St. Petersburg, den 27. Mart. 7. April.
Jn gegenwaͤrtiger ſtillen Woche iſt allhier nichts
Wichtiges vorgenommen noch paßiret, indem Jh.
Majeſt. unſere regierende Kaͤyſerin und der gantze
Hoff, ſo wie gewoͤhnlich, ihre Devotion verrichtet;
Vorgeſtern haben hoͤchſtgedachte Kaͤyſerl. Majeſtaͤt
ſammt Dero Durchl. Familie die heilige Commu-
nion empfangen, und beliebten unſere allergnaͤdigſte
Kaͤyſerin, ſelbigen Tags in der Kirchen den Rußiſchen
Ritter-Orden des heil. Apoſtels St. Andreaͤ anzu-
nehmen, da denn gedachtes Ordens-Zeichen nach
geendigter Lythurgie durch einen Ertz-Biſchoff in ei-
ner Schuͤſſel von dem Altar hervor getragen, von den
beyden aͤlteſten Rittern dieſes Ordens aber, nemlich
dem General-Feld-Marſchall Fuͤrſten Menzikoff und
von dem Groß-Cantzler Grafen Galowkin, aus der
Schuͤſſel genommen, und Jhrer Kaͤyſerl. Majeſtaͤt
angethan wurde. Ubrigens befinden ſich Jhro Ma-
jeſt. ſo wol als das gantze hohe Kaͤyſerl. Haus, durch
die Gnade GOttes, bey vollkommener guter Ge-
ſundheit.
Londen, den 13. April.
Die Geruͤchten, welche dahier und anderwerts ge-
gangen, daß der Frantzoͤſiſche Hoff willens waͤre Se.
Allerchriſtl. Majeſt. mit einer auslaͤndiſchen Prin-
tzeßin von ohngeſehr demſelben Alter, als Sie ſeyn,
zu verheyrahten, ſollen, wie man verſichert, nur
deswegen ausgeſtreuet worden ſeyn, um das Vor-
haben von einer andern Heyraht, ſo in kurtzem er-
klaͤhret werden ſolle, verborgen zu halten. Die Krie-
ges-Schiffe und Jachten, welche den Koͤnig auf ſei-
ner Reiſe nach Hannover in Holland bringen ſollen,
muͤſſen gegen den 25. May fertig und im Stande
ſeyn. Am 7. dieſes wurde im Pallaſt von St. Ja-
mes Raht gehalten, und declarirte der Koͤnig in ſel-
bigem den Hertzog von Devonshire an des weyland
Lord Carletons Stelle, zum Praͤſidenten des gehei-
men Rahts, auch nahm ſelbiger ſofort daſelbſt in
ſolcher Qualitaͤt Seßion.
Madrit, den 29. Martii.
Man weis nicht was man ſoll ſagen, von denen
Bewegungen, ſo gegenwaͤrtig am Hofe und unter
unſere Miniſters gemachet werden; Die gegebene
Ordres, uͤberall Geld einzuſammlen, um die Koͤ-
nigl. Caſſen damit anzufuͤllen, und die Eilfertigkeit
zu Vermehrung derer Trouppen, verurſachen viel
Nachdencken; und ſolches um ſo mehr, da Se. Cathol.
Maj. gegenwaͤrtig alle Rahtſchlaͤge in Perſon mit bey-
wohnen, welches Selbe in langer Zeit nicht gethan ha-
ben. Die Printzeßin von Beaujolois hat dieſen Hof
mit groſſer Betruͤbniß verlaſſen, und wie man ſo
gar verſichert, haͤtte man groſſe Muͤhe, ſie unterwe-
ges zu bereden, daß ſie etwas Speiſe zu ſich nehme.
Der Abt von Livry hat, wie er auf dem Wege nach
Franckreich begriffen war, einen Expreſſen von ſei-
nem Hofe mit einem anderweitigen Schreiben ſeines
Koͤnigs und Herrn an Se. Catholiſche Majeſtaͤt
erhalten, welches Schreiben gedachter Miniſter ſo
gleich an den Marquis von Grimaldo geſandt, um
es Sr. Majeſt. zu uͤbergeben; es hat aber Se. Maj.
dieſes Schreiben ſo wol als das erſte des Koͤnigs von
Franckreich, dem Abt uneroͤffnet zuruͤck geſchickt.
Mallaga, den 27. Mart.
