Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kheil, Matthias: Patientia Hiobi, Die geduldige Jobbe. Liegnitz, 1614.

Bild:
<< vorherige Seite

eines. Zum 2. denselbigen werde ich mir se-
hen/ Vnd zum 3. vnd letzten/ Vnd meine Au-
gen werden Ihn schawen/ vnd kein frembder.
Ist keine tautologia nicht/ vnd vergebene wie-
derholung einerley worte/ sondern weren wol
werth/ daß wir solche auch nach dreyen vmb-
ständen mit einander betrachteten. Aber wir
mussen es jtzt contrahiren vnd zusammen fas-
sen. Vnd zwar so beschreibet vns Hiob allhier
auffs aller künstlichste Vitae aeternae conditio-
nem,
den zustand des ewigen lebens/ vnd des-
Was das
Ewige Le-
ben sein
wird.
selbigen gelegenheit/ was es sein/ vnd wie es
darinnen zugehen werde. Antwort/ Es wird
sein Visio Dei, Wir werden GOtt sehen/ das
wird sein summum bonum, das allerhöchste
gutt/ daß wir GOtt den HErren schen/ vnd
seiner nimmermehr in alle Ewigkeit nicht satt
vnd gnung vns werden sehen können. Deß
Exempelhaben sich gefreuet/ vnd in dieser welt getröstet
zu allen vnd jeden zeiten/ nicht allein Hiob,
sondern auch viel andere frome Hertzen/ vnd
jhnen damit jhr Creutz vnd Leiden mitigirt,
gemindert vnd gesenfftiget/ Abraham der Va-
ter aller gleubigen/ Jacob, Moses, David vnd
andere mehr. Denn von Abraham lesen wir/

vnd

eines. Zum 2. denſelbigen werde ich mir ſe-
hen/ Vnd zum 3. vnd letzten/ Vnd meine Au-
gen werden Ihn ſchawen/ vnd kein frembder.
Iſt keine ταυτολογία nicht/ vnd vergebene wie-
derholung einerley worte/ ſondern weren wol
werth/ daß wir ſolche auch nach dreyen vmb-
ſtaͤnden mit einander betrachteten. Aber wir
muſſen es jtzt contrahiren vnd zuſammen faſ-
ſen. Vnd zwar ſo beſchreibet vns Hiob allhier
auffs aller kuͤnſtlichſte Vitæ æternæ conditio-
nem,
den zuſtand des ewigen lebens/ vnd deſ-
Was das
Ewige Le-
ben ſein
wird.
ſelbigen gelegenheit/ was es ſein/ vnd wie es
darinnen zugehen werde. Antwort/ Es wird
ſein Viſio Dei, Wir werden GOtt ſehen/ das
wird ſein ſummum bonum, das allerhoͤchſte
gutt/ daß wir GOtt den HErren ſchen/ vnd
ſeiner nimmermehr in alle Ewigkeit nicht ſatt
vnd gnung vns werden ſehen koͤnnen. Deß
Exempelhaben ſich gefreuet/ vnd in dieſer welt getroͤſtet
zu allen vnd jeden zeiten/ nicht allein Hiob,
ſondern auch viel andere frome Hertzen/ vnd
jhnen damit jhr Creutz vnd Leiden mitigirt,
gemindert vnd geſenfftiget/ Abraham der Va-
ter aller gleubigen/ Jacob, Moſes, David vnd
andere mehr. Denn von Abraham leſen wir/

