St. Petersburg, den 31. Merz.
Dieſer Tagen ſind der Herr General Lieutenant
von Spiegel und des Herrn Geheimen Raths von
Neplujev Excellenzen, erſterer aus Deutſchland und
letzterer aus der Ukraine gluͤcklich allhier wieder ein-
getroffen.
Copenhagen, den 11. April.
Jhro Hochfuͤrſtl. Durchl. die Fuͤrſtin von Oſt-
Frießland werden ſich in wenig Tagen wieder nach
Friedensburg begeben, da denn dieſelben, ſo bald das
Wetter etwas angenehmer wird, ſich nach dem war-
men Bade erheben werden. Vorigen Sonnabend
iſt die auf dem neuen Holm erbauete Fregatte in Ge-
genwart unſerer allergnaͤdigſten Koͤnigl. Herrſchaf-
ten vom Stapel ins Waſſer gelaſſen worden, und hat
den Namen Chriſtianſoͤ erhalten. Unſer China-Fah-
rer, welcher hier einlauffen muͤſſen, iſt nunmehro im
voͤlligen Stande, wird eheſter Tages wieder aus dem
Baum legen, und die Reiſe fortſetzen.
Madrit, den 24. Merz.
Der Hof wird ſich den 3. April nach Aranjuez be-
geben. Das Aſturiſche Regiment hat der Herzog
von Berwick, ein Sohn des Herzogs von Lyria, erhal-
ten. Der Marquis von Mar wird nach den Oſter-
Feyertagen ſeine Geſandtſchafts-Reiſe nach Venedig
antreten. Man iſt vollkommen mit dem neuen Fi-
nanz-Rath dem Hrn. Campillo zufrieden, er hat ver-
ſprochen, vor dem Ende dieſes Jahres den Schatz des
Koͤniges mit vielen Millionen Piaſters zu bereichern,
und wenn er die Freyheit behaͤlt, welche er jetzo hat,
wird er den Herrn Patigno in allen ſeinen Unterneh-
mungen uͤbertreffen. Die Voͤlker, welche in einer
ſehr langen Zeit keinen Sold erhalten, ſind von ihm
ſchon faſt durchgaͤngig bezahlet worden; doch man
glaubt, daß es noch um einer andern Urſache geſche-
hen ſey, daß die Truppen ihre Bezahlung erhalten
haben. Geſtern kam ein Staats-Bothe aus Paris
an, ſeine mitgebrachte Briefſchaften muͤſſen nach dem
Sinn unſerer Koͤnigin geweſen ſeyn, weil nunmeh-
ro alles wieder in Bewegung kommt.
Haag, den 11. April.
Eine Heyrath, welche ein gewiſſer Miniſter mit
einer Jungfer zu Amſterdam, die ſchon bey Jahren,
aber uͤber eine Million Gulden reich iſt, eingehen
wollen, hat ſich, weil dieſe ſich anders beſonnen, wie-
der zerſchlagen, weswegen ſie von ihm gerichtlich
belanget worden, und er begehret zu ſeiner Schadlos-
haltung nicht mehr als 100000 Gulden
Wien, den 8. April.
