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Schröer, Friedrich: Der aller vollkomneste Adel/ und aller Seeligste/ Ehrenstand. Zittau, [1673].

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Leich-Predigt.
auß GOttes Treu und Glauben haltendem Gedächtnüß: Und
nu genossen auß GOttes gegen jhme brechenden/ und zum Er-
barmen genötigten Hertzen/ wie der Heilige Geist/ solches jh-
me und uns außreden und aufschreiben lassen/ durch den Pro-
pheten Jereimiam am 31. Capitel seiner Weissagung mit
folgenden Worten.

JSt nicht Ephraim mein theu-
rer Sohn/ und mein trautes
Kind? Denn Jch dencke noch
wohl dran/ was Jch jhm geredet
habe. Darumb bricht Mir Hein
Hertz gegen jhm/ das Jch Mich
seiner erbarmen muß.

Diese Worte/ hat der Wohlseel. zu itzigem Vorhaben
mit eigener Hand außgezeichnet/ und in solchen nicht allein
den Grund der Hoffnung/ so jhme gewesen/ der Welt zeigen:
Sondern auch seinen liebsten Kindern und anverwandten/ in
denselben anlaß zu allersüssestem Troste/ und ewig nutzender
Nachfolge geben wollen. Worauß aber wir für dieses mahl
kürtzlich erwegen.

1. Den aller vollkomnesten Adel: Und allersee-
ligsten Ehren-Stand.
2. Die allerzuverlässigste Parolc: Und allerver-
sichertste Erbarmungs-Pfand.
HErr

Leich-Predigt.
auß GOttes Treu und Glauben haltendem Gedaͤchtnuͤß: Und
nu genoſſen auß GOttes gegen jhme brechenden/ und zum Er-
barmen genoͤtigten Hertzen/ wie der Heilige Geiſt/ ſolches jh-
me und uns außreden und aufſchreiben laſſen/ durch den Pro-
pheten Jereimiam am 31. Capitel ſeiner Weiſſagung mit
folgenden Worten.

JSt nicht Ephraim mein theu-
rer Sohn/ und mein trautes
Kind? Denn Jch dencke noch
wohl dran/ was Jch jhm geredet
habe. Darumb bricht Mir Hein
Hertz gegen jhm/ das Jch Mich
ſeiner erbarmen muſz.

Dieſe Worte/ hat der Wohlſeel. zu itzigem Vorhaben
mit eigener Hand außgezeichnet/ und in ſolchen nicht allein
den Grund der Hoffnung/ ſo jhme geweſen/ der Welt zeigen:
Sondern auch ſeinen liebſten Kindern und anverwandten/ in
denſelben anlaß zu allerſuͤſſeſtem Troſte/ und ewig nutzender
Nachfolge geben wollen. Worauß aber wir fuͤr dieſes mahl
kuͤrtzlich erwegen.

1. Den aller vollkomneſten Adel: Und allerſee-
ligſten Ehren-Stand.
2. Die allerzuverlaͤſſigſte Parolc: Und allerver-
ſichertſte Erbarmungs-Pfand.
HErr
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[7/0007] Leich-Predigt. auß GOttes Treu und Glauben haltendem Gedaͤchtnuͤß: Und nu genoſſen auß GOttes gegen jhme brechenden/ und zum Er- barmen genoͤtigten Hertzen/ wie der Heilige Geiſt/ ſolches jh- me und uns außreden und aufſchreiben laſſen/ durch den Pro- pheten Jereimiam am 31. Capitel ſeiner Weiſſagung mit folgenden Worten. JSt nicht Ephraim mein theu- rer Sohn/ und mein trautes Kind? Denn Jch dencke noch wohl dran/ was Jch jhm geredet habe. Darumb bricht Mir Hein Hertz gegen jhm/ das Jch Mich ſeiner erbarmen muſz. Dieſe Worte/ hat der Wohlſeel. zu itzigem Vorhaben mit eigener Hand außgezeichnet/ und in ſolchen nicht allein den Grund der Hoffnung/ ſo jhme geweſen/ der Welt zeigen: Sondern auch ſeinen liebſten Kindern und anverwandten/ in denſelben anlaß zu allerſuͤſſeſtem Troſte/ und ewig nutzender Nachfolge geben wollen. Worauß aber wir fuͤr dieſes mahl kuͤrtzlich erwegen. 1. Den aller vollkomneſten Adel: Und allerſee- ligſten Ehren-Stand. 2. Die allerzuverlaͤſſigſte Parolc: Und allerver- ſichertſte Erbarmungs-Pfand. HErr

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Zitationshilfe: Schröer, Friedrich: Der aller vollkomneste Adel/ und aller Seeligste/ Ehrenstand. Zittau, [1673], S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354492/7>, abgerufen am 28.03.2024.