Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Letsch, Johann: Stephan(o)logia [gr.] Sacra. Brieg, 1647.

Bild:
<< vorherige Seite

Trost und Freudi gkeit zum Sterben/ mit verwunde-
rung gesehen; und das ist eben die frucht des H. Gei-
stes/ daß Er sich und seine Seele mit erlangung der
Krohnen der Gerechtigkeit getröstet/ daß Sie Jh-
me alß einem Himlischen Breutigamb beygelegtt
sey. Es wird etwan gelesen von einem/ der sein
Leben lassen sollen/ das Jhme zu Trost zwar schöne
Sprüchlein fürgehalten worden/ das eine auß Joh:
3. 16. seqq:
Also hat Gott die Welt geliebet/ etc.
daß andere auß 1. Tim: 1. v. 15. das ist ie gewiß-
lich war und ein theuer werthes Wort/ daß Chri-
stus Jesus kommen ist in die Welt die Sünder see-
lig zumachen; Er aber sey bey dem ersten geblieben
und habe gesagt: Wenn Er höre daß GOtt die
Welt also geliebet/ daß Er seinen eingebohrnen
Sohn gegeben/ So thue sich sein Hertz auff/ wie
zwo Schüsseln; wenn Er aber hörete: auff daß
alle die an Jhn Glauben nicht verlohren werden/
sondern das ewige Leben haben/ so schlüsse sich sein
Hertz wiederumb zu und glaubte/ daß es Ja und
Amen sey. Also ists auch ausser allem zweiffel mit
dem Seelig verstorbenen Herrn Friederich gewe-
sen/ wenn Er gehöret die worte: Jch hab einen
gutten Kampff gekempffet/ etc.
So hat sich sein
Hertz auffgeschlossen; wenn Er aber gehöret von
der Krohne: Nicht mir aber alleine/ Sondern
anch allen/ die Seine Erscheinung lieb haben;

So hat sich sein Hertz zugeschlossen und festiglich ge-

gleu-
B 2

Troſt und Freudi gkeit zum Sterbẽ/ mit verwunde-
rung geſehen; und das iſt eben die frucht des H. Gei-
ſtes/ daß Er ſich und ſeine Seele mit erlangung der
Krohnen der Gerechtigkeit getroͤſtet/ daß Sie Jh-
me alß einem Himliſchen Breutigamb beygelegtt
ſey. Es wird etwan geleſen von einem/ der ſein
Leben laſſen ſollen/ das Jhme zu Troſt zwar ſchoͤne
Spruͤchlein fuͤrgehalten worden/ das eine auß Joh:
3. 16. ſeqq:
Alſo hat Gott die Welt geliebet/ ꝛc.
daß andere auß 1. Tim: 1. v. 15. das iſt ie gewiß-
lich war und ein theuer werthes Wort/ daß Chri-
ſtus Jeſus kommen iſt in die Welt die Suͤnder ſee-
lig zumachen; Er aber ſey bey dem erſten geblieben
und habe geſagt: Wenn Er hoͤre daß GOtt die
Welt alſo geliebet/ daß Er ſeinen eingebohrnen
Sohn gegeben/ So thue ſich ſein Hertz auff/ wie
zwo Schuͤſſeln; wenn Er aber hoͤrete: auff daß
alle die an Jhn Glauben nicht verlohren werden/
ſondern das ewige Leben haben/ ſo ſchluͤſſe ſich ſein
Hertz wiederumb zu und glaubte/ daß es Ja und
Amen ſey. Alſo iſts auch auſſer allem zweiffel mit
dem Seelig verſtorbenen Herrn Friederich gewe-
ſen/ wenn Er gehoͤret die worte: Jch hab einen
gutten Kampff gekempffet/ ꝛc.
So hat ſich ſein
Hertz auffgeſchloſſen; wenn Er aber gehoͤret von
der Krohne: Nicht mir aber alleine/ Sondern
anch allen/ die Seine Erſcheinung lieb habẽ;

