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Steinbach, Georg: LeichPredigt Bey der Christlichen Begrebnüs. Liegnitz, 1603.

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werden/ denn jene/ wie Dan. 12. vnd Paulus lehret/Dan. 12.
1 Cor. 15

ob sie wol alle einen Himmel vnd eine seligkeit ha-
ben werden.    Also wird auch an dem Heupte Chri-
sto/ vnd seinem Leibe viel ein stercker Licht/ glantz/
klarheit vnd herrligkeit/ denn an den Gliedern dorte
im ewigen leben zusehen sein/ Nicht allein wegen sei-
nes verklerten Leibes/ sondern auch wegen der Per-Matt. 17
sönlichen vereinnigung der inwohnenden Gottheit/Coloss. 3.
derer fülle in Christo leibhafftig wohnet vnd leuch-
tet/ Von dessen lichte vnd glantze werden wir auch
vnser klarheit empfangen/ welche nicht allein derExod. 34
Act. 7.
Matt. 22
Psal. 104

klarheit Moisis/ Stephani/ der Sonnen vnd Mon-
dens/ vnd der heiligen Engel gleich sein/ sondern auch
dieselbe weit vbertreffen wird.    Dessen wir vns denn
beydes wieder die scheutzligkeit des Todes/ vnd wie-
der die deformitet, mengel/ schäden/ gebrechen/ vnd
verwesligkeit dieser vnserer finstern Leiber/ hertzlich
trösten sollen.    Damit aber gleichwol niemand
weder an dem willen/ noch an der krafft vnd ver-
mögen Christi zu zweiffeln vrsach habe/ so gibt jhm
Paulus hie zween namen die vns alles zweiffels ent-
ledigen können/ Denn 1. nennet er jn einen Heiland/Voluntas
Christi.

einen Helffer vnd restauratorem des verlornen E-
benbildes Gottes.    Jst er nu von Gott zu einem1. Cor. 1.
Luc. 2.
Act. 10.
Rom. 3.

Heiland gemacht/ bereitet vnd vorgestelt/ Ja so sol
er vns/ die der Teuffel durch die sünde verstelt hat/
wieder erleuchten/ Vnd weil wir auch hie hören/ daß
er zu den seinen nicht als ein strenger Gott vnd Rich-
ter/ sondern als ein freundlicher Heiland kommen
wil/ so wil ers auch gerne thun/ denn sonst köndte erRom. 8.
nicht vnser Heiland sein/ wenn er vns nicht zugleich2.
Facultas
Christi.

gerecht vnd herrlich machen wolte. 2. Nennet er jn

einen

werden/ denn jene/ wie Dan. 12. vnd Paulus lehret/Dan. 12.
1 Cor. 15

ob ſie wol alle einen Himmel vnd eine ſeligkeit ha-
ben werden.    Alſo wird auch an dem Heupte Chri-
ſto/ vnd ſeinem Leibe viel ein ſtercker Licht/ glantz/
klarheit vnd herrligkeit/ denn an den Gliedern dorte
im ewigen leben zuſehen ſein/ Nicht allein wegen ſei-
nes verklerten Leibes/ ſondern auch wegen der Per-Matt. 17
ſoͤnlichen vereinnigung der inwohnenden Gottheit/Coloſſ. 3.
derer fuͤlle in Chriſto leibhafftig wohnet vnd leuch-
tet/ Von deſſen lichte vnd glantze werden wir auch
vnſer klarheit empfangen/ welche nicht allein derExod. 34
Act. 7.
Matt. 22
Pſal. 104

klarheit Moiſis/ Stephani/ der Sonnen vnd Mon-
dens/ vnd der heiligen Engel gleich ſein/ ſondern auch
dieſelbe weit vbertreffen wird.    Deſſen wir vns deñ
beydes wieder die ſcheutzligkeit des Todes/ vnd wie-
der die deformitet, mengel/ ſchaͤden/ gebrechen/ vnd
verwesligkeit dieſer vnſerer finſtern Leiber/ hertzlich
troͤſten ſollen.    Damit aber gleichwol niemand
weder an dem willen/ noch an der krafft vnd ver-
moͤgen Chriſti zu zweiffeln vrſach habe/ ſo gibt jhm
Paulus hie zween namen die vns alles zweiffels ent-
ledigen koͤnnen/ Denn 1. nennet er jn einen Heiland/Voluntas
Chriſti.

einen Helffer vnd reſtauratorem des verlornen E-
benbildes Gottes.    Jſt er nu von Gott zu einem1. Cor. 1.
Luc. 2.
Act. 10.
Rom. 3.

