und deroſelben
Erſter Aufftritt.
DJe Gemahlin des Feldherrn Fairfax betruͤbet ſich uͤber des Koͤnigs be-
vorſtehenden Todt/ beſchlieſſet alle muͤhe anzuwenden/ uͤmb den Koͤnig
zu retten: Eroͤffnet ihre Gedancken ihren ankommenden Gemahl/ welchen ſie
mit beweglichen Worten und zu zweyenmalen geſchehenen Fußfalle endlich be-
redet/ daß er mit Mund und Hand verſpricht/ den Koͤnig dem Richtbeil zu ent-
ziehen: Woruͤber ſie ſich/ nach dem er von ihr geſchieden/ hoͤchlich erfreuet.
Der andere Aufftritt.
HUgo Peter, Uhrheber der Independentiſchen oder freyen Rotte/ und Ob-
briſter neben Daniel Axteln/ Obriſten gedencket gegen Wilhelm Hewlet
Obriſten/ (der/ nach dem der Nachrichter die Hand an den Koͤnig zu legen ver-
weigert/ aus der Verſamlung getreten/ und ſich zu dieſer That angeboten) wie
hoch er ſich bedient mache/ daß er die Execution auff ſich genommen. Berath-
ſchlagen ſich miteinander/ wie dem Koͤnige zu begegnen/ wenn er ſich wiederſe-
tzen wolte.
Der dritte Aufftritt.
DJe ermordeten Engellaͤndiſchen Koͤnige Edward I. Wilhelm der Rothe.
Richard I. Edward II. Richard II. Johannes und Heinrich VI. ſingen
nachgeſetztes Lied.
I. Chor
I. Chor.
DJe heiſſe Peſt die Kirch und Herd
Uñ gantze Reich in nichts verkehrt/
Auffruhr/ das Ebenbild der Helleñ/
Das die mit Blitt gefaͤrbten Wellen
Mit tauſend Leichen uͤberdeckt/
Und das verderbte Land befleckt/
Will nach den buͤrgerlichen Kriegen
Auff Stuardts truͤbẽ Mordplatz ſiegẽ.
I. Gegen-Chor.
Was hat dich Albion erhitzt?
O Land mit Koͤnigs Blut durchſpritzt!
Machſt du mit einem tollen Streiche/
Dich ſelbſt zu einer Todten Leiche?
Das Beil das du auff Carlen wetzt/
Wird deiner Ruh’ an Hals geſetzt/
Habt ihr/ wohl je nach unſern Wunden
Jhr Koͤnigs Moͤrder Ruh gefunden?
I. Abgeſang.
HErr der du Fuͤrſten ſelbſt an deine ſtatt geſetzet/
Wie lange ſihſtu zu?
Wird nicht durch unſern Fall dein heilig Recht verletzet?
Wie lange ſchlummerſt du?
II. Chor.
WAr iſts/ ein Fuͤrſt der frevelt dir/
Und du haſt Mittel da und hier/
Dein Recht/ dz ewig Recht muß zih-
ren/ (ren.
Durch Menſchen Unrecht außzufuͤh-
Wird aber das verkehrte Reich/
Erquicket durch feins Koͤnigs Leich?
Und ſteht es frey den Mord zu wagen
Und die Geſalbten außzutagen?
II. Gegen-Chor.
Zutagen vor ein blindes Recht!
Da uͤber Herren ſpricht ein Knecht!
Da was der Unterthan verſprochen/
Wird durch des Fuͤrſten Mord gerochen.
Des Fuͤrſten/ deſſen hoͤchſte Schuld/
Kein ander als zu viel Geduld!
Wird diß mit Wohlthun noch beſchoͤnet?
Heiſt das nicht Recht und GOtt verhoͤ-
net?
II. Abgeſang.
MEer/ Himmel/ Lufft und Erd’ hat ſich auff dich verſchworen/
Verblendet Brittenland!
Die Straffen brechen ein! Du haſt dein Haupt verloren
Und taumelſt in dem Sand!
III. Chor.
ACh! Juſei rauher denn dein Meer!
Die iederzeit der Moͤrder Heer
Auff deine Printzen außgeſchicket/
Die du meineydig haſt verſtricket.
Wer fiel nicht hier nach herben Hohn
Durch Schwerd/ durch Pfeil/ durch Gift
vom Thron?
Nur diß iſt Neid: Mit tollen Haͤnden
Der heil gen Themis Richt-Axt ſchaͤndẽ.
III. Gegen-Chor.
Auff neue Laſter zeucht auch ein
Der unerhoͤrten Straffen Pein!
Krieg/ Erdfaͤll/ Seuchen/ faule Luͤffte
Gehn noch nicht gleiche deinem Giffte.
Was eines jeden der gekroͤnt/
Und durch dich hir viel Mord außſoͤhnt;
Wird wider dich zu Felde ziehen.
Wer kan des Hoͤchſten Fauſt entflie-
hen?
III. Abgeſang.
WEicht Geiſter! Britten iſt kein Ort vor ſtille Seelen!
Entweicht dem Traur-Gericht!
Entzieht dem Mord-Tumult/ der ungeheuren Hoͤlen
Eur weinend Angeſicht.