Vom Hrn von Humbold, dem Juͤngern,
in Hamburg.
Die Erſcheinung metalliſcher Streifen im dich-
ten, Unkler Baſalte, iſt mir faſt noch ſon-
derbarer, als die des Waſſers, da man die An-
weſenheit der Metalle in den Baſalte ſo oft beſtrit-
ten hat, und ſie ſich auch in einem durch Feuer
gefloſſenen Koͤrper wohl nur ſchwierig erklaͤren
laͤßt. War das Metall ſchon vorher in der Maſſe
vorhanden, ſo mußte es ſich als leichtfluͤßig ganz
durch
durch dieſelbe vertheilen. Sollte es aber nach
Erkaltung der Laven entſtanden ſeyn, etwa durch
Filtriren, wie das Muͤllerſche Glas bey Frank-
furth und auf dem Zotenberge, ſo muͤßten Kluͤfte
das Durchſintern der geſchwaͤngerten Feuchtigkeit
erlauben. Aber das Metall liegt oft mitten in
dem haͤrteſten Kerne dichter Saͤulen. Jch bin
weit davon entfernt, Hypotheſen umſtoßen zu
wollen. Meine einzige Abſicht in allen dergleichen
Faͤllen iſt nur, Thatſachen zu ſammeln, wo die
Natur ſich nicht ganz nach unſern jetzigen Hypo-
theſen erklaͤren laͤßt. — — Seitdem ich aus
England durch Frankreich zuruͤck bin, habe ich
noch das Vogelsgebirge und den Rhein im Ful-
daiſchen beſucht, um einmal die Baſalte in zu-
ſammenhaͤngenden Bergketten zu ſehen, wo ſie
ſich faſt, wie die Sandſteingebirge, neben denen
ſie ziehen, verhalten. Obgleich ſchon die Herren
Voigt und Karſten ſehr viel gutes davon geſchrie-
ben haben; ſo verdienten doch einige immer noch
neue Unterſuchungen gruͤndlicher Mineralogen,
z. B. der Dreiſtelznerberg bey Bruͤckenau, auf
den ich einen ganz ſeltſamen unfoͤrmlichen Baſalt
(mit Olivinen) fand, der im Bruche uneben iſt,
ſo daß große Erhoͤhungen auf Vertiefungen paſ-
ſen; und daß durch dieſe Vertiefungen bey zuflieſ-
ſendem Waſſer ſichtbar Loͤcher entſtehen ꝛc.