Geſtern ward durch unſern Magiſtrat, im Na-
men des Koͤnigs, dem Frantzoͤſiſchen Conſul und
Vice-Conſul angekuͤndiget, ſich innerhalb 24 Stun-
den aus dieſer Stadt, und in 15 Tagen aus dem
Reiche zu begeben; worauf ſelbige dieſen Morgen
nach Gibraltar gereiſet ſind. Auch ſollen alle Fran-
tzoͤſiſche Kauff-Leute und Schiffe, ſo eilig ſie koͤnnen,
von hier ſegeln.
Liſſabon, den 26. Mart.
Das Schiff N. S. de Roſario wird ausgeruͤ-
ſtet, um einen Koͤnigl. Ambaſſadeur nach Mocha zu
tranſportiren, welcher darauf mit einer beſondern Com-
mißion nach Pecking ſich begeben ſoll, um mit dem
Chineſiſchen Kaͤyſer uͤber einen neuen Commercien-
Tractat zwiſchen ſelbigem Reiche und dieſer Crone zu
handeln. Den 6. Februar. iſt in der Gegend de-
rer Staͤdte Abrantes und Punhete ein Lufft-Zeichen,
in Geſtalt einer Lantze, geſehen worden, mit ſo groſ-
ſer Klahrheit, daß das Monden-Licht dadurch ver-
ſchwunden; welches Phoͤnomenon, nachdem es ſich
einige Zeit von Oſten gegen Weſten beweget, end-
lich mit einen ſo harten Schlag, als ob eine groſſe
Canon geloͤſet worden, vergangen war.
Paris, den 13. April.
Am vergangenen Sonnabend ertheilte der Koͤnig der
Rußiſchen Kaͤyſerin extraordinairen Ambaſſadeur,
Printz Kurackin, particuliere Audientz, und notifi-
cirte dieſer im tieffen Trauer-Habit Sr. Majeſt. des
Rußiſ. Kaͤyſers Abſterben, und Erhebung vorge-
dachter Kaͤyſerin auf den Thron von gantz Rußland.
Jhro Majeſt. hat den Marquis von Sereſte, wel-
cher des Marquis von Brancas Bruder, zum Am-
baſſadeur beym Koͤnige von Schweden, und den Gra-
fen von Boißieux, des Marſchalls de Villars Vet-
ter, zum Ambaſſadeur beym Koͤnige von Denne-
marck ernannt. Von des Hertzogs von Richelieu
Abreiſe nach ſeiner Ambaſſade beym Kaͤyſer wird
itzo ſtarck geſprochen. Wie man vernimmt, ſo be-
zeiget der Spaniſche Hoff wider die in Spanien be-
findliche Frantzoſen einen groſſen Widerwillen, und
hat denenſelben einen Befehl anzeigen laſſen, deme
zufolge ſie aus den Landen der Spaniſchen Monar-
chie ſich hinweg begeben ſollen. Beſagter Spani-
ſche Hoff bezeuget auch ſonſten nicht geringes Miß-
vergnuͤgen, eben wie es zu denen Zeiten zu geſche-
hen pfleget, wann eine Ruptur ausbrechen ſoll. Der
Koͤnig hat befohlen eine Parochial-Kirche zu Roche-
fort zu bauen, welche mehr als 100000 Thaler ko-
ſten wird. Der Marſchall, Hertzog von Villars,
laͤſſet eine ſehr praͤchtige und zahlreiche Equipage
verfertigen, welches Glauben machet, daß derſelbe
ernennet werden duͤrffte, an einem vornehmen Hofe
die ſolenne Anwerbung um die zur Koͤnigin von
Franckreich auserkieſte Printzeßin zu thun, welche,
denen allgemeinen Gedancken nach, des Stanislai
Tochter ſeyn ſol.
Ein anders von Paris, den 16. April.
Der Koͤnig iſt am Sonnabend von Rambouillet
nach Verſailles zuruͤck gekehret, woſelbſt er ſich eine
laͤngere Zeit, als er ſonſt gewohnt, aufhalten wird.
