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Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667.

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Von den Heiligen GOttes/ und ihren rühmlichen Nah-
Syr. 40.
v.
7. 8. 13.
men schreibet er diese Worte: Also sind sie alle zu ihren Zei-
ten löblich gewest/ und bey ihrem Leben gerühmet/ und
die haben ehrliche Nahmen hinter sich gelassen; Sie sind
im Frieden begraben/ aber ihr Nahme bleiber ewiglich.

Und solche Ehrengedächtnisse sind denn auch den Zuhorern/
Hebr. 13.
v.
7.
und Nachkommen dienlich/ daß sie wissen von ihren Vätern/
die ihnen im HErren vorgestanden/ massen auch die Epi-
stel an die Hebreer
errinnert: Gedencket an eure Lehrer/
die euch das Wort Gottes gesaget haben/ welches Ende
schauet an/ und folget ihrem Glauben nach.
Denn es
ja nicht billich ist/ daß Zuhörer ihrer treuen Lehrer so balde ver-
gessen solten/ als die an ihren Seelen gearbeitet/ und darüber
Ibid. v. 12.gewachet haben/ als die da Rechenschafft dafür geben
sollen.
Sie sind ja von GOtt so groß geachtet/ daß Daniel
Dan. 12. v. 3.von ihnen saget: Die Lehrer werden leuchten wie des
Himmels Glantz/ und die viel zur Gerechtigkeit weisen/
wie die Sterne immer und ewiglich:
Oder wie man in ei-
ner schönen Motet singet: Qui autem docti fuerint, fulge-
bunt qvasi splendor Firmamenti, & qvi ad justitiam
erud iunt mtiltos, qvasi Stellae in perpetuas aeternitates.

1. Cor. 4.
v. 13. Conf.
Luth. Gloss
egreg. h. l.
Interpr.
Aristoph in
Eqvitib.
apud. Cael.
Rhodigin.
L. VI. c.
12.
Werden nunt reue Lehrer Göttliches Wortes also für Feg-
Opffer/ und für Außkehrich gehalten/ wie die H. Apostel ge-
schatzt worden für peripsemata, und piacula; Wie die ka-
tharmata der Athenienser; Davon Caelius Rhodiginus,
aus dem Interprete des Aristophanis, anzeiget/ man habe
zu Athen etliche schlechte und geringe Personen von offentli-
chen allgemeinen Einkommen erhalten/ welche man hernach/
wenn Theurung oder Pest eingebrochen/ für die Republic,
und die Jnwohner/ als Victimas publicas, geopffert habe/
den Zorn Gottes damit zu stillen: So sind sie hingegen in jenem
Leben schöne Sternen/ die als helle Lichter in Ewigkeit leuchten.

Ja es dienet auch jungen Leuten/ anzusehen den ge-

führten

Von den Heiligen GOttes/ und ihren ruͤhmlichen Nah-
Syr. 40.
v.
7. 8. 13.
men ſchreibet er dieſe Worte: Alſo ſind ſie alle zu ihren Zei-
ten loͤblich geweſt/ und bey ihrem Leben geruͤhmet/ und
die haben ehrliche Nahmẽ hinter ſich gelaſſen; Sie ſind
im Frieden begraben/ aber ihr Nahme bleiber ewiglich.

Und ſolche Ehrengedaͤchtniſſe ſind denn auch den Zuhorern/
Hebr. 13.
v.
7.
und Nachkommen dienlich/ daß ſie wiſſen von ihren Vaͤtern/
die ihnen im HErren vorgeſtanden/ maſſen auch die Epi-
ſtel an die Hebreer
errinnert: Gedencket an eure Lehrer/
die euch das Wort Gottes geſaget haben/ welches Ende
ſchauet an/ und folget ihrem Glauben nach.
Denn es
ja nicht billich iſt/ daß Zuhoͤrer ihrer treuen Lehrer ſo balde ver-
geſſen ſolten/ als die an ihren Seelen gearbeitet/ und daruͤber
Ibid. v. 12.gewachet haben/ als die da Rechenſchafft dafuͤr geben
ſollen.
Sie ſind ja von GOtt ſo groß geachtet/ daß Daniel
Dan. 12. v. 3.von ihnen ſaget: Die Lehrer werden leuchten wie des
Himmels Glantz/ und die viel zur Gerechtigkeit weiſen/
wie die Sterne immer und ewiglich:
Oder wie man in ei-
ner ſchoͤnen Motet ſinget: Qui autem docti fuerint, fulge-
bunt qvaſi ſplendor Firmamenti, & qvi ad juſtitiam
erud iunt mtiltos, qvaſi Stellæ in perpetuas æternitates.

1. Cor. 4.
v. 13. Conf.
Luth. Glosſ
egreg. h. l.
Interpr.
Ariſtoph in
Eqvitib.
apud. Cæl.
Rhodigin.
L. VI. c.
12.
Werden nunt reue Lehrer Goͤttliches Wortes alſo fuͤr Feg-
Opffer/ und fuͤr Außkehrich gehalten/ wie die H. Apoſtel ge-
ſchatzt worden fuͤr περιψήματα, und piacula; Wie die κα-
ϑάρματα der Athenienſer; Davon Cælius Rhodiginus,
aus dem Interprete des Ariſtophanis, anzeiget/ man habe
zu Athen etliche ſchlechte und geringe Perſonen von offentli-
chen allgemeinen Einkommen erhalten/ welche man hernach/
wenn Theurung oder Peſt eingebrochen/ fuͤr die Republic,
und die Jnwohner/ als Victimas publicas, geopffert habe/
den Zorn Gottes damit zu ſtillen: So ſind ſie hingegen in jenem
Leben ſchoͤne Sternen/ die als helle Lichter in Ewigkeit leuchten.

Ja es dienet auch jungen Leuten/ anzuſehen den ge-

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Zitationshilfe: Rollius, Johannes: Letztes Ehren-Gedächtnis. Liegnitz, 1667, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/360155/22>, abgerufen am 29.03.2024.