So hat ſich ſein Hertz zugeſchloſſen und feſtiglich ge-

gleu-
B 2
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsExordium" n="2">
          <p><pb facs="#f0011"/>
Tro&#x017F;t und Freudi gkeit zum Sterbe&#x0303;/ mit verwunde-<lb/>
rung ge&#x017F;ehen; und das i&#x017F;t eben die frucht des H. Gei-<lb/>
&#x017F;tes/ daß Er &#x017F;ich und &#x017F;eine Seele mit erlangung der<lb/>
Krohnen der Gerechtigkeit getro&#x0364;&#x017F;tet/ daß Sie Jh-<lb/>
me alß einem Himli&#x017F;chen Breutigamb beygelegtt<lb/>
&#x017F;ey. Es wird etwan gele&#x017F;en von einem/ der &#x017F;ein<lb/>
Leben la&#x017F;&#x017F;en &#x017F;ollen/ das Jhme zu Tro&#x017F;t zwar &#x017F;cho&#x0364;ne<lb/>
Spru&#x0364;chlein fu&#x0364;rgehalten worden/ das eine auß <hi rendition="#aq">Joh:<lb/>
3. 16. &#x017F;eqq:</hi> Al&#x017F;o hat <hi rendition="#k">Gott</hi> die Welt geliebet/ &#xA75B;c.<lb/>
daß andere auß 1. <hi rendition="#aq">Tim: 1. v.</hi> 15. das i&#x017F;t ie gewiß-<lb/>
lich war und ein theuer werthes Wort/ daß Chri-<lb/>
&#x017F;tus Je&#x017F;us kommen i&#x017F;t in die Welt die Su&#x0364;nder &#x017F;ee-<lb/>
lig zumachen; Er aber &#x017F;ey bey dem er&#x017F;ten geblieben<lb/>
und habe ge&#x017F;agt: Wenn Er ho&#x0364;re daß <hi rendition="#k">GOtt</hi> die<lb/>
Welt al&#x017F;o geliebet/ daß Er &#x017F;einen eingebohrnen<lb/>
Sohn gegeben/ So thue &#x017F;ich &#x017F;ein Hertz auff/ wie<lb/>
zwo Schu&#x0364;&#x017F;&#x017F;eln; wenn Er aber ho&#x0364;rete: auff daß<lb/>
alle die an Jhn Glauben nicht verlohren werden/<lb/>
&#x017F;ondern das ewige Leben haben/ &#x017F;o &#x017F;chlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e &#x017F;ich &#x017F;ein<lb/>
Hertz wiederumb zu und glaubte/ daß es Ja und<lb/>
Amen &#x017F;ey. Al&#x017F;o i&#x017F;ts auch au&#x017F;&#x017F;er allem zweiffel mit<lb/>
dem Seelig ver&#x017F;torbenen Herrn Friederich gewe-<lb/>
&#x017F;en/ wenn Er geho&#x0364;ret die worte: <hi rendition="#fr">Jch hab einen<lb/>
gutten Kampff gekempffet/ &#xA75B;c.</hi> So hat &#x017F;ich &#x017F;ein<lb/>
Hertz auffge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en; wenn Er aber geho&#x0364;ret von<lb/>
der Krohne: <hi rendition="#fr">Nicht mir aber alleine/ Sondern<lb/>
anch allen/ die Seine Er&#x017F;cheinung lieb habe&#x0303;;</hi><lb/>
So hat &#x017F;ich &#x017F;ein Hertz zuge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en und fe&#x017F;tiglich ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">B 2</fw><fw place="bottom" type="catch">gleu-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0011] Troſt und Freudi gkeit zum Sterbẽ/ mit verwunde- rung geſehen; und das iſt eben die frucht des H. Gei- ſtes/ daß Er ſich und ſeine Seele mit erlangung der Krohnen der Gerechtigkeit getroͤſtet/ daß Sie Jh- me alß einem Himliſchen Breutigamb beygelegtt ſey. Es wird etwan geleſen von einem/ der ſein Leben laſſen ſollen/ das Jhme zu Troſt zwar ſchoͤne Spruͤchlein fuͤrgehalten worden/ das eine auß Joh: 3. 16. ſeqq: Alſo hat Gott die Welt geliebet/ ꝛc. daß andere auß 1. Tim: 1. v. 15. das iſt ie gewiß- lich war und ein theuer werthes Wort/ daß Chri- ſtus Jeſus kommen iſt in die Welt die Suͤnder ſee- lig zumachen; Er aber ſey bey dem erſten geblieben und habe geſagt: Wenn Er hoͤre daß GOtt die Welt alſo geliebet/ daß Er ſeinen eingebohrnen Sohn gegeben/ So thue ſich ſein Hertz auff/ wie zwo Schuͤſſeln; wenn Er aber hoͤrete: auff daß alle die an Jhn Glauben nicht verlohren werden/ ſondern das ewige Leben haben/ ſo ſchluͤſſe ſich ſein Hertz wiederumb zu und glaubte/ daß es Ja und Amen ſey. Alſo iſts auch auſſer allem zweiffel mit dem Seelig verſtorbenen Herrn Friederich gewe- ſen/ wenn Er gehoͤret die worte: Jch hab einen gutten Kampff gekempffet/ ꝛc. So hat ſich ſein Hertz auffgeſchloſſen; wenn Er aber gehoͤret von der Krohne: Nicht mir aber alleine/ Sondern anch allen/ die Seine Erſcheinung lieb habẽ; So hat ſich ſein Hertz zugeſchloſſen und feſtiglich ge- gleu- B 2

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/508445
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/508445/11
Zitationshilfe: Letsch, Johann: Stephan(o)logia [gr.] Sacra. Brieg, 1647, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/508445/11>, abgerufen am 19.04.2024.