Geſtern hat der Hoff uͤber des Rußiſchen Kaͤyſers
Abſterben die Trauer angeleget, und ſoll ſolche 6
Wochen waͤhren. Man erwartet alle Tage Zeitung,
daß die aus Spanien kommende junge verwittibte Koͤ-
nigin, nebſt der Printzeßin de Beaujolois, zu Bajon-
na angelanget ſeyn werden. Die Jnfante von Spa-
nien ſetzet ihre Reiſe nach Madrit gantz langſahm
fort. Der Cardinal von Rohan reiſet heute nach
ſeinem Bißtuhm zu Straßburg ab, daſelbſt den Koͤ-
nig Stanislaus und deſſen gantze Familie zu em-
pfangen, welche ſaͤmmtlich zu St. Germain en Lay
ſich zu wohnen begeben. Man verſichert, daß ein
und ander gewiſſer Umſtand unſern Hoff zu Hand-
habung des Oliviſchen Friedens und zu Beobachtung
des Koͤnigs Stanislaus ſeines Jntereſſes leichtlich
obligiren moͤchten. Aus Spanien hat man, daß
verſchiedene Koͤnigl. Edicta publiciret worden, in de-
ren einem die Artickeln wegen des Jnfanten Don Car-
los Ehe-Verloͤbniß mit der Printzeßin von Beaujo-
lois annulliret ſeyn; Jn einem andern, allen Fran-
tzoſen, wofern ſie in Sr. Cathol. Majeſt. Gebieht zu
bleiben Luſt haben, und ſolches nicht raͤumen wol-
len, gleich ihnen mittelſt dieſes Edicts injungiret
wird, ſich zu Spaniern naturaliſiren zu laſſen aufer-
leget wird. Man fuͤgt hinzu, daß der Koͤnig von
Spanien die Catalonier in ihre alte Privilegia wie-
der eingeſetzet, weil ſie eingewilliget, 10000 Mann
regulirte Trouppen, welche jederzeit auf erſte Or-
dre zu marſchieren fertig ſtehen muͤſſen, zu unterhalten.
Haag, den 20. April.
Die Herren Staaten von Holland und Weſt-Frieß-
land haben am Mittwochen ihre Verſamlung wieder
eroͤffnet, und ſeithero fortgeſetzet; So ſind auch die
mehreſten unſerer Herren Generals anjetzo hieſelbſt zu-
gegen; daß alſo die Conferentzien zwiſchen denenſelben
und dem Staats-Raht eheſtens werden angefangen
werden. Das Geruͤchte von einem bald bevorſtehenden
Kriege zwiſchen Franckreich und Spanien breitet ſich
je laͤnger je mehr aus, und iſt zu Paris wuͤrcklich
von Seiten Spanien die Declaration geſchehen, daß
dieſe Cron alle Alliantzen mit Franckreich abbraͤche,
auch der Koͤnig Philippus die Frantzoͤſiſche Media-
tion nicht mehr erkennen wolte, um die mit dem
Kaͤyſer und Koͤnige von Sardinien obſchwebende
Differentzien zum Ende zu bringen, ſondern allein
die Mediation von Engelland desfals anzunehmen
gedencke; und wolte man von dem Kaͤyſerl. Engli-
ſchen und Turiniſchen Hofe abwarten, daß ſie mit
dem zu Madrit ſich uͤber einen andern Ort des Con-
greſſes, anſtatt Cammerich, zu ernennen vergleichen,
und den Frieden zwiſchen Jhro Kaͤyſerl. Majeſtaͤt
und dem Koͤnige von Spanien zu treffen ſuchen wuͤr-
den. Jmmittelſt ſind ſo wol der Kaͤyſer als Engel-
land dahin bedacht, die Ruptur wo moͤglich zu ver-
huͤten, und durch guͤtliche Vorſchlaͤge die erhitzte
Gemuͤhter zu verſoͤhnen, wiewol die Spaniſche Mi-
niſtri ſich praͤpariren von Cammerich eheſtens abzu-
reiſen. Sonſten ſoll der neue Frantzoͤſiſche Ambaſ-
ſadeur, Marquis de Fenelon, in einigen mit unſerm
Groß-Penſionario gehaltenen Conferentzen, eine ge-
nauere Alliantz, als bishero zwiſchen ſeinem Koͤnige
und denen General-Staaten ſubſiſtiret, zum Praͤju-
ditz einer mit ſelbigen graͤntzenden Puiſſance propo-
niret haben; weil aber dieſe letztern einmahl feſt da-
bey bleiben, mit niemand, ohne die groͤſte Noht,
ſich in Weitlaͤufftigkeit einzulaſſen, ſo ſcheinet dieſer
Miniſter desfals uͤbel zufrieden zu ſeyn, gleichwie er
denn, als der Herr Raht Penſionarius ihn uͤber die
Affaire wegen der Oſtendiſchen Compagnie ſondiret,
gar kaltſinnig geantwortet haben ſoll, wie er desfals
nicht inſtruiret ſey. Des Admirals Sommelsdick,
welcher unſere Eſcadre gegen die Africaniſche See-
Rauber vor dieſes Jahr commandiren ſoll, ſeine
letztere Jnſtructiones gehen dahin, nicht allein de-
ſenſive, ſondern offenſive, gegen ſolche See-Raͤuber
zu agiren, welche Reſolution auch der Spaniſche
Hoff gefaſſet. Es ſoll immittelſt auch unſer an der
Ottomaniſchen Pforte reſidirender Miniſter anhero
berichtet haben, daß ihm von dem Groß-Vezier die
Declaration uͤber dieſen Punct alſo geſchehen: daß,
dieſer Corſaires halber, die Republique auf die Si-
cherheit ihres Handels quovis modo meliori bedacht
ſeyn muͤſte, denn die Pforte hierbey kein zulaͤngli-
ches Mittel, die Africaniſchen Republiques mit
Gewalt zum Frieden mit dieſem Staat zu bringen,
finden koͤnte, ſeitdem Jhro Hochmoͤgenden die Her-
ren General-Staaten ihre See-Macht gegen die
Corſaires mit der Spaniſchen combiniret und con-
jungiret worden. Man haͤtte auch ſonſten vermey-
net, Engelland wuͤrde en Faveur dieſes Staats mit
der Republiq Tunis und Tripoli annoch ein Medi-
um, mit dieſen beyden zum Vergleich zu kommen,
gefunden haben; dieſes aber hat ſich auch zu keinem
Effect anſcheinen wollen; Muß man alſo abwarten,
ob das vor ſo langer Zeit ſchon projectirte Bombar-
dement der Stadt Algiers ſeinen Fortgang haben
werde? wenigſtens incliniren die Spanier hierzu.
