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Vogelhaupt, Nicolaus: Coelicum profligandae mortis Alexipharmacum. Guben, 1673.

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Himmlische Cur und Artzney ihm selbst zuhelffen.
Du bist mein weil ich dich fasse
Und dich nicht
O mein Licht
Auß dem Hertzen lasse

Der Schmaragd mit seiner grünen Farben/
welches die aller tröstlichste Vergleichung ist/ gibt
endlichen ein sehr schönen Spiegel/ wordurch al-
les/ was abscheulich und heßlich ist/ für anmutig
und lieblich angesehen wird.

So sahen die Römischen Kayser Nero und
Domitianus und Andere/ die blutigen Fechtereyen
und Scharmützel auf den Schauspielen durch ih
ren Schmaragden-Spiegel nicht anders für ihren
Augen/ als wäre es alles anmutig und lustig.
Plin. l. 17
cap.
5.
Wie Plinius hiervon schreibet.

So hat man auch specula triangularia, drey-
eckichte Spiegel/ nach der Kunst bereitet/ welche
alles annehmlich praesentiren/ was sonst greulich
und verdrießlich ist.

JEsus unser Erlöser/ welcher die allergrau-
samste Marter für unß erduldet/ und den aller-
schmälichsten Tod am Creutz erlidten/ der ist unß
mit seinem kläglich und unsäglichen Leiden der
allerlieblichste Schmaragden Spiegel.

Se-
Him̃liſche Cur und Artzney ihm ſelbſt zuhelffen.
Du biſt mein weil ich dich faſſe
Und dich nicht
O mein Licht
Auß dem Hertzen laſſe

Der Schmaragd mit ſeiner gruͤnen Farben/
welches die aller troͤſtlichſte Vergleichung iſt/ gibt
endlichen ein ſehr ſchoͤnen Spiegel/ wordurch al-
les/ was abſcheulich und heßlich iſt/ fuͤr anmutig
und lieblich angeſehen wird.

So ſahen die Roͤmiſchen Kayſer Nero und
Domitianus und Andere/ die blutigen Fechtereyen
und Scharmuͤtzel auf den Schauſpielen durch ih
ren Schmaragden-Spiegel nicht anders fuͤr ihrẽ
Augen/ als waͤre es alles anmutig und luſtig.
Plin. l. 17
cap.
5.
Wie Plinius hiervon ſchreibet.

So hat man auch specula triangularia, drey-
eckichte Spiegel/ nach der Kunſt bereitet/ welche
alles annehmlich præſentiren/ was ſonſt greulich
und verdrießlich iſt.

JEſus unſer Erloͤſer/ welcher die allergrau-
ſamſte Marter fuͤr unß erduldet/ und den aller-
ſchmaͤlichſten Tod am Creutz erlidten/ der iſt unß
mit ſeinem klaͤglich und unſaͤglichen Leiden der
allerlieblichſte Schmaragden Spiegel.

Se-
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[[16]/0016] Him̃liſche Cur und Artzney ihm ſelbſt zuhelffen. Du biſt mein weil ich dich faſſe Und dich nicht O mein Licht Auß dem Hertzen laſſe Der Schmaragd mit ſeiner gruͤnen Farben/ welches die aller troͤſtlichſte Vergleichung iſt/ gibt endlichen ein ſehr ſchoͤnen Spiegel/ wordurch al- les/ was abſcheulich und heßlich iſt/ fuͤr anmutig und lieblich angeſehen wird. So ſahen die Roͤmiſchen Kayſer Nero und Domitianus und Andere/ die blutigen Fechtereyen und Scharmuͤtzel auf den Schauſpielen durch ih ren Schmaragden-Spiegel nicht anders fuͤr ihrẽ Augen/ als waͤre es alles anmutig und luſtig. Wie Plinius hiervon ſchreibet. Plin. l. 17 cap. 5. So hat man auch specula triangularia, drey- eckichte Spiegel/ nach der Kunſt bereitet/ welche alles annehmlich præſentiren/ was ſonſt greulich und verdrießlich iſt. JEſus unſer Erloͤſer/ welcher die allergrau- ſamſte Marter fuͤr unß erduldet/ und den aller- ſchmaͤlichſten Tod am Creutz erlidten/ der iſt unß mit ſeinem klaͤglich und unſaͤglichen Leiden der allerlieblichſte Schmaragden Spiegel. Se-

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Zitationshilfe: Vogelhaupt, Nicolaus: Coelicum profligandae mortis Alexipharmacum. Guben, 1673, S. [16]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358773/16>, abgerufen am 28.03.2024.