Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Etner, Martin: Ehren-Krönlin Jungfräulicher Hertzen. Glogau, 1613.

Bild:
<< vorherige Seite
Christliche Leich-Predigt.

Wer sind aber die Gerechten?

Zwar Justitia legali, was die Gerechtigkeit
des Gesetzes anlanget/ So kan sich niemandt
rühmen/ das er vollkömlich Gerecht sey für
GOTT/ Sintemal kein Mensch dem Gesetze
GOTtes völligen Gehorsam leisten kan/ Wir
müssen alle bekennen/ das es war sey/ was die
Schrifft saget: Das alle vnsere Gerech-
tigkeit für GOtt so scheußlich außsehe/

tanquam pannus menstruatae, wie ein vnflä-
tiges Tuch/
Esai. 64. Wir müssen alle sub-
scribiren
vnter den generalem Aphorismum S.
Pauli:
Sie sind allzumal Sünder/ vnd
mangeln des Ruhms/ den sie für GOtt
haben sollen/
Rom. 3.

Aber Justitia fidei, Die Gerechtigkeit/ so aus
dem Glauben kommet/ betreffendt/ So sind
alle die Jenigen Gerecht für GOtt/ Die mit
wahrem Glauben ergreiffen die Gerech-
tigkeit JEsu/ welche er mit seinem Thun
vnd Leiden nicht Jhm/ sondern Vns/ er-

worben
C ij
Chriſtliche Leich-Predigt.

Wer ſind aber die Gerechten?

Zwar Juſtitiâ legali, was die Gerechtigkeit
des Geſetzes anlanget/ So kan ſich niemandt
ruͤhmen/ das er vollkoͤmlich Gerecht ſey fuͤr
GOTT/ Sintemal kein Menſch dem Geſetze
GOTtes voͤlligen Gehorſam leiſten kan/ Wir
muͤſſen alle bekennen/ das es war ſey/ was die
Schrifft ſaget: Das alle vnſere Gerech-
tigkeit fuͤr GOtt ſo ſcheußlich außſehe/

tanquam pannus menſtruatæ, wie ein vnflaͤ-
tiges Tuch/
Eſai. 64. Wir muͤſſen alle ſub-
ſcribiren
vnter den generalem Aphoriſmum S.
Pauli:
Sie ſind allzumal Suͤnder/ vnd
mangeln des Ruhms/ den ſie fuͤr GOtt
haben ſollen/
Rom. 3.

Aber Juſtitiâ fidei, Die Gerechtigkeit/ ſo aus
dem Glauben kommet/ betreffendt/ So ſind
alle die Jenigen Gerecht fuͤr GOtt/ Die mit
wahrem Glauben ergreiffen die Gerech-
tigkeit JEſu/ welche er mit ſeinem Thun
vnd Leiden nicht Jhm/ ſondern Vns/ er-

worben
C ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <pb facs="#f0019" n="17"/>
          <fw place="top" type="header">Chri&#x017F;tliche Leich-Predigt.</fw><lb/>
          <div n="3">
            <head/>
            <p> <hi rendition="#fr">Wer &#x017F;ind aber die Gerechten?</hi> </p><lb/>
            <p>Zwar <hi rendition="#aq">Ju&#x017F;titiâ legali,</hi> was die Gerechtigkeit<lb/>
des Ge&#x017F;etzes anlanget/ So kan &#x017F;ich niemandt<lb/>
ru&#x0364;hmen/ das er vollko&#x0364;mlich Gerecht &#x017F;ey fu&#x0364;r<lb/>
GOTT/ Sintemal kein Men&#x017F;ch dem Ge&#x017F;etze<lb/>
GOTtes vo&#x0364;lligen Gehor&#x017F;am lei&#x017F;ten kan/ Wir<lb/>
mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en alle bekennen/ das es war &#x017F;ey/ was die<lb/>
Schrifft &#x017F;aget: <hi rendition="#fr">Das alle vn&#x017F;ere Gerech-<lb/>
tigkeit fu&#x0364;r GOtt &#x017F;o &#x017F;cheußlich auß&#x017F;ehe/</hi><lb/><hi rendition="#aq">tanquam pannus men&#x017F;truatæ,</hi> <hi rendition="#fr">wie ein vnfla&#x0364;-<lb/>
tiges Tuch/</hi> <hi rendition="#aq">E&#x017F;ai.</hi> 64. Wir mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en alle <hi rendition="#aq">&#x017F;ub-<lb/>
&#x017F;cribiren</hi> vnter den <hi rendition="#aq">generalem Aphori&#x017F;mum S.<lb/>
Pauli:</hi> <hi rendition="#fr">Sie &#x017F;ind allzumal Su&#x0364;nder/ vnd<lb/>
mangeln des Ruhms/ den &#x017F;ie fu&#x0364;r GOtt<lb/>
haben &#x017F;ollen/</hi> <hi rendition="#aq">Rom.</hi> 3.</p><lb/>
            <p>Aber <hi rendition="#aq">Ju&#x017F;titiâ fidei,</hi> Die Gerechtigkeit/ &#x017F;o aus<lb/>
dem Glauben kommet/ betreffendt/ So &#x017F;ind<lb/>
alle die Jenigen Gerecht fu&#x0364;r GOtt/ <hi rendition="#fr">Die mit<lb/>
wahrem Glauben ergreiffen die Gerech-<lb/>
tigkeit JE&#x017F;u/ welche er mit &#x017F;einem Thun<lb/>
vnd Leiden nicht Jhm/ &#x017F;ondern Vns/ er-</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="sig">C ij</fw><fw place="bottom" type="catch">worben</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[17/0019] Chriſtliche Leich-Predigt. Wer ſind aber die Gerechten? Zwar Juſtitiâ legali, was die Gerechtigkeit des Geſetzes anlanget/ So kan ſich niemandt ruͤhmen/ das er vollkoͤmlich Gerecht ſey fuͤr GOTT/ Sintemal kein Menſch dem Geſetze GOTtes voͤlligen Gehorſam leiſten kan/ Wir muͤſſen alle bekennen/ das es war ſey/ was die Schrifft ſaget: Das alle vnſere Gerech- tigkeit fuͤr GOtt ſo ſcheußlich außſehe/ tanquam pannus menſtruatæ, wie ein vnflaͤ- tiges Tuch/ Eſai. 64. Wir muͤſſen alle ſub- ſcribiren vnter den generalem Aphoriſmum S. Pauli: Sie ſind allzumal Suͤnder/ vnd mangeln des Ruhms/ den ſie fuͤr GOtt haben ſollen/ Rom. 3. Aber Juſtitiâ fidei, Die Gerechtigkeit/ ſo aus dem Glauben kommet/ betreffendt/ So ſind alle die Jenigen Gerecht fuͤr GOtt/ Die mit wahrem Glauben ergreiffen die Gerech- tigkeit JEſu/ welche er mit ſeinem Thun vnd Leiden nicht Jhm/ ſondern Vns/ er- worben C ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/510585
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/510585/19
Zitationshilfe: Etner, Martin: Ehren-Krönlin Jungfräulicher Hertzen. Glogau, 1613, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/510585/19>, abgerufen am 28.03.2024.