Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Kheil, Matthias: Patientia Hiobi, Die geduldige Jobbe. Liegnitz, 1614.

Bild:
<< vorherige Seite

3.dann 3. Applicationis gratiam, auch desselbi-
gen wolthaten jhm zueignet.

Erste vmm-
stende Er-
kentnis
Christi.
Vnd erstlich zwar Notitiam, daß er den
HErren Messiam erkennet/ vnd weis was/
vnd wer er sein werde/ denn sein glaube ist nicht
ein opinio, blosser dünckel oder wahn/ auch
nicht ein particular vnd stückelglaube/ daß er
nur halb vnd halb gegleubet/ vnd in einem
stück vnd Artickel von Christo recht/ im an-
dern aber falsch vnd vnrecht gehalten/ viel we-
niger aber/ so hat er gezweifelt in seinem glau-
ben. Er zweifelt nicht wie Kain, Saul, Achi-
tophel, Judas
der Verrähter/ Fr. Spira der
elende Mensch/ An. 1558. bey Sleid. nicht ein
particular vnd stückglaube ist sein glaube/ daß
er in einem stück vnd Artickel recht/ im andern
aber vnrecht gehalten vnd gegleubet/ wie heut
zu tage etliche verschlagene vnd vnzeitige scio-
li
vnd Früklügel/ vnd die jenigen vbelgerahte-
ne Schein vnd MaulChristen zuthun pfle-
gen/ welche in einem stück vnd Artickel es mit
dieser/ in einem andern/ mit einer andern part/
religion vnd opinion oder meinung es hal-
ten/ Ach HErr Gott nein/ das thut Hiob
nicht. Denn er wol gewust/ daß Fides ist una

copula-

3.dann 3. Applicationis gratiam, auch deſſelbi-
gen wolthaten jhm zueignet.

Erſte vm̃-
ſtende Er-
kentnis
Chriſti.
Vnd erſtlich zwar Notitiam, daß er den
HErren Meſſiam erkennet/ vnd weis was/
vnd wer er ſein werde/ denn ſein glaube iſt nicht
ein opinio, bloſſer duͤnckel oder wahn/ auch
nicht ein particular vnd ſtuͤckelglaube/ daß er
nur halb vnd halb gegleubet/ vnd in einem
ſtuͤck vnd Artickel von Chriſto recht/ im an-
dern aber falſch vnd vnrecht gehalten/ viel we-
niger aber/ ſo hat er gezweifelt in ſeinem glau-
ben. Er zweifelt nicht wie Kain, Saul, Achi-
tophel, Judas
der Verraͤhter/ Fr. Spira der
elende Menſch/ An. 1558. bey Sleid. nicht ein
particular vnd ſtuͤckglaube iſt ſein glaube/ daß
er in einem ſtuͤck vnd Artickel recht/ im andern
aber vnrecht gehalten vnd gegleubet/ wie heut
zu tage etliche verſchlagene vnd vnzeitige ſcio-
li
vnd Fruͤkluͤgel/ vnd die jenigen vbelgerahte-
ne Schein vnd MaulChriſten zuthun pfle-
gen/ welche in einem ſtuͤck vnd Artickel es mit
dieſer/ in einem andern/ mit einer andern part/
religion vnd opinion oder meinung es hal-
ten/ Ach HErr Gott nein/ das thut Hiob
nicht. Denn er wol gewuſt/ daß Fides iſt una