vnd
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0044" n="[44]"/>
eines. Zum 2. den&#x017F;elbigen werde ich mir &#x017F;e-<lb/>
hen/ Vnd zum 3. vnd letzten/ Vnd meine Au-<lb/>
gen werden Ihn &#x017F;chawen/ vnd kein frembder.<lb/>
I&#x017F;t keine &#x03C4;&#x03B1;&#x03C5;&#x03C4;&#x03BF;&#x03BB;&#x03BF;&#x03B3;&#x03AF;&#x03B1; nicht/ vnd vergebene wie-<lb/>
derholung einerley worte/ &#x017F;ondern weren wol<lb/>
werth/ daß wir &#x017F;olche auch nach dreyen vmb-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;nden mit einander betrachteten. Aber wir<lb/>
mu&#x017F;&#x017F;en es jtzt <hi rendition="#aq">contrahiren</hi> vnd zu&#x017F;ammen fa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en. Vnd zwar &#x017F;o be&#x017F;chreibet vns <hi rendition="#aq">Hiob</hi> allhier<lb/>
auffs aller ku&#x0364;n&#x017F;tlich&#x017F;te <hi rendition="#aq">Vitæ æternæ conditio-<lb/>
nem,</hi> den zu&#x017F;tand des ewigen lebens/ vnd de&#x017F;-<lb/><note place="left">Was das<lb/>
Ewige Le-<lb/>
ben &#x017F;ein<lb/>
wird.</note>&#x017F;elbigen gelegenheit/ was es &#x017F;ein/ vnd wie es<lb/>
darinnen zugehen werde. Antwort/ Es wird<lb/>
&#x017F;ein <hi rendition="#aq">Vi&#x017F;io <hi rendition="#k">Dei,</hi></hi> Wir werden GOtt &#x017F;ehen/ das<lb/>
wird &#x017F;ein <hi rendition="#aq">&#x017F;ummum bonum,</hi> das allerho&#x0364;ch&#x017F;te<lb/>
gutt/ daß wir GOtt den HErren &#x017F;chen/ vnd<lb/>
&#x017F;einer nimmermehr in alle Ewigkeit nicht &#x017F;att<lb/>
vnd gnung vns werden &#x017F;ehen ko&#x0364;nnen. Deß<lb/><note place="left">Exempel</note>haben &#x017F;ich gefreuet/ vnd in die&#x017F;er welt getro&#x0364;&#x017F;tet<lb/>
zu allen vnd jeden zeiten/ nicht allein <hi rendition="#aq">Hiob,</hi><lb/>
&#x017F;ondern auch viel andere frome Hertzen/ vnd<lb/>
jhnen damit jhr Creutz vnd Leiden <hi rendition="#aq">mitigirt,</hi><lb/>
gemindert vnd ge&#x017F;enfftiget/ <hi rendition="#aq">Abraham</hi> der Va-<lb/>
ter aller gleubigen/ <hi rendition="#aq">Jacob, Mo&#x017F;es, David</hi> vnd<lb/>
andere mehr. Denn von <hi rendition="#aq">Abraham</hi> le&#x017F;en wir/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">vnd</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[44]/0044] eines. Zum 2. denſelbigen werde ich mir ſe- hen/ Vnd zum 3. vnd letzten/ Vnd meine Au- gen werden Ihn ſchawen/ vnd kein frembder. Iſt keine ταυτολογία nicht/ vnd vergebene wie- derholung einerley worte/ ſondern weren wol werth/ daß wir ſolche auch nach dreyen vmb- ſtaͤnden mit einander betrachteten. Aber wir muſſen es jtzt contrahiren vnd zuſammen faſ- ſen. Vnd zwar ſo beſchreibet vns Hiob allhier auffs aller kuͤnſtlichſte Vitæ æternæ conditio- nem, den zuſtand des ewigen lebens/ vnd deſ- ſelbigen gelegenheit/ was es ſein/ vnd wie es darinnen zugehen werde. Antwort/ Es wird ſein Viſio Dei, Wir werden GOtt ſehen/ das wird ſein ſummum bonum, das allerhoͤchſte gutt/ daß wir GOtt den HErren ſchen/ vnd ſeiner nimmermehr in alle Ewigkeit nicht ſatt vnd gnung vns werden ſehen koͤnnen. Deß haben ſich gefreuet/ vnd in dieſer welt getroͤſtet zu allen vnd jeden zeiten/ nicht allein Hiob, ſondern auch viel andere frome Hertzen/ vnd jhnen damit jhr Creutz vnd Leiden mitigirt, gemindert vnd geſenfftiget/ Abraham der Va- ter aller gleubigen/ Jacob, Moſes, David vnd andere mehr. Denn von Abraham leſen wir/ vnd Was das Ewige Le- ben ſein wird. Exempel

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/510589
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/510589/44
Zitationshilfe: Kheil, Matthias: Patientia Hiobi, Die geduldige Jobbe. Liegnitz, 1614, S. [44]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510589/44>, abgerufen am 16.04.2024.