Wir haben Nachricht erhalten, daß unſere Armee
nicht weit mehr von der Preußiſchen entfernet iſt, und
man vermuthet taͤglich zu hoͤren, daß eine Schlacht
gehalten worden. Sie hat wuͤrklich 4. Maͤrſche ge-
than, ohne einen Raſt-Tag zu halten, und ſie beſtehet
aus 26000. Mann, ohne die Land-Militz, worunter
12000. Mann auserleſener Cavallerie iſt, welche
Befehl haben ſoll, das erſte Feuer auszuhalten, als-
denn in den Feind einzudringen, und, wo moͤglich,
zu trachten, denſelben im Geſchwindſchieſſen in Ver-
wirrung zu bringen, zumal da die feindliche Reute-
rey nur in 4000. Mann beſtehen ſoll. Man ſagt,
daß noch 6000. Ungarn zu unſerer Armee ſtoſſen
werden. An dem Tage, da der commandirende Herr
General, Graf von Neuperg, von der Koͤnigin Ab-
ſchied nahm, und ſich darauf zur Armee nach Maͤh-
ren begab, haben Jhro Majeſtaͤt dero Jntereſſe dieſem
General recommandirt, und geſagt: Sprechet mei-
nen Truppen einen neuen Muth zu, daß ſie rechtſchaf-
fen fechten, weil ſie eine ſo gerechte Sache zu defendi-
ren haben. Weil der Tuͤrkiſche Bothſchafter ein ſon-
derbarer Liebhaber von der Gaͤrtnerey iſt, ſo hat man
ihm aus hieſigen fuͤrnehmſten Glaß- und Treib-Haͤu-
ſern ganze Roſen und Nelken-Stoͤcke in ſchoͤnſter Bluͤ-
the, auch ſchon reiffe Kirſchen und andere Garten-
Fruͤchte zum Geſchenke uͤberſchicket. Dieſer Tagen
iſt der General Feld-Wachtmeiſter, Prinz von Bir-
kenfeld, zu ſeinem bey der Armee befindlichen Cui-
raßier-Regiment von hier abgereiſet. Das ehedem
erwehnte Regiment von 1000. ſogenannten Pandu-
ren iſt nun in Sclavonien auf die Beine gebracht und
im Marſch nach Schleſien begriffen, auch iſt der Obri-
ſte Trensko, welcher es aufgerichtet, ſchon hier ange-
langet.
Regensburg, den 10. April.
Man zweiffelt hier ſtark, daß der Chur-Fuͤrſt von
Bayern anhero kommen werde, es ſollen einige Um-
ſtaͤnde vorgefallen ſeyn, von denen man ſich uͤberre-
det, daß ſie den Vorſatz Sr. Durchlaucht unterbro-
chen haben. Man weiß, daß der Hof zu Muͤnchen
denen drey Miniſters, Thoͤring, Braitlohn und Wil-
helmi ſchon Befehl ertheilt hat, anher zu gehen. Sonſt
wird berichtet, daß in dem ganzen Bayerlande die
eyfrigſten Kriegs-Anſtalten gemacht werden. Die
Land-Militz muß ſich wuͤrklich ſchon verſammlen,
und die regulirten Voͤlker ſind in allen marſchfertig.
Die wenigſten zweifeln, daß Bayern Oeſterreich
nunmehro mit gewaffneter Hand angreifen und ſei-
ne Forderungen mit Gewalt ſuchen werde.
Coͤlln, den 9. April.
Man faͤhret hier noch immer fort, fuͤr die Koͤnigin
in Ungarn Volk zu werben, und dem Vernehmen nach
haben Jhro Koͤnigl. Majeſtaͤt in den meiſten zwiſchen
der Maaß, dem Rhein und der Moſel gelegenen Staa-
ten Officiers von ihren Truppen, welche, mit Genehm-
haltung der daſigen Landes-Fuͤrſten, ebenfalls allda
ſtark recrutiren. Die Nachrichten aus den Nieder-
landen melden, daß Frankreich 15. bis 16. Regimen-
ter nach den Grenz-Veſtungen marſchiren laſſe, und
die Hollaͤnder Maſtrich mit noch einigen Veſtungs-
Werkern verſehen. Vorgeſtern ſind Jhro Churfuͤrſt-
liche Durchlaucht von Coͤlln nach Arensberg abge-
reiſet, um dem daſelbſt zu haltenden Land-Tage bey-
zuwohnen. Jhro Hochgraͤfliche Excellenz der Herr
Graf von Hohenzollern wird als erſter Churfuͤrſtlich-
Coͤllniſcher Wahl-Geſandter in kurzen ſeine Reiſe
nach Frankfurt am Mayn antreten, weil Jhro Chur-
fuͤrſtliche Durchlaucht an ſtatt des verſtorbenen Hrn.
Grafens von Metternich kein anderweit Subjectum
zu dero zweyten bevollmaͤchtigten Wahl-Geſandten
zu ernennen und abzuſenden fuͤr gut befunden.
Mannheim, den 9. April.
Am hieſigen Hofe ſind alle Anſtallten wegen Em-
pfang Jhro Excellenz des Hrn. Marſchall Bell-Jsle
wieder eingeſtellet worden, weil dieſer Miniſter von
Maynz aus anhero berichtet, daß er noch nicht ſo
bald hieher kommen koͤnnte, ſondern erſt nach einigen
andern Hoͤfen eine Reiſe eyligſt vornehmen muͤßte.
