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Schröer, Friedrich: Der aller vollkomneste Adel/ und aller Seeligste/ Ehrenstand. Zittau, [1673].

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Station-Predigt.
Stamm Ephraim: So auch per synecdochen Partis
pro Toto,
das gantze Volck Jsrael/ oder daß Jsraelitischt
Königreich/ welches sich in Jeroboam/ einen Ephrami-
ten
angefangen/ zuverstehen: Sondern auch per Catachre-
sin syuecdoches spectei
alle Menschen/ die etwas mit dem
so genanten Ephraim gemein haben/ genommen werden: Al-
so hat sich auch Adel und Unadel: Und so in gemein ein je-
der im Neuen Testamente/ als ein Geistlicher Ephramite/
alles dessen/ was entweder dem Ephraim zum Troste/ Ruhme
und Nutzen: Oder zur Warnung: Bedrauung und Straffe
in GOttes Wort gesaget wird/ gewißlich an zunehmen. Den/1. Cor 9.
v.
9.

was geschrieben ist/ das ist auch uns umb unsertwillen geschrie-
ben: Ja uns zur Lehre/ Trost/ und Hoffnung geschrieben:Rom. 15.
v.
4.

Daß auch ein Weltlich-Edeler/ wil Er seelig werden/ Himm-
lisch Edel:
Und so auch ein gemeiner sonst verachter MenschEsa. 43.
v.
4.

für GOttes Augen/ nicht nur werth/ sondern auch herr-
lich:
Ja der elendeste Lazarus/ unt er GOttes theure undSap. 5.
v.
5.

traute Kinder gezehlet/ und für GOTT zu einem Könige
und Priester gemachet werde.Apoc. 5.
v.
10.

Hier wird sich zweifels ohne bey vielen nicht allein sehn-
liches wünschen nach solchem Adel: Sondern auch ernstliches
Sorgen/ wie er zu erlangen/ ereignen. Beydes ist rühmlich/
Christlich und seelig. Den hieran hafftet unser Beruff:
Glauben: Leiden: Hoffnung: Ja unsere Ehre für GOTT/Gal. 4.
v.
7.

und ewige Seelen-Seeligkeit: Daß Sünder GOttes Kinder/
und so GOttes Erben und Mitt Erben CHristi werden.Rom. 8.
v.
17.

Sonsten wird der Weltliche Adel erlanget/ entweder
Durchs Erb-Recht. Wenn der Vorfahren Schild und
Helm auf die Nachkommen stammet/ und der Kinder EhreProv. 17.
v.
6.

jhre Väter sein. Oder durchs Verdienst-Recht. Quan-

do
B ij

Station-Predigt.
Stamm Ephraim: So auch per ſynecdochen Partis
pro Toto,
das gantze Volck Jſrael/ oder daß Jſraelitiſcht
Koͤnigreich/ welches ſich in Jeroboam/ einen Ephrami-
ten
angefangen/ zuverſtehen: Sondern auch per Catachre-
ſin ſyuecdoches ſpectei
alle Menſchen/ die etwas mit dem
ſo genanten Ephraim gemein haben/ genommen werden: Al-
ſo hat ſich auch Adel und Unadel: Und ſo in gemein ein je-
der im Neuen Teſtamente/ als ein Geiſtlicher Ephramite/
alles deſſen/ was entweder dem Ephraim zum Troſte/ Ruhme
und Nutzen: Oder zur Warnung: Bedrauung und Straffe
in GOttes Wort geſaget wird/ gewißlich an zunehmen. Den/1. Cor 9.
v.
9.

was geſchrieben iſt/ das iſt auch uns umb unſertwillen geſchrie-
ben: Ja uns zur Lehre/ Troſt/ und Hoffnung geſchrieben:Rom. 15.
v.
4.

Daß auch ein Weltlich-Edeler/ wil Er ſeelig werden/ Him̃-
liſch Edel:
Und ſo auch ein gemeiner ſonſt verachter MenſchEſa. 43.
v.
4.

fuͤr GOttes Augen/ nicht nur werth/ ſondern auch herꝛ-
lich:
Ja der elendeſte Lazarus/ unt er GOttes theure undSap. 5.
v.
5.

traute Kinder gezehlet/ und fuͤr GOTT zu einem Koͤnige
und Prieſter gemachet werde.Apoc. 5.
v.
10.

