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Albinus, Friedrich: Adeliche Ehren und Gedächtnis Seule. Brieg, 1655.

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GOtt ein Hertzenkündiger ist/ der Hertzen und2. Par. 19.
Nieren prüfet/ so fleucht Er auch so stracks in sei-
nem Hertzen allen Heuchlerischen schein/ thut in derSyr. 1.
Furcht deß Herren treulich und mit rechtem
Hertzen/ was GOtt haben wil/ denn Er fürch-
tet sich alß ein Kind/ das seinen Ewigen Vater hat
kennen lernen/ daß Er seine tücke nicht offenbare
und Jhn offentlich für den Leuten stürtze/ wann Er
nicht in rechter Furcht GOtt gedient und sein
Hertz falsch gewest were.

Und also ist der rechten Wahren Furcht Got-
tes Grund und Fundament der Glaube an die Liebe
GOttes in CHRJSTO JESU/ auß
welchem Sie gezeugt wird/ gleich wie der Glaube
auß dem Wort/ Rom. 10.

Solchen unsern Glauben untersteht sich der
Sathan ohn unterlaß zu sichten/ entweder U
gantz und gar den zu nehmen oder ja zu verfälschen/
daher Er vorzeiten eine Ketzerey umb die andre er-
weckt/ bald die Christi wahre GOttheit/ bald
die seine wahre Menschheit verleugnet: Andere
die die Zwo unterschiedenen Naturen in Christo
vermengt: Andere die Göttliche und Menschliche
Natur unaufflößlich vereinigt in Eine Person ge-
trent und von einander gerissen haben/ dieweil der
Teufel wol gewust/ daß wo kein wahrer Glaube
auch keine wahre Furcht GOttes sein kan. Heu-
te aber und zu unserer Zeit giebt es Zweyerley Leu-

te/ wel-
C ij

GOtt ein Hertzenkuͤndiger iſt/ der Hertzen und2. Par. 19.
Nieren pruͤfet/ ſo fleucht Er auch ſo ſtracks in ſei-
nem Hertzen allen Heuchleriſchen ſchein/ thut in derSyr. 1.
Furcht deß Herren treulich und mit rechtem
Hertzen/ was GOtt haben wil/ denn Er fuͤrch-
tet ſich alß ein Kind/ das ſeinen Ewigen Vater hat
kennen lernen/ daß Er ſeine tuͤcke nicht offenbare
und Jhn offentlich fuͤr den Leuten ſtuͤrtze/ wann Er
nicht in rechter Furcht GOtt gedient und ſein
Hertz falſch geweſt were.

Und alſo iſt der rechten Wahren Furcht Got-
tes Grund und Fundament der Glaube an die Liebe
GOttes in CHRJSTO JESU/ auß
welchem Sie gezeugt wird/ gleich wie der Glaube
auß dem Wort/ Rom. 10.

Solchen unſern Glauben unterſteht ſich der
Sathan ohn unterlaß zu ſichten/ entweder U
gantz und gar den zu nehmen oder ja zu verfaͤlſchen/
daher Er vorzeiten eine Ketzerey umb die andre er-
weckt/ bald die Chriſti wahre GOttheit/ bald
die ſeine wahre Menſchheit verleugnet: Andere
die die Zwo unterſchiedenen Naturen in Chriſto
vermengt: Andere die Goͤttliche und Menſchliche
Natur unauffloͤßlich vereinigt in Eine Perſon ge-
trent und von einander geriſſen haben/ dieweil der
Teufel wol gewuſt/ daß wo kein wahrer Glaube
auch keine wahre Furcht GOttes ſein kan. Heu-
te aber und zu unſerer Zeit giebt es Zweyerley Leu-

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[0019] GOtt ein Hertzenkuͤndiger iſt/ der Hertzen und Nieren pruͤfet/ ſo fleucht Er auch ſo ſtracks in ſei- nem Hertzen allen Heuchleriſchen ſchein/ thut in der Furcht deß Herren treulich und mit rechtem Hertzen/ was GOtt haben wil/ denn Er fuͤrch- tet ſich alß ein Kind/ das ſeinen Ewigen Vater hat kennen lernen/ daß Er ſeine tuͤcke nicht offenbare und Jhn offentlich fuͤr den Leuten ſtuͤrtze/ wann Er nicht in rechter Furcht GOtt gedient und ſein Hertz falſch geweſt were. 2. Par. 19. Syr. 1. Und alſo iſt der rechten Wahren Furcht Got- tes Grund und Fundament der Glaube an die Liebe GOttes in CHRJSTO JESU/ auß welchem Sie gezeugt wird/ gleich wie der Glaube auß dem Wort/ Rom. 10. Solchen unſern Glauben unterſteht ſich der Sathan ohn unterlaß zu ſichten/ entweder Unß gantz und gar den zu nehmen oder ja zu verfaͤlſchen/ daher Er vorzeiten eine Ketzerey umb die andre er- weckt/ bald die Chriſti wahre GOttheit/ bald die ſeine wahre Menſchheit verleugnet: Andere die die Zwo unterſchiedenen Naturen in Chriſto vermengt: Andere die Goͤttliche und Menſchliche Natur unauffloͤßlich vereinigt in Eine Perſon ge- trent und von einander geriſſen haben/ dieweil der Teufel wol gewuſt/ daß wo kein wahrer Glaube auch keine wahre Furcht GOttes ſein kan. Heu- te aber und zu unſerer Zeit giebt es Zweyerley Leu- te/ wel- C ij

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Zitationshilfe: Albinus, Friedrich: Adeliche Ehren und Gedächtnis Seule. Brieg, 1655, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/509342/19>, abgerufen am 28.03.2024.