Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Barthisius, Henoch: Summa Christiani hominis gloria. Breslau, 1613.

Bild:
<< vorherige Seite

ein schneller Sprung zu Gott/ vnd jhr schnell seelig ster-
ben macht/ daß sie schnell den Himmel ererben. Sie sind
vnd bleiben deß HErrn Ihesu/ ob sie schon plötzlich da-
von müssen/ Vnd ist mit jhnen fast nichts anders/ als
da Gott der HERR Heliam geschwinde auff seinem
Himmelwagen zur ewigen Freude geholet hat/ daß sie
nicht lange allhie dürffen gequelet vnd geplaget werden.
Wie dann Victorinus Strigelius einen solchen geschwin-
den seeligen Todt/ einen Reitterischen Tod sol genennet/
vnd Gott darumb gebeten haben: Inmassen denn auch
viel andere liebhaber Christi so plötzlich dem HErren ge-
storben sein. Johannes der Evangelist/ welcher sich sel-
ber rühmet/ daß er den HErren Christum lieb habe/ ist
geschwinde von dieser Welt abgeschieden. Deßgleichen
der fromme vnd gelährte Prediger im Joachimsthal/
Herr Mathesius, welcher vnser in Gott seeligen Fraw
Doctorin/ lieber Pate gewesen/ nach dem er zu gutter
letzte/ das Evangelium von der Witwen zu Nain erkle-
ret hat. Vnd der Herr Valentinus Trotschendorff/ ein
wolverdienter Schulmeister zum Goldberg/ da er den
23. Psalm erkleret/ vnd auff den Verß kommen ist:
Virga tua, & baculus tuus, dein stecken vnd stab die trö-
sten mich/ hat er auch ein geschwinden Todt vermercket/
vnd zu seinen Schullern gesagt: Ego avocor in aliam
Scholam,
Ich werde in eine andere Schule/ das ist/ in
die Himlische Schule beruffen. Ey lieben Christen/ ein
solcher schneller Todt/ ist den gleubigen ein seeliger Todt/
vnd ein schneller Sprung zu Gott. Denn leben wir/ so

leben
D ij

ein ſchneller Sprung zu Gott/ vnd jhr ſchnell ſeelig ſter-
ben macht/ daß ſie ſchnell den Himmel ererben. Sie ſind
vnd bleiben deß HErrn Iheſu/ ob ſie ſchon ploͤtzlich da-
von muͤſſen/ Vnd iſt mit jhnen faſt nichts anders/ als
da Gott der HERR Heliam geſchwinde auff ſeinem
Himmelwagen zur ewigen Freude geholet hat/ daß ſie
nicht lange allhie duͤrffen gequelet vnd geplaget werden.
Wie dañ Victorinus Strigelius einen ſolchen geſchwin-
den ſeeligen Todt/ einen Reitteriſchen Tod ſol genennet/
vnd Gott darumb gebeten haben: Inmaſſen denn auch
viel andere liebhaber Chriſti ſo ploͤtzlich dem HErren ge-
ſtorben ſein. Johannes der Evangeliſt/ welcher ſich ſel-
ber ruͤhmet/ daß er den HErren Chriſtum lieb habe/ iſt
geſchwinde von dieſer Welt abgeſchieden. Deßgleichen
der fromme vnd gelaͤhrte Prediger im Joachimsthal/
Herr Matheſius, welcher vnſer in Gott ſeeligen Fraw
Doctorin/ lieber Pate geweſen/ nach dem er zu gutter
letzte/ das Evangelium von der Witwen zu Nain erkle-
ret hat. Vnd der Herr Valentinus Trotſchendorff/ ein
wolverdienter Schulmeiſter zum Goldberg/ da er den
23. Pſalm erkleret/ vnd auff den Verß kommen iſt:
Virga tua, & baculus tuus, dein ſtecken vnd ſtab die troͤ-
ſten mich/ hat er auch ein geſchwinden Todt vermercket/
vnd zu ſeinen Schůllern geſagt: Ego avocor in aliam
Scholam,
Ich werde in eine andere Schule/ das iſt/ in
die Himliſche Schule beruffen. Ey lieben Chriſten/ ein
ſolcher ſchneller Todt/ iſt den gleubigē ein ſeeliger Todt/
vnd ein ſchneller Sprung zu Gott. Denn leben wir/ ſo

