Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hentschelius, Adamus: TrostPredigt Wider die schweresten zwo Anfechtungen. Schweidnitz, 1623.

Bild:
<< vorherige Seite

Leichpredigt.
ist/ sol sie doch Schneeweiß werden/ Vnd wenn sie
gleich ist wie Rosinfarbe/ sol sie doch wie Wolle wer-
den/ Hoc dixit DEUS, Das hat GOTT geredt/
Si parum adhuc, Jsts am Reden jemanden zu we-
nig/ hoc juravit, Alß hats GOTT noch darzu mit
einem Göttlichen Eyde bethewret vnd beschworen/
beym Propheten Ezech. So war Jch lebe/ sprichtc. 18, 32. &
c.
33, 11.

der Herr/ Jch habe keinen gefallen am Tode des
Gottlosen/ Sondern daß sich der Gottlose bekehre
von seinem wesen vnd lebe.

So bekehret euch doch nu von ewrem Bösen
wesen/ warumb wollet jhr Sterben in ewern Sün-
den. Nun kan man einen Menschen höher nicht trei-
ben alß auff einen Eyd; Der Eyd machet ein endeHeb. 6, 16.
alles Haders. Warumb wolten wir dann von GOtt
ein mehrers vnd höhers begehren. Es bleibet viel-
mehr beym Spruche/ Tertull: Christi Juramen-
tum sit nostrum firmamentum.
Vnd bey des
August: O beatos, qvorum causa DEUS jurat!
O miseros, qvi DEO ne qvidem Juranti credunt.

Damit wir aber solchem Wort vnd Verheis-
sungen GOttes, von Vergebung der Sünden desto
kühnlicher trawen dörffen; So ist solches mit vielen
Exempeln bewehret vnd bekräfftiget. VergebungGen. 3, 15.
der Sünden erlangten die allerersten vnnd grösten
Sünder Adam vnd Eva. Vergebung der SündenGen. 12.
erlangte der Heidnische Götzendiener Abraham. Ver-
gebung der Sünden erlangte des güldenen Kalbes-Exod. 32.
diener Aaron. Vergebung der Sünden erlangte2. Sam. 12,
13.

David/ der ein Ehebrecher vnd Mörder war. Ver-

gebung

Leichpredigt.
iſt/ ſol ſie doch Schneeweiß werden/ Vnd wenn ſie
gleich iſt wie Roſinfarbe/ ſol ſie doch wie Wolle wer-
den/ Hoc dixit DEUS, Das hat GOTT geredt/
Si parum adhuc, Jſts am Reden jemanden zu we-
nig/ hoc juravit, Alß hats GOTT noch darzu mit
einem Goͤttlichen Eyde bethewret vnd beſchworen/
beym Propheten Ezech. So war Jch lebe/ ſprichtc. 18, 32. &
c.
33, 11.

der Herr/ Jch habe keinen gefallen am Tode des
Gottloſen/ Sondern daß ſich der Gottloſe bekehre
von ſeinem weſen vnd lebe.

So bekehret euch doch nu von ewrem Boͤſen
weſen/ warumb wollet jhr Sterben in ewern Suͤn-
den. Nun kan man einen Menſchen hoͤher nicht trei-
ben alß auff einen Eyd; Der Eyd machet ein endeHeb. 6, 16.
alles Haders. Warumb wolten wir dann von GOtt
ein mehrers vnd hoͤhers begehren. Es bleibet viel-
mehr beym Spruche/ Tertull: Chriſti Juramen-
tum ſit noſtrum firmamentum.
Vnd bey des
Auguſt: O beatos, qvorum cauſâ DEUS jurat!
O miſeros, qvi DEO ne qvidem Juranti credunt.

Damit wir aber ſolchem Wort vnd Verheiſ-
ſungen GOttes, von Vergebung der Suͤnden deſto
kuͤhnlicher trawen doͤrffen; So iſt ſolches mit vielen
Exempeln bewehret vnd bekraͤfftiget. VergebungGen. 3, 15.
der Suͤnden erlangten die allererſten vnnd groͤſten
Suͤnder Adam vnd Eva. Vergebung der SuͤndenGen. 12.
erlangte der Heidniſche Goͤtzendiener Abraham. Ver-
gebung der Suͤnden erlangte des guͤldenen Kalbes-Exod. 32.
diener Aaron. Vergebung der Suͤnden erlangte2. Sam. 12,
13.