Dieſer Miniſter hat bey Hofe angetragen, nicht nur
ſeine koſtbare Equipage, die von Paris unter Weges
iſt, ſondern auch 100. Fuder Pfaͤlzer Wein, welche
nach Frankfurt am Mayn geſchickt werden, und in
der Pfalz erkauffet worden, Zollfrey paßiren zu laſſen,
welches man ihm auch zugeſtanden hat.
Frankfurt, den 10. April.
Geſtern Abend kam Jhro Excellenz der Herr Mar-
ſchall, Graf von Bell-Jsle, auſſerordentlicher Am-
baſſadeur Jhro Majeſtaͤt des Koͤnigs in Frankreich,
allhier mit einem groſſen Gefolge von Maynz wieder
zuruͤck an, und heute Nachmittags ſind Jhro Excell.
wieder von hier abgereiſet, und zwar will man wiſ-
ſen, daß Jhro Excellenz nach einigen Deutſchen ho-
hen Hoͤfen dero Abreiſe gerichtet habe. Jn dem kuͤnf-
tigen Monat May werden ſich die vor der Meſſe aus
einander gegangene Herren Geſandten der 5. aſſociir-
ten Crayſen allhier wieder verſammlen. Geſtern
wurde Jhro Excell. der Koͤnigl. Preußiſche Herr Ge-
ſandte von der Churfuͤrſtl. Maynziſchen fuͤrtrefflichen
Geſandtſchaft im Compoſtell zu Mittag tractiret. Es
will verlauten, ob ſey der Vergleich zwiſchen Jhro
Majeſtaͤt der Koͤnigin in Ungarn und Jhro Koͤnigl.
Majeſtaͤt in Preuſſen im Lager vor Neuß wuͤrcklich
getroffen worden.
Brandenburg an der Havel, den 13. April.
Vor einiger Zeit kamen Jhro Durchl. der regie-
rende Fuͤrſt von Anhalt-Deſſau hier an, und nahmen
dero Quartier eine halbe Stunde von hier auf dem
ſogenannten neuen Krug, welcher dem Magiſtrat die-
ſer Staͤdte gehoͤret. Drey Tage brachten dieſelbe zu,
die hier herum nach der Saͤchſiſchen Grenze gelegene
Oerter und Gegenden in Augenſchein zu nehmen, und
lieſſen darauf von den mitgebrachten Jngenieurs ein
Lager von 40000. Mann abſtechen, auch nahe an der
Havel bey dem Vorwerk Schmoͤllen eine groſſe Baͤcke-
rey fuͤr die Armee erbauen, und nahmen, nachdem ſie
wegen der zu errichtenden Vorrats-Haͤuſer fuͤr dieſe
groſſe Armee alles Noͤthige veranſtalltet, dero Ruͤck-
weg nach Deſſau, und kamen einige Tage hernach in
gedachtem neuen Kruge wieder. Den 2ten dieſes
aber kamen bereits 7. Regimenter Jnfanterie, ſo
theils durch dieſe Stadt theils neben weg marſchir-
ten, in dem abgeſtochenen Lager an, und ſchlugen da-
ſelbſt ihre Zelter auf, nach der Zeit bis hieher ſind
alle Tage mehrere Voͤlker daſelbſt eingeruͤcket, und be-
ſtehet jetzo dieſes Lager aus folgenden Regimentern,
als: 1) die Grenadier-Garde des letztverſtorbenen
hoͤchſtſeligſten Koͤnigs. 2) Perſode. 3) Wedel. 4)
Ferdinand. 5) Anhalt-Deſſau, ſo 3. Battaillonen
ſtark iſt. 6) Anhalt-Zerbſt. 7) Leps. 8) Jung-Bork.
9) Groͤben. 10) Flanz. 11) Marwitz. 12) Lewald.
13) Holſtein. 14) Roͤder. 15) Leib-Regiment Caval-
lerie. 16) Prinz Eugen. 17) Katte. 18) Sonsfeldt.
