern (daran vnd am erſten
das meiſte gelegen/ darumb es auch Gott der Herr mit der
aller groͤſten verheiſſung vnd drawung fuͤr andern Gebotten
in der Bibel verwaret/ weil er geſehen/ das auf hindanſetzung
des andern gebotts/ vnd auf das goͤtzenwerck/ das heyden-
thumb vnd das Bapſihumb ſich gruͤnden wuͤrden) außge-
laſſen/ vnd nur in der warheit neun Gebott fuͤr zehen gelehret
worden. Durch ſeinen vnterricht aber/ vnd denn durch der er-
leuchten landes oberkeit gnedigen befehl/ iſt aus der heiligen
Bibel/ Gott lob/ nu das gantze Geſetz/ wie es auf dem berge
Sinai gegeben/ in kirchen vnd ſchulen jung vnd alt bekandt
gemacht worden. Gott helff/ das wir nur auch darnach le-
ben moͤgen.

Was die lehr des heiligen Evangelii von der Perſon
vnd dem Ampt vnſers Herrn vnd Heylandes Jeſu Chriſti
anbetrift/ iſt ſie/ Gott ſey gepreiſet/ von der zeit an/ da durch
den Herrn Lutherum Gott der allmaͤchtige das Bapſthumb
auß Sachſen außgeſteubbert/ allhier nach den ſchriften der
Propheten vnd Apoſteln allzeit rein vnd richtig getrieben vnd
behalten worden. Vnd nach dem viel kirchen in Deutſchland

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[47/0047] trefliche maͤnner erweckt vnd hieher geſandt/ die den baw der kirchen wol angefangen/ als vnter andern ſonderlich gewe- ſen der herr D. Theodorus Fabricius, vnd obgedachter herr M. Abrahamus Vlricus, beyde ſeliger vnd wolver- dienter gedaͤchtnis. Aber wie es auch zu Eliæ zeiten gangen/ ſo ſind noch viel ſtoppel vnd maͤngel geblieben/ in welchen der herr Amlingus ſeliger/ anfaͤnglich zum theil auch gehaftet/ aber durch Gottes ſonderliche gnade/ dieſen landen vnd kir- chen zu gute/ hernach herauß geriſſen/ vnd mit groſſem liecht/ dafuͤr er oftmals mit ſehnlichen ſeufftzen Gott gedancket hat/ begnadet worden. Das Geſetz des Herrn war noch geſtuͤmlet blieben/ vnd das ander Gebott von goͤtzenbildern (daran vnd am erſten das meiſte gelegen/ darumb es auch Gott der Herr mit der aller groͤſten verheiſſung vnd drawung fuͤr andern Gebotten in der Bibel verwaret/ weil er geſehen/ das auf hindanſetzung des andern gebotts/ vnd auf das goͤtzenwerck/ das heyden- thumb vnd das Bapſihumb ſich gruͤnden wuͤrden) außge- laſſen/ vnd nur in der warheit neun Gebott fuͤr zehen gelehret worden. Durch ſeinen vnterricht aber/ vnd denn durch der er- leuchten landes oberkeit gnedigen befehl/ iſt aus der heiligen Bibel/ Gott lob/ nu das gantze Geſetz/ wie es auf dem berge Sinai gegeben/ in kirchen vnd ſchulen jung vnd alt bekandt gemacht worden. Gott helff/ das wir nur auch darnach le- ben moͤgen. Was die lehr des heiligen Evangelii von der Perſon vnd dem Ampt vnſers Herrn vnd Heylandes Jeſu Chriſti anbetrift/ iſt ſie/ Gott ſey gepreiſet/ von der zeit an/ da durch den Herrn Lutherum Gott der allmaͤchtige das Bapſthumb auß Sachſen außgeſteubbert/ allhier nach den ſchriften der Propheten vnd Apoſteln allzeit rein vnd richtig getrieben vnd behalten worden. Vnd nach dem viel kirchen in Deutſchland durch

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Zitationshilfe: Ulrich, Caspar: Beschreibung Eines Vornehmen Theologi. Heidelberg, 1607, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523698/47>, abgerufen am 23.04.2024.