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Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667.

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führtenn Lebens Lauff tapfferer Prediger/ in dem sie eins und das
ander daraus absehen/ und lernen können. Pulchrum est,Plin. jun.
in Epist.

Majorum seqvi vestigia, si recto itinere praecesserint,
saget Plinius. Es ist fein/ der Vorfahren und Alten ihren
Faßstapffen nachzusolgen/ so sie auf rechtem Wege vorange-
gangen.

Der Sel. Hr. M. Heinsius, ein geistreicher Theolo-
gus,
und Inspector zu Franckfurt an der Oder/ welcher auch
dis Jahr an unserm Himmelfarths-Tage (wie vor Zeiten auch
dem Venerabili Beda wiederfahren/) sanfft im HErren ent-V. Back in
Ps. 47. p.

560. [unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt].

schlaffen; Hielt die Gewohnheit/ daß/ wenn irgend ein fürneh-
nier Prediger/ oder Theologus die Welt gesegnet/ erzehlete
Er ihren Lebens Lauff in einer Predigt/ und notirte eines und
das ander zur Nachfolge und Erinnerung der Jugend: Wie ich
mich erinnere/ daß Ers nach seligem Abschiede des Hochbe-
rühmten Hn. D. Dorschei, auch Hn. M. Vehrens, gewe-
senen Probstes zu Kölln an der Spreu/ &c. also gehalten.

Unbillich wäre es/ daß man solte des Seligen Hn. Mat-
thaei
Hoffmanns Gedächtniß/ zugleich mit seinem blassen
Todes-Schatten in die Erde lassen eingescharret seyn/ denn Er
ja seyn Leben also geführet/ daß Er einen guten Nachruhm hin-
ter sich gelassen. Daß gantze Fürstenthum Schweidnitz
hat an dem Herren Primario einen solchen wohlbegabten
Prediger/ und treuen Lehrer gehabet/ daß sie ofte wenrden da-
ran gedencken/ daß ein Prophet unter ihnen gewesen sey.Ezech. 33.
v.
33.

Sintemahl der liebe GOtt seine Gaben in Jhm/ sonderlich die
fliessende Eloquentz herrlich gekrönet.

Nil Deus in nobis, praeter sua dona, coronat.

Von GOttes Gnaden bin ich/ das ich bin/ und sei-
ne Gnade an mir ist nicht vergeblich gewesen/
heißets mit1. Cor. 15.
v.
10.

Paulo. Vielleicht werden seine Zuhörer manchmal gedencken
an das jenige/ was sie aus seinem Munde gehöret. Quando

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fuͤhrteñ Lebens Lauff tapfferer Prediger/ in dem ſie eins und das
ander daraus abſehen/ und lernen koͤnnen. Pulchrum eſt,Plin. jun.
in Epiſt.

Majorum ſeqvi veſtigia, ſi recto itinere præcesſerint,
ſaget Plinius. Es iſt fein/ der Vorfahren und Alten ihren
Faßſtapffen nachzuſolgen/ ſo ſie auf rechtem Wege vorange-
gangen.

Der Sel. Hr. M. Heinſius, ein geiſtreicher Theolo-
gus,
und Inſpector zu Franckfurt an der Oder/ welcher auch
dis Jahr an unſerm Himmelfarths-Tage (wie vor Zeiten auch
dem Venerabili Beda wiederfahren/) ſanfft im HErren ent-V. Back in
Ps. 47. p.

560. [unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt].

ſchlaffen; Hielt die Gewohnheit/ daß/ wenn irgend ein fuͤrneh-
nier Prediger/ oder Theologus die Welt geſegnet/ erzehlete
Er ihren Lebens Lauff in einer Predigt/ und notirte eines und
das ander zur Nachfolge und Erinnerung der Jugend: Wie ich
mich erinnere/ daß Ers nach ſeligem Abſchiede des Hochbe-
ruͤhmten Hn. D. Dorſchéi, auch Hn. M. Vehrens, gewe-
ſenen Probſtes zu Koͤlln an der Spreu/ &c. alſo gehalten.