19) Alt-Waldau, nebſt ein groß Detachement von
der Artillerie. Das Platenſche, Jung-Waldauiſche
und andere Regimenter werden in wenig Tagen er-
wartet. Allhier liegt nur noch das Prinz-Heinrichi-
ſche Regiment, ſo im vorigen Jahre erſt errichtet
worden, in Beſatzung. Alle Soldaten-Weiber,
welche ſowol von dieſer als auch von der in Schleſien
ſtehenden Armee zuruͤck bleiben muͤſſen, bekommen in
den Staͤdten, wo die Regimenter in Garniſon geſtan-
den, auf Koͤnigl. allergnaͤdigſten Befehl, nebſt frey
Quartier monatlich 10. Groſchen, und auf jedem
Kinde 4. Groſchen. Obgleich die Kaͤlte noch ziemlich
anhaͤlt, ſo muß man ſich doch wundern, daß ſchon vie-
le Fremde von weit entlegenen Orten angekommen,
die dieſe ſchoͤne Armee, ſo in den auserleſenſten Leuten
beſtehet, mit Verwunderung, inſonderheit auch die
vortrefflichen Anſtalten zu Verpflegung derſelben
betrachten. Seit vier Wochen her iſt der Havel-
Strom bey dieſer Stadt faſt mit Schiffen bedeckt ge-
weſen, ſo Rocken, Gerſten, Haber, Heu, Stroh und
Holz zufahren muͤſſen, und da das Lager eine Viertel
Meile von der Stadt ſeinen Anfang nim̃t, ſo iſt leicht
zu erachten, daß der Weg dorthin beſtaͤndig mit vie-
len Wagen, Pferden und Menſchen angefuͤllet iſt, wie
denn die Fremden kaum in der Stadt mehr Quartiere
erhalten koͤnnen. Jhro Majeſtaͤt unſer allergnaͤdig-
ſter Koͤnig werden den 26ſten dieſes aus Schleſien
bey dieſer Armee erwartet, um ſolche in hohen Augen-
ſchein zu nehmen.
Berlin, den 11. April.
Vorgeſtern giengen wiederum 14. Feldſtuͤcken,
nebſt denen dazu gehoͤrigen Munitionwaͤgen, von hier
nach Schleſien ab. An demſelbigen Tage ruͤckte ge-
gen Mittag das Hochfuͤrſtl. Holſteiniſche Jnfanterie-
Regiment aus Preuſſen hier ein. Geſtern ſetzte daſ-
ſelbige ſeinen Marſch bis Spandow fort, von da es
nach gehaltenem Raſttage in das Lager bey Bran-
denburg aufbrechen wird. Des Abends wurde Con-
cert bey Hofe gehalten. Geſtern ſind des Hrn. Etats-
Miniſters von Podewils Excellenz, mit einem Theil
der geheimen Canzeley, imgleichen der Herr Baron
von Poͤllnitz, und der Hannoͤveriſche Miniſter, Herr
von Schwiegelde nach Schleſien abgereiſet, wo-
hin zu folgen ſich die andern auswaͤrtigen Herren Mi-
niſter gleichfalls bereit machen. Geſtern marſchier-
te auch das Jung-Waldauiſche Cavallerie-Regi-
ment von hier nach dem Lager ab.
Berlin, den 15. April.
Vorgeſtern um 4. Uhr Nachmittags langte der
Capitain von Bornſtaͤt mit der hoͤchſterfreulichen
Zeitung von der Armee aus Schleſien hier an, daß
in einer am 10ten dieſes zwiſchen Brieg und Neuß
bey Molwitz vorgefallenen ſcharfen Action die feind-
liche von dem Feld-Marſchall, Grafen von Neuperg,
commandirte Armee totaliter geſchlagen worden;
Solche Nachricht hat der von Sr. Koͤnigl. Majeſtaͤt
anhero abgefertigte und geſtern gegen Mittag ange-
kommene Brigade-Major von Grumkow voͤllig be-
ſtaͤtiget. Mit naͤchſtem duͤrften davon mehrere Um-
ſtaͤnde zu berichten vorfallen. Jhro Majeſtaͤt die
regierende Koͤnigin geruheten geſtern Vormittag al-
lergnaͤdigſt, unter das beym Schloſſe verſammlete
Volk eine anſehnliche Summe Geldes von dem Bal-
con hinab zu werfen. Vorgeſtern iſt auch das Re-
giment des Feld-Marſchalls, Herrn von Roͤder, all-
hier einmarſchiret, und wird heute von hier nach dem
Lager bey Settien ſo eine halbe Meile jenſeit Bran-
denburg belegen, wieder aufbrechen. Geſtern aber
ſind 10. Eſcadrons von dem Platenſchen Dragoner-
Regiment von hier nach beregtem Lager abmarſchi-
ret, dahin ſich auch am Mittwochen die beyden Re-
gimenter Jung-Waldau und Fuͤrſt von Holſtein auf
den Weg gemacht. An vergangener Mittewoche
reiſete der Saͤchſiſche Geſandte, Herr von Buͤlow,
von hier nach Dresden ab, von da er ſich in kurzen
nach Schleſien begeben wird.
