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Adolph, Christian: Himmlischer Hochzeit-Schatz/ und geistlicher Braut-Schmuck der gläubigen und seligen Kinder Gottes. Zittau, 1664.

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Christliche Leich Predigt.
schneiden müssen: sonsten wo man sich gesäumet/ haben sie solche
Farbe bald ausgespiehen/ und von sich weggeworffen/ oder sie ja
durch den gantzen Leib zertheilet/ daß sie zum Färben nicht können
gebraucht werden. Ach/ hier bedenckt liebe Christliche Hertzen/
hat nicht auch der Herre Jesus in seinem Leiden/ sein schönes
Purpur-farbenes Blut mildiglich von sich fliessen lassen/ und es
fleust noch unter allen Zungen treuer Evangelischer Prediger
herfür/ in dem sie predigen den gecreutzigten Christ: (o) Damit[o] 1 Cor. 1.
v
23.

färbet Er uns einen schönen Braut-und PurpurRock/ ein
Kleid des Heils/ und einen Rock der Gerechtigkeit. (p) Denn(p) Esa. [6] 1
v.
10.

wer sich an sein blutiges Verdienst und heiliges Blutvergies-
sen mit wahrem Glauben hält/ der wird auch in solchem Blut-
und Purpur-Rock/ zum ewigen Leben erhalten/ und als eine
wohlgeschmückte Braut ins himmlische HochzeitHaus/ an und
eingenommen werden.

Strabo schreibt und gedenckt Lib. 10. eines Gestäudes/
welches sonderlich in Hispanien wächst/ und Beer voll kleiner
Würmlichen trägt/ daraus pfleget man schöne rothe Farbe zu
machen/ so Purpur-und Scharlachrothe Farb genennet wird;
und damit hat man vor Zeiten der Könige und HohenPriester
Ammts-und EhrenKleider gefärbet: Jnmassen auch noch heut
zu Tage die Cardinäl Purpur tragen/ dannenhero sie denn Pa-
tres purpurati
genennet werden. Fürwar der Herre Jesus
ist das edle PurpurStäudlein/ und das Blutrothe Carmesin(q) Psal. 22
v.
7.

Würmlein/ wie Er sagt: Jch bin ein Wurm und kein Mensch (q
und der hat sich willig unter die Presse geleget/ mit dem ausge-
presten Blut-und Purpur-Safft heiliget Er/ und macht uns zu
Kömgen und Priestern für Gott und seinem Vater. [r] Wie(r) Apoc.
Joh. 1. v.
6.

dann auch vor Zeiten die PurpurKleider unter die Jnsignia re-
gia
gehörten/ und durffte niemand solchen königlichen Ornat
tragen/ der nicht hohes Standes und sonderlicher Würde war/(s) Hist.
Rom. l.
49.

wie Dio Cassius davon schreibet. (s) Der Herr Jesus der Kö-
nig der Ehren/ [t] hat seine liebe Jungfrauen/ und die geistliche(t) Psal. 24

und
D

Chriſtliche Leich Predigt.
ſchneiden muͤſſen: ſonſten wo man ſich geſaͤumet/ haben ſie ſolche
Farbe bald ausgeſpiehen/ und von ſich weggeworffen/ oder ſie ja
durch den gantzen Leib zertheilet/ daß ſie zum Faͤrben nicht koͤnnen
gebraucht werden. Ach/ hier bedenckt liebe Chriſtliche Hertzen/
hat nicht auch der Herre Jeſus in ſeinem Leiden/ ſein ſchoͤnes
Purpur-farbenes Blut mildiglich von ſich flieſſen laſſen/ und es
fleuſt noch unter allen Zungen treuer Evangeliſcher Prediger
herfuͤr/ in dem ſie predigen den gecreutzigten Chriſt: (o) Damit[o] 1 Cor. 1.
v
23.

faͤrbet Er uns einen ſchoͤnen Braut-und PurpurRock/ ein
Kleid des Heils/ und einen Rock der Gerechtigkeit. (p) Denn(p) Eſa. [6] 1
v.
10.

wer ſich an ſein blutiges Verdienſt und heiliges Blutvergieſ-
ſen mit wahrem Glauben haͤlt/ der wird auch in ſolchem Blut-
und Purpur-Rock/ zum ewigen Leben erhalten/ und als eine
wohlgeſchmuͤckte Braut ins him̃liſche HochzeitHaus/ an und
eingenommen werden.

Strabo ſchreibt und gedenckt Lib. 10. eines Geſtaͤudes/
welches ſonderlich in Hiſpanien waͤchſt/ und Beer voll kleiner
Wuͤrmlichen traͤgt/ daraus pfleget man ſchoͤne rothe Farbe zu
machen/ ſo Purpur-und Scharlachrothe Farb genennet wird;
und damit hat man vor Zeiten der Koͤnige und HohenPrieſter
Am̃ts-und EhrenKleider gefaͤrbet: Jnmaſſen auch noch heut
zu Tage die Cardinaͤl Purpur tragen/ dannenhero ſie denn Pa-
tres purpurati
genennet werden. Fuͤrwar der Herre Jeſus
iſt das edle PurpurStaͤudlein/ und das Blutrothe Carmeſin(q) Pſal. 22
v.
7.

Wuͤrmlein/ wie Er ſagt: Jch bin ein Wurm und kein Menſch (q
und der hat ſich willig unter die Preſſe geleget/ mit dem ausge-
preſten Blut-und Purpur-Safft heiliget Er/ und macht uns zu
Koͤmgen und Prieſtern fuͤr Gott und ſeinem Vater. [r] Wie(r) Apoc.
Joh. 1. v.
6.

dann auch vor Zeiten die PurpurKleider unter die Jnſignia re-
gia
gehoͤrten/ und durffte niemand ſolchen koͤniglichen Ornat
tragen/ der nicht hohes Standes und ſonderlicher Wuͤrde war/(s) Hiſt.
Rom. l.
49.

wie Dio Casſius davon ſchreibet. (s) Der Herr Jeſus der Koͤ-
nig der Ehren/ [t] hat ſeine liebe Jungfrauen/ und die geiſtliche(t) Pſal. 24

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Zitationshilfe: Adolph, Christian: Himmlischer Hochzeit-Schatz/ und geistlicher Braut-Schmuck der gläubigen und seligen Kinder Gottes. Zittau, 1664, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354532/25>, abgerufen am 18.04.2024.