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Vogelhaupt, Nicolaus: Coelicum profligandae mortis Alexipharmacum. Guben, 1673.

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Himmlische Cur und Artzney ihm selbst zuhelffen.
man sich allezeit hält nach deme/ was dort der fron-
me Tobias zu seinen Sohn sagte: D ein L be-
lang hab Gott für Augen/ und in deinen Hertzen:

Hüte dich daß du in keine Sünde willigest/
Tob. 4.
v.
6.
noch thust wieder Gottes Gebort. im 4. cap.
des Büchleins Tobiae.

So groß war die Gottesfurcht bey den keu-
schen Joseph/ das er sich lieber ins Gefängnüs
werffen ließ/ als mit Unzucht sich beflecken wolte.
Wie solte ich ein so groß Vbel thun/ und wider
Gen. 39.
v.
10.
Gott sündigen/ sprach er im 39. cap. des 1. Buchs
Mosis.

So groß war die Gottesfurcht des heiligen
Lehrers Chrysostomi, daß seine ärgste Feinde von
ihm sagten: Wir schrecken den Mann vergeb-
lich/ denn er scheuet nichts so sehr als die Sün-
de/ daß er seinen
Gott nicht möge erzürnen.

So groß war die Gottesfurcht bey den heili-
gen Edmundo, daß er ausdrücklichen sagte: Er
wolte tausendmahl lieber in ein brennendes
Feuer springen/ als eine einige
Sünde begehen.

Ein solch Kindliches Hertz oder kindlicher
Geist lebet bey seiner kindlichen Furcht in solcher
kindlichen Zuversicht gegen seinen himlischen Va-

ter/

Him̃liſche Cur und Artzney ihm ſelbſt zuhelffen.
man ſich allezeit haͤlt nach deme/ was dort der frõ-
me Tobias zu ſeinen Sohn ſagte: D ein L be-
lang hab Gott fuͤr Augen/ und in deinẽ Hertzen:

Huͤte dich daß du in keine Suͤnde willigeſt/
Tob. 4.
v.
6.
noch thuſt wieder Gottes Gebort. im 4. cap.
des Buͤchleins Tobiæ.

So groß war die Gottesfurcht bey den keu-
ſchen Joſeph/ das er ſich lieber ins Gefaͤngnuͤs
werffen ließ/ als mit Unzucht ſich beflecken wolte.
Wie ſolte ich ein ſo groß Vbel thun/ und wider
Gen. 39.
v.
10.
Gott ſuͤndigen/ ſprach er im 39. cap. des 1. Buchs
Moſis.

So groß war die Gottesfurcht des heiligen
Lehrers Chryſoſtomi, daß ſeine aͤrgſte Feinde von
ihm ſagten: Wir ſchrecken den Mann vergeb-
lich/ denn er ſcheuet nichts ſo ſehr als die Suͤn-
de/ daß er ſeinen
Gott nicht moͤge erzuͤrnen.

So groß war die Gottesfurcht bey den heili-
gen Edmundo, daß er ausdruͤcklichen ſagte: Er
wolte tauſendmahl lieber in ein brennendes
Feuer ſpringen/ als eine einige
Suͤnde begehẽ.

Ein ſolch Kindliches Hertz oder kindlicher
Geiſt lebet bey ſeiner kindlichen Furcht in ſolcher
kindlichen Zuverſicht gegen ſeinen himliſchen Va-

ter/
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[[28]/0028] Him̃liſche Cur und Artzney ihm ſelbſt zuhelffen. man ſich allezeit haͤlt nach deme/ was dort der frõ- me Tobias zu ſeinen Sohn ſagte: D ein L be- lang hab Gott fuͤr Augen/ und in deinẽ Hertzen: Huͤte dich daß du in keine Suͤnde willigeſt/ noch thuſt wieder Gottes Gebort. im 4. cap. des Buͤchleins Tobiæ. Tob. 4. v. 6. So groß war die Gottesfurcht bey den keu- ſchen Joſeph/ das er ſich lieber ins Gefaͤngnuͤs werffen ließ/ als mit Unzucht ſich beflecken wolte. Wie ſolte ich ein ſo groß Vbel thun/ und wider Gott ſuͤndigen/ ſprach er im 39. cap. des 1. Buchs Moſis. Gen. 39. v. 10. So groß war die Gottesfurcht des heiligen Lehrers Chryſoſtomi, daß ſeine aͤrgſte Feinde von ihm ſagten: Wir ſchrecken den Mann vergeb- lich/ denn er ſcheuet nichts ſo ſehr als die Suͤn- de/ daß er ſeinen Gott nicht moͤge erzuͤrnen. So groß war die Gottesfurcht bey den heili- gen Edmundo, daß er ausdruͤcklichen ſagte: Er wolte tauſendmahl lieber in ein brennendes Feuer ſpringen/ als eine einige Suͤnde begehẽ. Ein ſolch Kindliches Hertz oder kindlicher Geiſt lebet bey ſeiner kindlichen Furcht in ſolcher kindlichen Zuverſicht gegen ſeinen himliſchen Va- ter/

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Zitationshilfe: Vogelhaupt, Nicolaus: Coelicum profligandae mortis Alexipharmacum. Guben, 1673, S. [28]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358773/28>, abgerufen am 25.04.2024.