Jſpahan, den 8. Januarius.
Jn dieſer Stadt werden ungemein groſſe und koſt-
bare Zubereitungen gemacht, den ſiegreichen Tha-
mas Kulicham oder Schach Nadir bey ſeiner bevor-
ſtehenden Wiederkunft frolockend zu empfangen. Er
iſt bereits von dem Orte, wo er am letzten ſtille ge-
legen, und welcher nur zwey Tage-Reiſen von hier
entfernet iſt, mit einem anſehnlichen Gefolge und ei-
ner Menge Gefangenen anhero aufgebrochen, und
ein Theil von der Beute, die er von den Feinden er-
obert hat, iſt mit Cameelen und Elephanten hier ſchon
eingebracht worden. Viele Einwohner dieſer Stadt
ſind mit reichen Stoffen und andern Manufacturen
dieſem Ueberwinder entgegen gegangen, um ſolche
dem alten Gebrauch nach unter Weges auszubreiten,
daß er daruͤber paßiren moͤge. Man hat auch ver-
ſchiedene Feuerwerke zubereitet, die an dem Tage ſei-
nes Einzuges angezuͤndet werden ſollen. Die Gaſt-
Freyheit unter den Leuten an den Orten, wodurch
er gezogen, iſt allgemein, und man kann die Freude,
die man uͤberall verſpuͤhren laͤſſet, mit Worten nicht
ausdruͤcken.
Copenhagen, den 4. April.
Da nunmehro alle von den in hieſiger Garniſon
in dieſer Stadt angekommen, ſo wird taͤglich mit den
Kriegs-Uebungen fortgefahren, und jeder muß ſich
zur Muſterung bereit halten, welche, wie man ver-
ſichert, am 13ten dieſes vor ſich gehen ſoll. Am ſie-
benden dieſes wird des Herrn Majors Pipers Com-
pagnie von dem Fyhniſchen Regiment nach Nuͤborg
marſchiren, nach der Muſterung aber werden die an-
dern Compagnien nach Helſingoͤr abgehen, um allda
als Beſatzung zu verbleiben, und das daſelbſt liegen-
de Bornholmiſche Regiment abloͤſen. Der verbliche-
ne Koͤrper des Herrn Geheimen Raths und Ober-
Jaͤgermeiſter von Gramms Excellenz wird kuͤnfti-
gen Donnerstag mit einer Standesmaßigen Leichen-
Ceremonie begraben werden.
Danzig, den 3. April.
Die letztern Briefe aus Rußland melden von vie-
len Kriegs-Zuruͤſtungen, die man mit dem groͤſten
Eyfer fortſetze. Jn dem Hafen zu Kronſtadt werde
an der Ausruͤſtung vieler Kriegs-Schiffe gearbeitet,
ſo viel es ſich bey der Witterung thun laͤßt, und die-
ſe Befehle ſind nach der Ankunft eines Staats-Bo-
then ausgefertiget worden, den unſer Miniſter an ei-
nem gewiſſen Hofe anher geſendet hat. Denen Raths-
Verſammlungen und den fremden Geſandten hat die
der General-Feld-Marſchall, Graf von Muͤn nich,
ſich ſeiner Wuͤrde als erſter Miniſter im Reiche be-
geben habe. Dieſer Herr der in dem letztern Feld-
Zug vieles von ſeiner Geſundheit zugeſetzt hat, will
den Reſt ſeiner Lebenstage in Ruhe zubringen.
Liſſabon, den 9. Merz.
Es kamen vorgeſtern zwo Packet-Boote von Lon-
den hier an, und man glaubet, daß ihre Briefſchaf-
ten von Wichtigkeit ſeyn muͤſſen, weil man den Jnn-
halt derſelben noch verborgen haͤlt. Am Sonntage
weihete der Cardinal Patriarche die Biſchoͤfe zu Vi-
vez, Funrhet und Macao ein. Das Hollaͤndiſche
Kriegs-Schiff, welches hier ſeit einiger Zeit gelegen,
kann noch nicht in See gehen, denn es hat 80. Kranke
am Boord. Zu Braganza iſt der bekannte Matz im
120ſten Jahr ſeines Alters geſtorben, ſein Koͤrper-
Bau hat ſich bis an dem letzten Hauch in ziemlicher
Bewegung erhalten. Es befinden ſich in unſerm Ha-
fen ein Spaniſcher und Engliſcher Freybeuter, jeder
wartet auf den Augenblick, wenn der andere die Segel
aufziehen wird.
Paris, den 2. April.