copula-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0018" n="[18]"/><note place="left">3.</note>dann 3. <hi rendition="#aq">Applicationis gratiam,</hi> auch de&#x017F;&#x017F;elbi-<lb/>
gen wolthaten jhm zueignet.</p><lb/>
            <div n="4">
              <head/>
              <p><note place="left">Er&#x017F;te vm&#x0303;-<lb/>
&#x017F;tende Er-<lb/>
kentnis<lb/>
Chri&#x017F;ti.</note>Vnd er&#x017F;tlich zwar <hi rendition="#aq">Notitiam,</hi> daß er den<lb/>
HErren Me&#x017F;&#x017F;iam erkennet/ vnd weis was/<lb/>
vnd wer er &#x017F;ein werde/ denn &#x017F;ein glaube i&#x017F;t nicht<lb/>
ein <hi rendition="#aq">opinio,</hi> blo&#x017F;&#x017F;er du&#x0364;nckel oder wahn/ auch<lb/>
nicht ein <hi rendition="#aq">particular</hi> vnd &#x017F;tu&#x0364;ckelglaube/ daß er<lb/>
nur halb vnd halb gegleubet/ vnd in einem<lb/>
&#x017F;tu&#x0364;ck vnd Artickel von Chri&#x017F;to recht/ im an-<lb/>
dern aber fal&#x017F;ch vnd vnrecht gehalten/ viel we-<lb/>
niger aber/ &#x017F;o hat er gezweifelt in &#x017F;einem glau-<lb/>
ben. Er zweifelt nicht wie <hi rendition="#aq">Kain, Saul, Achi-<lb/>
tophel, Judas</hi> der Verra&#x0364;hter/ <hi rendition="#aq">Fr. Spira</hi> der<lb/>
elende Men&#x017F;ch/ <hi rendition="#aq">An.</hi> 1558. bey <hi rendition="#aq">Sleid.</hi> nicht ein<lb/><hi rendition="#aq">particular</hi> vnd &#x017F;tu&#x0364;ckglaube i&#x017F;t &#x017F;ein glaube/ daß<lb/>
er in einem &#x017F;tu&#x0364;ck vnd Artickel recht/ im andern<lb/>
aber vnrecht gehalten vnd gegleubet/ wie heut<lb/>
zu tage etliche ver&#x017F;chlagene vnd vnzeitige <hi rendition="#aq">&#x017F;cio-<lb/>
li</hi> vnd Fru&#x0364;klu&#x0364;gel/ vnd die jenigen vbelgerahte-<lb/>
ne Schein vnd MaulChri&#x017F;ten zuthun pfle-<lb/>
gen/ welche in einem &#x017F;tu&#x0364;ck vnd Artickel es mit<lb/>
die&#x017F;er/ in einem andern/ mit einer andern part/<lb/><hi rendition="#aq">religion</hi> vnd <hi rendition="#aq">opinion</hi> oder meinung es hal-<lb/>
ten/ Ach HErr Gott nein/ das thut Hiob<lb/>
nicht. Denn er wol gewu&#x017F;t/ daß <hi rendition="#aq">Fides</hi> i&#x017F;t <hi rendition="#aq">una</hi><lb/>
<fw type="catch" place="bottom"><hi rendition="#aq">copula-</hi></fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[18]/0018] dann 3. Applicationis gratiam, auch deſſelbi- gen wolthaten jhm zueignet. 3. Vnd erſtlich zwar Notitiam, daß er den HErren Meſſiam erkennet/ vnd weis was/ vnd wer er ſein werde/ denn ſein glaube iſt nicht ein opinio, bloſſer duͤnckel oder wahn/ auch nicht ein particular vnd ſtuͤckelglaube/ daß er nur halb vnd halb gegleubet/ vnd in einem ſtuͤck vnd Artickel von Chriſto recht/ im an- dern aber falſch vnd vnrecht gehalten/ viel we- niger aber/ ſo hat er gezweifelt in ſeinem glau- ben. Er zweifelt nicht wie Kain, Saul, Achi- tophel, Judas der Verraͤhter/ Fr. Spira der elende Menſch/ An. 1558. bey Sleid. nicht ein particular vnd ſtuͤckglaube iſt ſein glaube/ daß er in einem ſtuͤck vnd Artickel recht/ im andern aber vnrecht gehalten vnd gegleubet/ wie heut zu tage etliche verſchlagene vnd vnzeitige ſcio- li vnd Fruͤkluͤgel/ vnd die jenigen vbelgerahte- ne Schein vnd MaulChriſten zuthun pfle- gen/ welche in einem ſtuͤck vnd Artickel es mit dieſer/ in einem andern/ mit einer andern part/ religion vnd opinion oder meinung es hal- ten/ Ach HErr Gott nein/ das thut Hiob nicht. Denn er wol gewuſt/ daß Fides iſt una copula- Erſte vm̃- ſtende Er- kentnis Chriſti.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/510589
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/510589/18
Zitationshilfe: Kheil, Matthias: Patientia Hiobi, Die geduldige Jobbe. Liegnitz, 1614, S. [18]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510589/18>, abgerufen am 29.03.2024.