leben
D ij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="fsSermon" n="1">
        <div type="fsMainPart" n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0027"/>
ein &#x017F;chneller Sprung zu Gott/ vnd jhr &#x017F;chnell &#x017F;eelig &#x017F;ter-<lb/>
ben macht/ daß &#x017F;ie &#x017F;chnell den Himmel ererben. Sie &#x017F;ind<lb/>
vnd bleiben deß HErrn Ihe&#x017F;u/ ob &#x017F;ie &#x017F;chon plo&#x0364;tzlich da-<lb/>
von mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en/ Vnd i&#x017F;t mit jhnen fa&#x017F;t nichts anders/ als<lb/>
da Gott der HERR Heliam ge&#x017F;chwinde auff &#x017F;einem<lb/>
Himmelwagen zur ewigen Freude geholet hat/ daß &#x017F;ie<lb/>
nicht lange allhie du&#x0364;rffen gequelet vnd geplaget werden.<lb/>
Wie dan&#x0303; <hi rendition="#aq">Victorinus Strigelius</hi> einen &#x017F;olchen ge&#x017F;chwin-<lb/>
den &#x017F;eeligen Todt/ einen Reitteri&#x017F;chen Tod &#x017F;ol genennet/<lb/>
vnd Gott darumb gebeten haben: Inma&#x017F;&#x017F;en denn auch<lb/>
viel andere liebhaber Chri&#x017F;ti &#x017F;o plo&#x0364;tzlich dem HErren ge-<lb/>
&#x017F;torben &#x017F;ein. Johannes der Evangeli&#x017F;t/ welcher &#x017F;ich &#x017F;el-<lb/>
ber ru&#x0364;hmet/ daß er den HErren Chri&#x017F;tum lieb habe/ i&#x017F;t<lb/>
ge&#x017F;chwinde von die&#x017F;er Welt abge&#x017F;chieden. Deßgleichen<lb/>
der fromme vnd gela&#x0364;hrte Prediger im Joachimsthal/<lb/>
Herr <hi rendition="#aq">Mathe&#x017F;ius,</hi> welcher vn&#x017F;er in Gott &#x017F;eeligen Fraw<lb/>
Doctorin/ lieber Pate gewe&#x017F;en/ nach dem er zu gutter<lb/>
letzte/ das Evangelium von der Witwen zu Nain erkle-<lb/>
ret hat. Vnd der Herr <hi rendition="#aq">Valentinus</hi> Trot&#x017F;chendorff/ ein<lb/>
wolverdienter Schulmei&#x017F;ter zum Goldberg/ da er den<lb/>
23. P&#x017F;alm erkleret/ vnd auff den Verß kommen i&#x017F;t:<lb/><hi rendition="#aq">Virga tua, &amp; baculus tuus,</hi> dein &#x017F;tecken vnd &#x017F;tab die tro&#x0364;-<lb/>
&#x017F;ten mich/ hat er auch ein ge&#x017F;chwinden Todt vermercket/<lb/>
vnd zu &#x017F;einen Sch&#x016F;llern ge&#x017F;agt: <hi rendition="#aq">Ego avocor in aliam<lb/>
Scholam,</hi> Ich werde in eine andere Schule/ das i&#x017F;t/ in<lb/>
die Himli&#x017F;che Schule beruffen. Ey lieben Chri&#x017F;ten/ ein<lb/>
&#x017F;olcher &#x017F;chneller Todt/ i&#x017F;t den gleubige&#x0304; ein &#x017F;eeliger Todt/<lb/>
vnd ein &#x017F;chneller Sprung zu Gott. Denn leben wir/ &#x017F;o<lb/>
<fw type="sig" place="bottom">D ij</fw><fw type="catch" place="bottom">leben</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0027] ein ſchneller Sprung zu Gott/ vnd jhr ſchnell ſeelig ſter- ben macht/ daß ſie ſchnell den Himmel ererben. Sie ſind vnd bleiben deß HErrn Iheſu/ ob ſie ſchon ploͤtzlich da- von muͤſſen/ Vnd iſt mit jhnen faſt nichts anders/ als da Gott der HERR Heliam geſchwinde auff ſeinem Himmelwagen zur ewigen Freude geholet hat/ daß ſie nicht lange allhie duͤrffen gequelet vnd geplaget werden. Wie dañ Victorinus Strigelius einen ſolchen geſchwin- den ſeeligen Todt/ einen Reitteriſchen Tod ſol genennet/ vnd Gott darumb gebeten haben: Inmaſſen denn auch viel andere liebhaber Chriſti ſo ploͤtzlich dem HErren ge- ſtorben ſein. Johannes der Evangeliſt/ welcher ſich ſel- ber ruͤhmet/ daß er den HErren Chriſtum lieb habe/ iſt geſchwinde von dieſer Welt abgeſchieden. Deßgleichen der fromme vnd gelaͤhrte Prediger im Joachimsthal/ Herr Matheſius, welcher vnſer in Gott ſeeligen Fraw Doctorin/ lieber Pate geweſen/ nach dem er zu gutter letzte/ das Evangelium von der Witwen zu Nain erkle- ret hat. Vnd der Herr Valentinus Trotſchendorff/ ein wolverdienter Schulmeiſter zum Goldberg/ da er den 23. Pſalm erkleret/ vnd auff den Verß kommen iſt: Virga tua, & baculus tuus, dein ſtecken vnd ſtab die troͤ- ſten mich/ hat er auch ein geſchwinden Todt vermercket/ vnd zu ſeinen Schůllern geſagt: Ego avocor in aliam Scholam, Ich werde in eine andere Schule/ das iſt/ in die Himliſche Schule beruffen. Ey lieben Chriſten/ ein ſolcher ſchneller Todt/ iſt den gleubigē ein ſeeliger Todt/ vnd ein ſchneller Sprung zu Gott. Denn leben wir/ ſo leben D ij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/386098
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/386098/27
Zitationshilfe: Barthisius, Henoch: Summa Christiani hominis gloria. Breslau, 1613, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/386098/27>, abgerufen am 29.03.2024.