HrHerrn E. Ziel in Leipzig
Mein verehrter, lieber Landsmann,
Indem ich Ihnen für die freundliche, warme Empfehlung meiner „Verskunst“
meinen herzlichsten, aufrichtigen Dank sage, bedauere ich lebhaft, daß meine Besprechung
Ihres vortrefflichen Gedicht in der „Allgemeinen Zeitung“ so lange auf sich warten
lässt. Einige Tage, als mir die „Gartenlaube“ durch Ihre Güte zuging, habe ich bereits
der Redaktion eine kleine Eriñerung zugehen lassen, obgleich ich weiß, daß
sie sich mit Aufsätzen, die nicht leicht veralten, Zeit zu lassen pflegt
und mit Rücksicht auf dringendern Tagesfragen auch wohl lassen muss. Ich
hoffe, daß Sie Sich mit mir in Geduld fassen und daß sich für meine
Besprechung das Wort bewähren möge: Was lang dauert, wird gut.
Mit treuem landsmäñischen Gruß und den besten Wünschen
für Sie und die Ihrigen, wie auch für HrHerrn F. Hoffmann
hochachtungsvoll ergebenst
der Ihrige
Dan. Sanders
Altstrelitz, 3/5 81.