Man behauptet hier als eine gewiſſe Sache, daß
der Admiral Antin mit dem Ritter Ogle geſochten
habe, und die Franzoſen haͤtten den Sieg davon ge-
tragen. Dieſe Nachricht ſoll aus England nach
Frankreich gebracht worden ſeyn; ſo viel iſt gewiß,
daß der Ritter Ogle hat unſere Flotte vorbey ſegeln
muͤſſen, da er den Weg nach Jamaica angetreten hat.
Unſerm Hofe iſt noch keine Nachricht von dieſem See-
Gefechte uͤberbracht, deswegen entſchuldigt ſich auch
die Frau des Admirals Antin, hieruͤber die Gluͤck-
wuͤnſche anzunehmen. Die wenigſten zweifeln mehr
daran, daß in Weſtindien etwas vorgefallen iſt, man
iſt darum begierig, gewiſſere Nachricht zu erhalten.
Unſer Hof bleibt bey dem Vorſatz, den Englaͤndern
in America niemals zu erlauben, daß ſie den Spa-
niern etwas von ihrem Eigenthum nehmen ſollen,
und die Englaͤnder bezeigen nicht die geringſte Nei-
gung, in dieſer Sache von Frankreich Geſetze anzu-
nehmen. Es iſt alſo nicht ungegruͤndet, daß wir
Kriegs-Vorfaͤlle unter beyden Voͤlkern zu erwarten
haben.
Wien, den 29. Merz.
Jhro Majeſtaͤt die Koͤnigin befinden ſich mit dero
Prinzen ſo wohl, daß ſie ſich oͤfters an den Burg-
Fenſtern ſehen laſſen, und vermuthlich duͤrfte auch
dero Kirchgang um etwas eher erfolgen. Mit den
letzten Briefen aus Schleſien haben wir Nachricht
erhalten, daß Jhro Majeſtaͤt der Koͤnig von Preuſ-
ſen den Cardinal von Sinzendorf gefangen nehmen
laſſen. Von Comorn wird gemeldet, daß, nachdem
am 17ten dieſes mit der Poſt die Nachricht von der
Gebuhrt eines Koͤnigl. Prinzen daſelbſt eingelaufen,
am 19ten, als an dem erſten Namens-Feſte des neu-
gebohrnen Durchl. Prinzen, auf Befehl des daſigen
Vice-Commendanten, Herrn von Pichler, alle Klok-
ken gelaͤutet und mit Ausſetzung des Venerabile, un-
ter dreymaliger Loͤſung der Stuͤcken, auch ſchoͤnſter
Muſic, und Trompeten- und Paucken-Schall, das
Te Deum Laudamus abgeſungen worden, wobey
alle Officiers wie auch der Adel in Galla erſchienen.
Gleichergeſtalt hat zu Klagenfurt, der Haupt-Stadt
in Caͤrnthen, nachdem am 15ten fruͤhe eine Staffette
mit 5. blaſenden Poſtillions ſolche Nachricht uͤber-
bracht, der Herr Lands-Hauptmann, Graf von
Goes, uͤber dieſe hohe Gebuhrt alles Geſchuͤtze ab-
feuren laſſen, da dann die ganze Stadt illuminiret
geweſen, und ein jeder hat durch Gaſtmahle und Mu-
ſicken drey Tage nach einander ſeine Freude zu erken-
nen gegeben.
Frankfurt, den 2. April.
Jhro Excellenz der Herr Graf von Montijo, Koͤ-
niglich-Spaniſcher auſſerordentlicher Anbaſſadeur,
iſt nicht nur von Eines Hoch-Edlen und Hoch-weiſen
Magiſtrats Hochanſehnlichen Herren Deputirten
ſolenniter complimentiret, ſondern auch mit einem
Stuͤck Rhein-Wein und dem gewoͤhnlichen Haber be-
ſchenket worden. Jhro Excellenz haben auch bereits
von unterſchiedlichen Geſandſchaften die Viſite em-
pfangen, und auch ſelbſt die Viſite abgeſtattet. Jh-
ro Excellenz der Hr. Marſchall, Graf von Bell-Jsle,
iſt geſtern wieder von hier nach Maynz abgereiſet.
Man erwartet hier Jhro Excellenz den Herrn von
Haaren, Envoye Jhro Majeſtaͤt des Koͤnigs von
Schweden, wie auch Jhro Excellenz den Herrn von
Berndorf, Envoye Jhro Majeſtaͤt des Koͤnigs von
Daͤnnemark, als welche von ihren hohen Hoͤfen Be-
fehl erhalten, von Regensburg ſich hieher zu begeben,
wie denn auch Jhro Excellenz der Herr von Muͤnchs-
hauſen, Jhro Groß-Brittanniſchen Majeſtaͤt und
Churfuͤrſtl. Durchl. von Braunſchweig-Luͤneburg
erſter Wahl-Geſandter, mit naͤchſtem allhier ein-
treffen, und ſein Quartier im Rulandiſchen Hauſe
beziehen wird, und iſt deswegen der Herr von Bar-
tels von hier nach Hannover abgereiſet, nachdem
dieſer letztere wegen beſagten Quartiers einige Ber-
ordnungen gemacht hatte.