Unbillich waͤre es/ daß man ſolte des Seligen Hn. Mat-
thæi
Hoffmanns Gedaͤchtniß/ zugleich mit ſeinem blaſſen
Todes-Schatten in die Erde laſſen eingeſcharret ſeyn/ denn Er
ja ſeyn Leben alſo gefuͤhret/ daß Er einen guten Nachruhm hin-
ter ſich gelaſſen. Daß gantze Fuͤrſtenthum Schweidnitz
hat an dem Herren Primario einen ſolchen wohlbegabten
Prediger/ und treuen Lehrer gehabet/ daß ſie ofte wẽrden da-
ran gedencken/ daß ein Prophet unter ihnen geweſen ſey.Ezech. 33.
v.
33.

Sintemahl der liebe GOtt ſeine Gaben in Jhm/ ſonderlich die
flieſſende Eloquentz herrlich gekroͤnet.

Nil Deus in nobis, præter ſuâ dona, coronat.

Von GOttes Gnaden bin ich/ das ich bin/ und ſei-
ne Gnade an mir iſt nicht vergeblich geweſen/
heißets mit1. Cor. 15.
v.
10.

Paulo. Vielleicht werden ſeine Zuhoͤrer manchmal gedencken
an das jenige/ was ſie aus ſeinem Munde gehoͤret. Quandoꝙ́

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[0023] fuͤhrteñ Lebens Lauff tapfferer Prediger/ in dem ſie eins und das ander daraus abſehen/ und lernen koͤnnen. Pulchrum eſt, Majorum ſeqvi veſtigia, ſi recto itinere præcesſerint, ſaget Plinius. Es iſt fein/ der Vorfahren und Alten ihren Faßſtapffen nachzuſolgen/ ſo ſie auf rechtem Wege vorange- gangen. Plin. jun. in Epiſt. Der Sel. Hr. M. Heinſius, ein geiſtreicher Theolo- gus, und Inſpector zu Franckfurt an der Oder/ welcher auch dis Jahr an unſerm Himmelfarths-Tage (wie vor Zeiten auch dem Venerabili Beda wiederfahren/) ſanfft im HErren ent- ſchlaffen; Hielt die Gewohnheit/ daß/ wenn irgend ein fuͤrneh- nier Prediger/ oder Theologus die Welt geſegnet/ erzehlete Er ihren Lebens Lauff in einer Predigt/ und notirte eines und das ander zur Nachfolge und Erinnerung der Jugend: Wie ich mich erinnere/ daß Ers nach ſeligem Abſchiede des Hochbe- ruͤhmten Hn. D. Dorſchéi, auch Hn. M. Vehrens, gewe- ſenen Probſtes zu Koͤlln an der Spreu/ &c. alſo gehalten. V. Back in Ps. 47. p. 560. _. Unbillich waͤre es/ daß man ſolte des Seligen Hn. Mat- thæi Hoffmanns Gedaͤchtniß/ zugleich mit ſeinem blaſſen Todes-Schatten in die Erde laſſen eingeſcharret ſeyn/ denn Er ja ſeyn Leben alſo gefuͤhret/ daß Er einen guten Nachruhm hin- ter ſich gelaſſen. Daß gantze Fuͤrſtenthum Schweidnitz hat an dem Herren Primario einen ſolchen wohlbegabten Prediger/ und treuen Lehrer gehabet/ daß ſie ofte wẽrden da- ran gedencken/ daß ein Prophet unter ihnen geweſen ſey. Sintemahl der liebe GOtt ſeine Gaben in Jhm/ ſonderlich die flieſſende Eloquentz herrlich gekroͤnet. Ezech. 33. v. 33. Nil Deus in nobis, præter ſuâ dona, coronat. Von GOttes Gnaden bin ich/ das ich bin/ und ſei- ne Gnade an mir iſt nicht vergeblich geweſen/ heißets mit Paulo. Vielleicht werden ſeine Zuhoͤrer manchmal gedencken an das jenige/ was ſie aus ſeinem Munde gehoͤret. Quandoꝙ́ poſt 1. Cor. 15. v. 10.

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Zitationshilfe: Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360155/23>, abgerufen am 29.03.2024.