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Vogelhaupt, Nicolaus: Coelicum profligandae mortis Alexipharmacum. Guben, 1673.

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Himlische Cur und Artzney ihm selbst zu helffen.
ein Graßgrüner Schmaragd/ da sonst der Regen-
bogen mit vielen andern Farben gezieret ist. Hie-
runter/ sagt er weiter liegt ein sonderbahres Ge-
heimnüs verborgen/ welches unß viel anmuhtiger
Trost-Gedancken in unsere Hertzen giebet.

Der Schmaragd mit seiner grünen Farben
stärcket und erfrischet vor allen anderen Farben das
blöde Gesichte der Menschen. Do spricht man
aus guter Erfahrung:

Fons, speculum, gramen faciunt oculis relevamen
Von Brunnen/ Spiegel und was grünt
Des Menschen Aug viel guts empfindt.

So giebt uns unser gecreuzigter Heyland in
unsern blöden betrübten Muth/ auch Labfall undNum. 21.
v.
8.

Erqvickung/ Freud und Wonne. O wie ein frö-
licher und seliger Anblick ist es/ wenn wir ihn mit
unsere Glaubens Augen anschauen/ als das an
Creutz erhöhete Schlängelein Mosis/ worvon Er
selbst gesprochen hat: Gleich wie Moses in der
Wüsten eine Schlange erhöhet hat/ also muß
auch des Menschen Sohn erhöhet werden/
auf daß alle die an ihn gläuben nicht verlohren
werden: Sondern das ewige Leben haben.

im 3. cap. des Evangelisten Johannis.Joh. 3.
v.
14. 15.

Wenn
B 3

Himliſche Cur und Artzney ihm ſelbſt zu helffen.
ein Graßgruͤner Schmaragd/ da ſonſt der Regen-
bogen mit vielen andern Farben gezieret iſt. Hie-
runter/ ſagt er weiter liegt ein ſonderbahres Ge-
heimnuͤs verborgen/ welches unß viel anmuhtigeꝛ
Troſt-Gedancken in unſere Hertzen giebet.

Der Schmaragd mit ſeiner gruͤnen Farben
ſtaͤrcket uñ erfriſchet voꝛ allen andeꝛen Farben das
bloͤde Geſichte der Menſchen. Do ſpricht man
aus guter Erfahrung:

Fons, speculum, gramen faciunt oculis relevamen
Von Brunnen/ Spiegel und was gruͤnt
Des Menſchen Aug viel guts empfindt.

So giebt uns unſer gecreuzigter Heyland in
unſern bloͤden betruͤbten Muth/ auch Labfall undNum. 21.
v.
8.

Erqvickung/ Freud und Wonne. O wie ein froͤ-
licher und ſeliger Anblick iſt es/ wenn wir ihn mit
unſere Glaubens Augen anſchauen/ als das an
Creutz erhoͤhete Schlaͤngelein Moſis/ worvon Er
ſelbſt geſprochen hat: Gleich wie Moſes in der
Wuͤſten eine Schlange erhoͤhet hat/ alſo muß
auch des Menſchen Sohn erhoͤhet werden/
auf daß alle die an ihn glaͤuben nicht verlohren
werden: Sondern das ewige Leben haben.

im 3. cap. des Evangeliſten Johannis.Joh. 3.
v.
14. 15.

Wenn
B 3
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[[13]/0013] Himliſche Cur und Artzney ihm ſelbſt zu helffen. ein Graßgruͤner Schmaragd/ da ſonſt der Regen- bogen mit vielen andern Farben gezieret iſt. Hie- runter/ ſagt er weiter liegt ein ſonderbahres Ge- heimnuͤs verborgen/ welches unß viel anmuhtigeꝛ Troſt-Gedancken in unſere Hertzen giebet. Der Schmaragd mit ſeiner gruͤnen Farben ſtaͤrcket uñ erfriſchet voꝛ allen andeꝛen Farben das bloͤde Geſichte der Menſchen. Do ſpricht man aus guter Erfahrung: Fons, speculum, gramen faciunt oculis relevamen Von Brunnen/ Spiegel und was gruͤnt Des Menſchen Aug viel guts empfindt. So giebt uns unſer gecreuzigter Heyland in unſern bloͤden betruͤbten Muth/ auch Labfall und Erqvickung/ Freud und Wonne. O wie ein froͤ- licher und ſeliger Anblick iſt es/ wenn wir ihn mit unſere Glaubens Augen anſchauen/ als das an Creutz erhoͤhete Schlaͤngelein Moſis/ worvon Er ſelbſt geſprochen hat: Gleich wie Moſes in der Wuͤſten eine Schlange erhoͤhet hat/ alſo muß auch des Menſchen Sohn erhoͤhet werden/ auf daß alle die an ihn glaͤuben nicht verlohren werden: Sondern das ewige Leben haben. im 3. cap. des Evangeliſten Johannis. Num. 21. v. 8. Joh. 3. v. 14. 15. Wenn B 3

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Zitationshilfe: Vogelhaupt, Nicolaus: Coelicum profligandae mortis Alexipharmacum. Guben, 1673, S. [13]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/358773/13>, abgerufen am 20.04.2024.