David/ der ein Ehebrecher vnd Moͤrder war. Ver-

gebung
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0015" n="15"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Leichpredigt.</hi></fw><lb/>
i&#x017F;t/ &#x017F;ol &#x017F;ie doch Schneeweiß werden/ Vnd wenn &#x017F;ie<lb/>
gleich i&#x017F;t wie Ro&#x017F;infarbe/ &#x017F;ol &#x017F;ie doch wie Wolle wer-<lb/>
den/ <hi rendition="#aq">Hoc dixit <hi rendition="#g">DEUS,</hi></hi> Das hat GOTT geredt/<lb/><hi rendition="#aq">Si parum adhuc,</hi> J&#x017F;ts am Reden jemanden zu we-<lb/>
nig/ <hi rendition="#aq">hoc juravit,</hi> Alß hats GOTT noch darzu mit<lb/>
einem Go&#x0364;ttlichen Eyde bethewret vnd be&#x017F;chworen/<lb/>
beym Propheten Ezech. So war Jch lebe/ &#x017F;pricht<note place="right"><hi rendition="#aq">c. 18, 32. &amp;<lb/>
c.</hi> 33, 11.</note><lb/>
der <hi rendition="#k">Herr</hi>/ Jch habe keinen gefallen am Tode des<lb/>
Gottlo&#x017F;en/ Sondern daß &#x017F;ich der Gottlo&#x017F;e bekehre<lb/>
von &#x017F;einem we&#x017F;en vnd lebe.</p><lb/>
          <p>So bekehret euch doch nu von ewrem Bo&#x0364;&#x017F;en<lb/>
we&#x017F;en/ warumb wollet jhr Sterben in ewern Su&#x0364;n-<lb/>
den. Nun kan man einen Men&#x017F;chen ho&#x0364;her nicht trei-<lb/>
ben alß auff einen Eyd; Der Eyd machet ein ende<note place="right"><hi rendition="#aq">Heb.</hi> 6, 16.</note><lb/>
alles Haders. Warumb wolten wir dann von GOtt<lb/>
ein mehrers vnd ho&#x0364;hers begehren. Es bleibet viel-<lb/>
mehr beym Spruche/ <hi rendition="#aq">Tertull: Chri&#x017F;ti Juramen-<lb/>
tum &#x017F;it no&#x017F;trum firmamentum.</hi> Vnd bey des<lb/><hi rendition="#aq">Augu&#x017F;t: O beatos, qvorum cau&#x017F;â <hi rendition="#g">DEUS</hi> jurat!<lb/>
O mi&#x017F;eros, qvi DEO ne qvidem Juranti credunt.</hi></p><lb/>
          <p>Damit wir aber &#x017F;olchem Wort vnd Verhei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;ungen GOttes, von Vergebung der Su&#x0364;nden de&#x017F;to<lb/>
ku&#x0364;hnlicher trawen do&#x0364;rffen; So i&#x017F;t &#x017F;olches mit vielen<lb/>
Exempeln bewehret vnd bekra&#x0364;fftiget. Vergebung<note place="right"><hi rendition="#aq">Gen.</hi> 3, 15.</note><lb/>
der Su&#x0364;nden erlangten die allerer&#x017F;ten vnnd gro&#x0364;&#x017F;ten<lb/>
Su&#x0364;nder Adam vnd Eva. Vergebung der Su&#x0364;nden<note place="right"><hi rendition="#aq">Gen.</hi> 12.</note><lb/>
erlangte der Heidni&#x017F;che Go&#x0364;tzendiener Abraham. Ver-<lb/>
gebung der Su&#x0364;nden erlangte des gu&#x0364;ldenen Kalbes-<note place="right"><hi rendition="#aq">Exod.</hi> 32.</note><lb/>
diener Aaron. Vergebung der Su&#x0364;nden erlangte<note place="right">2. <hi rendition="#aq">Sam.</hi> 12,<lb/>
13.</note><lb/>
David/ der ein Ehebrecher vnd Mo&#x0364;rder war. Ver-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">gebung</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[15/0015] Leichpredigt. iſt/ ſol ſie doch Schneeweiß werden/ Vnd wenn ſie gleich iſt wie Roſinfarbe/ ſol ſie doch wie Wolle wer- den/ Hoc dixit DEUS, Das hat GOTT geredt/ Si parum adhuc, Jſts am Reden jemanden zu we- nig/ hoc juravit, Alß hats GOTT noch darzu mit einem Goͤttlichen Eyde bethewret vnd beſchworen/ beym Propheten Ezech. So war Jch lebe/ ſpricht der Herr/ Jch habe keinen gefallen am Tode des Gottloſen/ Sondern daß ſich der Gottloſe bekehre von ſeinem weſen vnd lebe. c. 18, 32. & c. 33, 11. So bekehret euch doch nu von ewrem Boͤſen weſen/ warumb wollet jhr Sterben in ewern Suͤn- den. Nun kan man einen Menſchen hoͤher nicht trei- ben alß auff einen Eyd; Der Eyd machet ein ende alles Haders. Warumb wolten wir dann von GOtt ein mehrers vnd hoͤhers begehren. Es bleibet viel- mehr beym Spruche/ Tertull: Chriſti Juramen- tum ſit noſtrum firmamentum. Vnd bey des Auguſt: O beatos, qvorum cauſâ DEUS jurat! O miſeros, qvi DEO ne qvidem Juranti credunt. Heb. 6, 16. Damit wir aber ſolchem Wort vnd Verheiſ- ſungen GOttes, von Vergebung der Suͤnden deſto kuͤhnlicher trawen doͤrffen; So iſt ſolches mit vielen Exempeln bewehret vnd bekraͤfftiget. Vergebung der Suͤnden erlangten die allererſten vnnd groͤſten Suͤnder Adam vnd Eva. Vergebung der Suͤnden erlangte der Heidniſche Goͤtzendiener Abraham. Ver- gebung der Suͤnden erlangte des guͤldenen Kalbes- diener Aaron. Vergebung der Suͤnden erlangte David/ der ein Ehebrecher vnd Moͤrder war. Ver- gebung Gen. 3, 15. Gen. 12. Exod. 32. 2. Sam. 12, 13.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/509545
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/509545/15
Zitationshilfe: Hentschelius, Adamus: TrostPredigt Wider die schweresten zwo Anfechtungen. Schweidnitz, 1623, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509545/15>, abgerufen am 29.03.2024.