Heiland gemacht/ bereitet vnd vorgeſtelt/ Ja ſo ſol
er vns/ die der Teuffel durch die ſuͤnde verſtelt hat/
wieder erleuchten/ Vnd weil wir auch hie hoͤren/ daß
er zu den ſeinen nicht als ein ſtrenger Gott vñ Rich-
ter/ ſondern als ein freundlicher Heiland kommen
wil/ ſo wil ers auch gerne thun/ denn ſonſt koͤndte erRom. 8.
nicht vnſer Heiland ſein/ wenn er vns nicht zugleich2.
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Chriſti.

gerecht vnd herrlich machen wolte. 2. Nennet er jn

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[[31]/0031] werden/ denn jene/ wie Dan. 12. vnd Paulus lehret/ ob ſie wol alle einen Himmel vnd eine ſeligkeit ha- ben werden. Alſo wird auch an dem Heupte Chri- ſto/ vnd ſeinem Leibe viel ein ſtercker Licht/ glantz/ klarheit vnd herrligkeit/ denn an den Gliedern dorte im ewigen leben zuſehen ſein/ Nicht allein wegen ſei- nes verklerten Leibes/ ſondern auch wegen der Per- ſoͤnlichen vereinnigung der inwohnenden Gottheit/ derer fuͤlle in Chriſto leibhafftig wohnet vnd leuch- tet/ Von deſſen lichte vnd glantze werden wir auch vnſer klarheit empfangen/ welche nicht allein der klarheit Moiſis/ Stephani/ der Sonnen vnd Mon- dens/ vnd der heiligen Engel gleich ſein/ ſondern auch dieſelbe weit vbertreffen wird. Deſſen wir vns deñ beydes wieder die ſcheutzligkeit des Todes/ vnd wie- der die deformitet, mengel/ ſchaͤden/ gebrechen/ vnd verwesligkeit dieſer vnſerer finſtern Leiber/ hertzlich troͤſten ſollen. Damit aber gleichwol niemand weder an dem willen/ noch an der krafft vnd ver- moͤgen Chriſti zu zweiffeln vrſach habe/ ſo gibt jhm Paulus hie zween namen die vns alles zweiffels ent- ledigen koͤnnen/ Denn 1. nennet er jn einen Heiland/ einen Helffer vnd reſtauratorem des verlornen E- benbildes Gottes. Jſt er nu von Gott zu einem Heiland gemacht/ bereitet vnd vorgeſtelt/ Ja ſo ſol er vns/ die der Teuffel durch die ſuͤnde verſtelt hat/ wieder erleuchten/ Vnd weil wir auch hie hoͤren/ daß er zu den ſeinen nicht als ein ſtrenger Gott vñ Rich- ter/ ſondern als ein freundlicher Heiland kommen wil/ ſo wil ers auch gerne thun/ denn ſonſt koͤndte er nicht vnſer Heiland ſein/ wenn er vns nicht zugleich gerecht vnd herrlich machen wolte. 2. Nennet er jn einen Dan. 12. 1 Cor. 15 Matt. 17 Coloſſ. 3. Exod. 34 Act. 7. Matt. 22 Pſal. 104 Voluntas Chriſti. 1. Cor. 1. Luc. 2. Act. 10. Rom. 3. Rom. 8. 2. Facultas Chriſti.

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Zitationshilfe: Steinbach, Georg: LeichPredigt Bey der Christlichen Begrebnüs. Liegnitz, 1603, S. [31]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/523023/31>, abgerufen am 23.04.2024.