Zamoſc, den 6. April.
Aus der Ukraine hat man, daß die Unterthanen
von jenſeit dem Nieper, auf die Pohlniſche Seite
ſtarck uͤberlauffen.
Genff, den 8. April.
Frantzoͤſiſche Briefe melden durchgehends von ei-
ner Erhoͤhung der Muͤntzen. Man verſichert, daß
der Koͤnig von Sardinien die Voͤlcker, welche ihn
nach Savoyen begleiten ſollen, und in 4000 beſte-
hen, bereits zuſammen kommen laſſe, und daß die
Koͤnigin mit dahin gehen werde. Jn der Schweitz
laͤufft ein Geruͤcht, daß die Catholiſche Cantons ei-
nige Bewegungen zu machen anfingen.
Cleve, den 18. April.
Am verwichenen Sonnabend arrivirte der Printz
Friderich von Preuſſen zu Calkar, und wurde allda
des andern Tages von einigen Raͤhten aus dem hier
ſeyenden Koͤnigl. Collegio bewillkommet. Selbigen
Printzens Reuter-Regiment wird erſter Tages in den
Koͤnigl. Thier-Garten zuſammen kommen, um ge-
munſtert und exerciret zu werden; uͤber 8 oder 9
Tagen aber werden Se. Hoh. den Marſch mit ſelbiges
nach Pommern antreten, von wannen es ferner mit
denen andern Koͤnigl. Preußiſchen Trouppen nach
Pohlen marſchiren wird.
Braunſchweig, den 18. April.
Geſtern iſt der Namens-Tag Sr. Hertzoglichen
Durchl. von Blanckenburg in beſter Galla auf dem
Fuͤrſtl. Moſt-Hofe in der Burg celebriret woꝛrden, gegen
Abend aber eine Comoͤdie praͤſentiret; das darauf
verfertigte kuͤnſtliche Feuer-Werck iſt nicht ver-
brannt, ſondern bis auf eine andere Zeit ſolches zu
thun Ordre gegeben. An der vor einiger Zeit ab-
gebrannten Tobacks Fabrique arbeitet man mit aller
Macht, um ſolche dieſen Sommer zur Perfection
zu bringen.
Von neuen merckwuͤrdigen
gelehrten Sachen.
Jn Wien iſt heraus kommen: Adumbratio re-
centioris Europæ, ſeu Compendium Hiſtorico-
Chronologicum, in quo a Maximiliano I. usque ad
modernum Auguſtisſimum & Glorioſisſimum Im-
peratorem noſtrum Carolum VI. omnia Memora-
bilia, ut; Monarcharum ejusmodi Glorioſi Nati-
vitas, ſuccesſio vel Electio, Initium & Progreſſus
Regiminis, Bella, Receſſus, & Tractatus Pacis,
Origines Religionum, &c. accuratisſime continen-
tur. In gratiam Amatorum Hiſtoriarum illumina-
ta. Der ziemlich unlateiniſche Titel gibt keine groſ-
ſe Vortreflichkeit des Werckes zu erkennen.
