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Kheil, Matthias: Patientia Hiobi, Die geduldige Jobbe. Liegnitz, 1614.

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feln. Wie aber also/ wie kan ich meines Glau-
bens gewis sein? Antwort/ mein lieber Christ
begehrestu das zu wissen/ so ließ/ so höre/ so ler-
ne fleissig Gottes Wort/ vnd mache dir bekant
die Historien von Christo/ von Gott/ seinen
wercken vnd Geheimnissen. Denn wol dem/
Felix saget David im 1. Psalm. Hie zeitlich
vnd dort in alle ewigkeit sol es glücklich vnd wol
stehen/ vnd gehen einem solchen Menschen/
der lust hat zum Gesetz des HErren/ vnd re-
det von seinem Gesetz tag vnd nacht. Vnd
Paulus Rom. 10. stellet vns dieses KirchenLa-
tein in des Heiligen Geistes seiner Schule/
dabey es auch wol bleiben wird/ was auch jm-
mermehr die spitzige vnd lüstige Weld mit jh-
ren Kindern/ vnd selbst gewachsenen Heiligen
darwieder sagen vnd auffbringen möge. Wel-
ches also lautet: Auditus die Predigt/ Fides
der Glaube. Der Glaube/ spricht er/ köm-
met/ versteh bey vns alten vnd erwachsenen/
aus der Predigt/ aus dem gehör des Wortes
Gottes. Wie sollen sie aber gleuben/ von dem
sie nicht gehöret haben/ ohne die Predigt?
das ist vnmöglich. Denn Ignoti nulla cupi-
do,
saget man in Schulen/ vnd ist auch wahr.

Zum

feln. Wie aber alſo/ wie kan ich meines Glau-
bens gewis ſein? Antwort/ mein lieber Chriſt
begehreſtu das zu wiſſen/ ſo ließ/ ſo hoͤre/ ſo ler-
ne fleiſſig Gottes Wort/ vnd mache dir bekant
die Hiſtorien von Chriſto/ von Gott/ ſeinen
wercken vnd Geheimniſſen. Denn wol dem/
Felix ſaget David im 1. Pſalm. Hie zeitlich
vñ dort in alle ewigkeit ſol es gluͤcklich vnd wol
ſtehen/ vnd gehen einem ſolchen Menſchen/
der luſt hat zum Geſetz des HErren/ vnd re-
det von ſeinem Geſetz tag vnd nacht. Vnd
Paulus Rom. 10. ſtellet vns dieſes KirchenLa-
tein in des Heiligen Geiſtes ſeiner Schule/
dabey es auch wol bleiben wird/ was auch jm-
mermehr die ſpitzige vnd luͤſtige Weld mit jh-
ren Kindern/ vnd ſelbſt gewachſenen Heiligen
darwieder ſagen vnd auffbringen moͤge. Wel-
ches alſo lautet: Auditus die Predigt/ Fides
der Glaube. Der Glaube/ ſpricht er/ koͤm-
met/ verſteh bey vns alten vnd erwachſenen/
aus der Predigt/ aus dem gehoͤr des Wortes
Gottes. Wie ſollen ſie aber gleuben/ von dem
ſie nicht gehoͤret haben/ ohne die Predigt?
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do,
ſaget man in Schulen/ vnd iſt auch wahr.

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[[22]/0022] feln. Wie aber alſo/ wie kan ich meines Glau- bens gewis ſein? Antwort/ mein lieber Chriſt begehreſtu das zu wiſſen/ ſo ließ/ ſo hoͤre/ ſo ler- ne fleiſſig Gottes Wort/ vnd mache dir bekant die Hiſtorien von Chriſto/ von Gott/ ſeinen wercken vnd Geheimniſſen. Denn wol dem/ Felix ſaget David im 1. Pſalm. Hie zeitlich vñ dort in alle ewigkeit ſol es gluͤcklich vnd wol ſtehen/ vnd gehen einem ſolchen Menſchen/ der luſt hat zum Geſetz des HErren/ vnd re- det von ſeinem Geſetz tag vnd nacht. Vnd Paulus Rom. 10. ſtellet vns dieſes KirchenLa- tein in des Heiligen Geiſtes ſeiner Schule/ dabey es auch wol bleiben wird/ was auch jm- mermehr die ſpitzige vnd luͤſtige Weld mit jh- ren Kindern/ vnd ſelbſt gewachſenen Heiligen darwieder ſagen vnd auffbringen moͤge. Wel- ches alſo lautet: Auditus die Predigt/ Fides der Glaube. Der Glaube/ ſpricht er/ koͤm- met/ verſteh bey vns alten vnd erwachſenen/ aus der Predigt/ aus dem gehoͤr des Wortes Gottes. Wie ſollen ſie aber gleuben/ von dem ſie nicht gehoͤret haben/ ohne die Predigt? das iſt vnmoͤglich. Denn Ignoti nulla cupi- do, ſaget man in Schulen/ vnd iſt auch wahr. Zum

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Zitationshilfe: Kheil, Matthias: Patientia Hiobi, Die geduldige Jobbe. Liegnitz, 1614, S. [22]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510589/22>, abgerufen am 18.04.2024.