Se. Koͤnigl. Majeſtaͤt von Sardinien haben eine
conſiderable Compagnie auf 30. nach einander fol-
gende Jahre allergnaͤdigſt privilegiret, alle in gedach-
tem Koͤnigreiche befindliche Erze zu ſuchen, aller Or-
ten, wo es ihnen gefallen wird, einzuſchlagen, dieſelbe
Bergmaͤnniſch zu tractiren, zu befoͤrdern, zu ſchmel-
zen, und zu dero beſten Nutzen anzuwenden; mit an-
gefuͤgter ernſtlichen Verwarnung und nahmhaft ge-
machter Beſtrafung, vor alle diejenigen, ſo ſich er-
kuͤhnen wuͤrden, denenſelben unter einigerley Praͤtext
hierinnen zu beeintraͤchtigen. Weil nun die bisher
gebauete Werke an allerhand Erzen, ſonderlich aber
Bley und Kupfer, ſich dermaſſen ergiebig erzeigen,
daß man genoͤthiget wird, mehrere Leute in Arbeit zu
ſtellen; ſo hat die hochgedachte Compagnie allen und
jeden Bergverſtaͤndigen Bergleuten, Schmelzern und
andern Arbeitern, welche in Berg- und Huͤttenweſen
wohlerfahren ſind, hiermit oͤffentlich zu wiſſen thun
wollen, daß diejenigen, welche in gedachtem Koͤnig-
reiche Sardinien, worinnen ſowol der treffliche Zu-
wachs des fruchtbaren Bodens, als auch die ſtarke
Handlung es an nichts fehlen laſſen, und alles wohl-
ſeil iſt, auch der ſchoͤnſte Wein weniger, als in den
meiſten Staͤdten Deutſchlandes gilt, ſich bey dero
Gruben- und Huͤttenweſen gebrauchen laſſen, und zu
dem Ende mit tuͤchtigen Atteſtaten von ihrer Obrig-
keit und vorigen Meiſtern verſehen, nach Caliari, die
Haupt-Stadt in gedachtem Koͤnigreiche, kommen
wollen, befundenen Umſtaͤnden nach gewiß gute Con-
ditiones zu ihrer Verbeſſerung erhalten ſollen; und
dienet desfalls zur Nachricht, daß in Genua, Livorno
und Neapolis allezeit Schiffe ſertig gefunden wer-
den, um damit nach gedachtem Caliari tranſportiret
werden zu koͤnnen.
Demnach der von der zur Licitation des Adelichen
Marſch-Gutes Heiligenſtaͤdten aller- und gnaͤdigſt-
verordneten Commißion auf den 22ſten dieſes ange-
ſetzt geweſene Terminus aus gewiſſen Urſachen bis
den 3. Junius a. c., wird ſeyn der Sonnabend vor
dem erſten Sonntage Trinitatis, ausgeſetzet wor-
den; So wird ſolches hierdurch maͤnniglich kund ge-
macht, mit der angehaͤngten Verſicherung, daß in ſo-
thanen Termino, gel. GOtt, die Licitation in Kiel
auf dem Rathhauſe des Morgens um 9. Uhr ohne
fernern Aufſchub und Verzoͤgerung ihren Fortgang
haben werde; und hat es uͤbrigens bey dem, was ſon-
ſten in dem durch die oͤffentliche Zeitung kund ge-
machten Avertiſſement, auſſer daß vorgemeldeter-
maſſen der Terminus licitationis bis den 3. Junius
prorogiret worden, enthalten, ſein unveraͤnderliches