Glatz, den 26. Merz.
Dem Vernehmen nach ſoll der Koͤnig von Preuſ-
ſen morgen in der Gegend Neuß eintreffen, um die
Belagerung ſelbigen Orts wiederum vorzunehmen.
Man will, daß ein gleiches der Prinz von Deſſau hier
verrichten ſoll. Wenn dieſes ſich ſo verhaͤlt, ſo waͤre
zu wuͤnſchen, daß wir die 5. Cavallerie-Regim enter,
welche alle Tage hier erwartet werden, bey uns haͤt-
ten, denn dieſe ſollten den Preuſſen den Eingang ſauer
genug machen.
Ollmuͤtz, den 25. Merz.
Nachdem der commandirende Hr. General-Feld-
Marſchall, Graf von Neuperg, bis auf die morgen
erwartete Artillierie und die noch abgaͤngigen Pon-
tons und Bagage alle uͤbrige Anſtallten vorgekehret
hat, ſo werden die Truppen ungezweifelt morgen
oder uͤbermorgen gegen Sternberg den erſten Marſch
antreten, und ihn von daraus ferner fortſetzen. Jn-
deſſen hat man durch verſchiedene Wege die ſichere
Nachricht, daß die Preußiſchen Voͤlker die Veſtungen
Neuß und Brieg mit aller Macht anzugreiffen Vor-
habens ſind. Geſtern iſt bey dem Herrn General,
Grafen von Neuperg, von allen Herren Generals ein
groſſer Kriegs-Rath gehalten worden, wobey auch
der aus Glatz angekommene Herr General Lentulus
erſchienen. Dem eingelaufenen Bericht nach ſollen
dieſer Tagen die Pontons in Prerau, 2. Meilen von
hier, ſchon angelanget ſeyn, und das bey Proßnitz lie-
gende Althaniſche Dragoner- und das Birkenfeldi-
ſche Cuiraßier-Regiment hat morgen den Marſch
nach Sternberg nehmen ſollen. Gleich jetzo ver-
nimmt man, daß gedachte Pontons ganz unvermu-
thet in Sternberg ſchon angekommen, wovon der da-
bey commandirende Officier die Nachricht ertheilet.
Ollmuͤtz, den 29. Merz.
Man hat Nachricht erhalten, daß die Veſtung
Neuß von den Preuſſen mit 50. halben Carthaunen
beſchoſſen wird. Unſere Arme, welche den 27ſten auf-
gebrochen iſt, wird dieſe Veſtung zu entſetzen ſuchen,
indem ein jeder Reuter ſich auf 5. Tage mit ein Bund
Heu von 50. Pfund hinter ſich fuͤhrend verſehen muͤſ-
ſen. Man glaubt auch, daß das Glatziſche Corpo
ebenfalls zu unſerer Armee ſtoſſen werde. Wir wer-
den erſter Tages auch einen groſſen Train ſchwerer
Artillerie aus Boͤhmen erhalten. Die Preuſſen trei-
ben in Schleſien die Contributiones ſehr ſcharf ein.
Berlin, den 6. April.
Man vermuthet, daß das Lehwaldiſche Regiment
heute hier eintreffen wird. Dieſen Abend wird Con-
cert bey Hofe gehalten, und die Saͤngerinnen, welche
aus Jtalien hier angekommen ſind, werden ſich be-
ſonders dabey hoͤren laſſen.
Berlin, den 8. April.
Vorgeſtern iſt das Regiment, Lehwald, aus Preuſ-
ſen allhier eingetroffen, und wird, nachdem es hier
geſtern ſeinen Raſt-Tag gehalten, noch heute ſeinen
Marſch nach dem Magdeburgiſchen Feld-Lager fort-
ſetzen, woſelbſt geſtern ein Artillerie-Zug von etwa
33. ſechspfuͤndigen Canonen und 2. Haubitzen nebſt
den dazu gehoͤrigen Munitions-Wagens, mit Be-
deckung eines Corps von 118. Canoniers und 12.
Bombardiers, unter dem Commando des Haupt-
manns, Herrn von Diskow, abgefuͤhret worden.