Hier wird ſich zweifels ohne bey vielen nicht allein ſehn-
liches wuͤnſchen nach ſolchem Adel: Sondern auch ernſtliches
Sorgen/ wie er zu erlangen/ ereignen. Beydes iſt ruͤhmlich/
Chriſtlich und ſeelig. Den hieran hafftet unſer Beruff:
Glauben: Leiden: Hoffnung: Ja unſere Ehre fuͤr GOTT/Gal. 4.
v.
7.

und ewige Seelen-Seeligkeit: Daß Suͤnder GOttes Kinder/
und ſo GOttes Erben und Mitt Erben CHriſti werden.Rom. 8.
v.
17.

Sonſten wird der Weltliche Adel erlanget/ entweder
Durchs Erb-Recht. Wenn der Vorfahren Schild und
Helm auf die Nachkommen ſtammet/ und der Kinder EhreProv. 17.
v.
6.

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[11/0011] Station-Predigt. Stamm Ephraim: So auch per ſynecdochen Partis pro Toto, das gantze Volck Jſrael/ oder daß Jſraelitiſcht Koͤnigreich/ welches ſich in Jeroboam/ einen Ephrami- ten angefangen/ zuverſtehen: Sondern auch per Catachre- ſin ſyuecdoches ſpectei alle Menſchen/ die etwas mit dem ſo genanten Ephraim gemein haben/ genommen werden: Al- ſo hat ſich auch Adel und Unadel: Und ſo in gemein ein je- der im Neuen Teſtamente/ als ein Geiſtlicher Ephramite/ alles deſſen/ was entweder dem Ephraim zum Troſte/ Ruhme und Nutzen: Oder zur Warnung: Bedrauung und Straffe in GOttes Wort geſaget wird/ gewißlich an zunehmen. Den/ was geſchrieben iſt/ das iſt auch uns umb unſertwillen geſchrie- ben: Ja uns zur Lehre/ Troſt/ und Hoffnung geſchrieben: Daß auch ein Weltlich-Edeler/ wil Er ſeelig werden/ Him̃- liſch Edel: Und ſo auch ein gemeiner ſonſt verachter Menſch fuͤr GOttes Augen/ nicht nur werth/ ſondern auch herꝛ- lich: Ja der elendeſte Lazarus/ unt er GOttes theure und traute Kinder gezehlet/ und fuͤr GOTT zu einem Koͤnige und Prieſter gemachet werde. 1. Cor 9. v. 9. Rom. 15. v. 4. Eſa. 43. v. 4. Sap. 5. v. 5. Apoc. 5. v. 10. Hier wird ſich zweifels ohne bey vielen nicht allein ſehn- liches wuͤnſchen nach ſolchem Adel: Sondern auch ernſtliches Sorgen/ wie er zu erlangen/ ereignen. Beydes iſt ruͤhmlich/ Chriſtlich und ſeelig. Den hieran hafftet unſer Beruff: Glauben: Leiden: Hoffnung: Ja unſere Ehre fuͤr GOTT/ und ewige Seelen-Seeligkeit: Daß Suͤnder GOttes Kinder/ und ſo GOttes Erben und Mitt Erben CHriſti werden. Gal. 4. v. 7. Rom. 8. v. 17. Sonſten wird der Weltliche Adel erlanget/ entweder Durchs Erb-Recht. Wenn der Vorfahren Schild und Helm auf die Nachkommen ſtammet/ und der Kinder Ehre jhre Vaͤter ſein. Oder durchs Verdienſt-Recht. Quan- do Prov. 17. v. 6. B ij

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Zitationshilfe: Schröer, Friedrich: Der aller vollkomneste Adel/ und aller Seeligste/ Ehrenstand. Zittau, [1673], S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/354492/11>, abgerufen am 29.03.2024.