Haag. Die beyden erſten Volumina von nach-
ſtehenden Wercke, ſind vermoͤge des in ehemahli-
ger Nachricht zur Subſcription gethanen Verſpre-
chens, unter dieſen General-Titel nunmehro fertig:
Negociations Secretes, touchant la Paix de Munſter
& d’Oſnabrug; contenant les Preliminaires, In-
ſtructions, Lettres & Memoires de ces Negocia-
tions commencees en 1642. Jusques a la concluſion
de la Paix en 1648 & diverſes autres Pieces ſpeci-
ficees dans la page ſvivante. Le tout tire des Ma-
nuſcrits les plus authentiques. Ouvrage tres-ne-
ceſſaire a tous ceux qui ſe pourvoiront du Corps
Diplomatique ou grand Recueil des Traitez de Paix,
& d’autant plus utile aux Politiques & Negociateurs
q’il renferme le Fondement du Droit public. En
IV. Volumes in Folio. 1725. Der erſte Tomus
enthaͤlt: Les Memoires & Inſtructions ſur les in-
terets de la France & de ſes Alliez, & les Prelimi-
naires pour la Paix de Munſter & d’Oſnabrug de-
puis l’annee 1642. jusque a 1645. incluſivement.
Der andere: Les Lettres, Memoires & Inſtructions
ſecrets de la Cour & des Plenipotentiaires de Fran-
ce pendant les Annees 1644. & 1645. und die bey-
den letzten werden zum Ausgang dieſes Jahres
verſprochen.
Londen. Nachdem der beruͤhmte Joh. Strype,
ſeine Eccleſiaſtical-Memorials of England, darin-
nen er die Kirchen-Geſchichte unter Heinrich den
VIII. Eduart den VI. und der Maria beſchrieben, in
3 Baͤnden heraus gegeben, ſo hat er nunmehro
auch Annals of the Reformation and Eſtabliſſe-
ment of Religion in England, als eine Fortſetzung
von Burnets Hiſtory of the Reformation ans Licht
zu ſtellen angefangen; wovon der erſte Tomus,
welcher itzt zum andern mahl gedruckt wird, die
Hiſtorie bis auf das 13. Jahr der Regierung der
Koͤnigin Eliſabeth begreifft; der andre aber, ſo
vor kurtzen zum Vorſchein gekommen, bis auf das
Jahr 1580 gehet. Der Autor hat dieſes Werck
verwichenen Mertz Jhro Koͤnigl. Majeſt uͤberge-
ben, da er durch den Staats-Secretair Vicomte
Townshend eingefuͤhret, und zum Hand-Kuß ge-
laſſen worden.
Paris. Herr Iſaac Bruchner von Baſel, ein be-
ruͤhmter Geographus, hat vor einigen Tagen die
Gnade gehabt, dem Koͤnige einen Globum zu praͤ-
ſentiren, welcher 2 Fuß im Diameter groß iſt, an
deſſen Accurateſſe Se. Majeſt. ein ſo groſſes Ver-
gnuͤgen geſchoͤpffet, daß er dieſen Herrn mit dem
Titel eines Koͤnigl. Geographi beehret; und nach-
dem dieſer Globus von der Academie der Wiſſen-
ſchafften examiniret worden/ hat dieſelbe nicht nur
eine ſehr vortheilhaffte ſchrifftliche Approbation da-
von ertheilet, ſondern auch den Erfinder zu ihren
Correſpondenten in der Geographie ernannt. Das
Collegium Anatomicum hat dieſer Tagen die Lei-
che eines Mannes geoͤffnet, welcher, nachdem er
von einem andern geſchlagen worden, ohne toͤd-
liche Verletzung oder Contuſion geſtorben; Sie
befanden alles Eingeweide unbeſchaͤdiget, und das
Gehirn in behoͤrigem Stande, weswegen ſie mit
der groͤſten Accurateſſe alles beſahen, endlich ein
klein ſchwartzes duͤnnes Haͤutlein an der Spitze
des Hertzens antraffen, welches ſie, nach geſchehe-
ner Oeffnung, von oben bis unten mit einer ſcharf-
fen Feuchtigkeit durchbohret fanden; dieſer Zufall
hat Anlaß zum Speculiren gegeben, ob dieſe ſcharf-
fe Feuchtigkeit das Hertz in einem Augenblick von
oben bis unten durchfreſſen koͤnnen; oder ob man
mit einem Loch im Hertzen zu leben vermoͤgend
ſey? uͤber welche ungemeine Wuͤrckung der Natur
die Gelehrten ihre Reflexiones machen. Es iſt
auch unlaͤngſt ein Coͤrper geoͤffnet worden, worin
alle Jnteſtina verkehret waren, nemlich das Hertz
an der rechten, und die Lunge an der lincken Sei-
te, und ſo alles andere.