Aus Schleſien wird zwar ferner gemeldet, daß zu
Jaͤgerndorf einige Leute, theils wegen begangener
Verraͤtherey, theils weil ſie ſich als Spions gebrau-
chen laſſen, und die Koͤniglichen Truppen zur Deſer-
tion verleitet, entweder am Leben beſtrafet, oder
ſonſt auf eine empfindliche Art gezuͤchtiget worden,
ſo wie es ihren ſchweren Verbrechen, den Kriegs-
Articuln und allgemeinen Rechten gemaͤß geweſen.
Die Nachricht aber iſt ungegruͤndet befunden wor-
den, als ob zu gedachtem Jaͤgerndorf 15. Bauren
durch die Spießruthen haben laufen muͤſſen. Vor-
geſtern fruͤh ſetzte das Kattiſche Regiment ſeinen
Marſch von hier nach dem Lager fort. Des Abends
lieſſen ſich die beruͤhmten Saͤngerinnen Farinella
und Laura in dem Concerte hoͤren. Geſtern gieng
die Artillerie in das Lager ab, und des Nachmittags
kam das Jung Waldauiſche Dragoner-Regiment
hier an.
Braunſchweig, den 8. April.
Den 5ten dieſes hat das Feuer in Hannover ge-
wuͤtet und ſehr groſſen Schaden gethan. Es iſt um
10. Uhr des Abends ausgebrochen, und hat die ganze
Juſtitz-Canzeley und Cammer mit allen Acten und
Schriften zur Aſche gemacht. Das Haupt-Archiv
des Koͤnigs iſt dem Feuer noch entriſſen worden, wel-
ches bis um 3. Uhr des Morgens gedauert hat.
Von neuen merkwuͤrdigen
gelehrten Sachen.
Helmſtaͤdt. Bey Weygand ſiehet man: Unvor-
greifliche Gedanken uͤber die Gleichniſſe unſers Hey-
landes ſo wohl uͤberhaupt, als inſonderheit uͤber das
Gleichniß von den Arbeitern im Weinberge, nach
Matth. Cap. XIX. v. 30. bis Cap. XX. v. 16. entwor-
fen und den Liebhabern der Wahrheit zur Beurthei-
lung uͤberlaſſen von Georg Chriſtian Niemeyer, Pre-
diger unweit Helmſtaͤdt. Die Gleichniſſe, welche
wir in dem Bibel-Buche finden, haben ſchon die Ein-
ſicht vieler Gottesgelehrten gepruͤfet, welche bemuͤhet
chen. Der Herr Verfaſſer hat dieſes von den Arbei-
tern im Weinberge ausgeſucht, uns ſeine Gedanken
von den Gleichniſſen bekannt zu machen. Es war
billig, daß er ſeinen Leſern zuerſt eine Erklaͤrung der-
ſelben mittheilte, und dieſe wird mit folgenden
Worten ausgedruͤckt: Ein Gleichniß uͤberhaupt be-
trachtet, iſt ein erdichteter Verlauf, einer moͤglichen
Sache, welche gebraucht wird, etwas dunkles deut-
licher und begreiflicher zu machen. Man findet in
den Erklaͤrungen gegebener Gleichniſſe unterſchiede-
ne Merkmale, welche alle von einer ausſchweiffen-
den Erfindungs-Kraft Zeugniß geben. Es iſt un-
noͤthig den Witz ſolcher Maͤnner bekannt zu machen,
die bey der Auslegung der Gleichniſſe bis zum Eckel
gedacht haben. Der Herr Verfaſſer hat deswegen
einige Anmerkungen gemacht, die bey der Erklaͤrung
der Gleichniſſe dienlich ſeyn ſollen. Jn der andern
behauptet der Herr Niemeyer, daß der Heyland in
ſeinen verbluͤhmten Reden auch auf das zukuͤnftige
Schickſal ſeiner Gemeinde geſehen habe. Doch wir
zweiffeln, ob dieſen Satz viele annehmen werden.
Der Herr Loͤfler, ein Mann der nicht mittelmaͤßig
in dieſer Sache denkt, giebt dieſen Lehr-Satz in ſei-
nem Specim. exeget. an: Die Gleichniſſe ſind auch
von den Weiſſagungen zu unterſcheiden, und man
muß nicht meynen, daß in denſelben das Schickſal der
Kirche N. T. dargeſtellt, und was in den folgenden
Zeiten geſchehen ſoll, durch verbluͤhmte Reden aus-
gedruͤckt werde. Die uͤbrigen Gedanken, welche der
Herr Verfaſſer im Voraus ſetzt, verdienen geleſen zu
werden. Der Endzweck wird aus dem Zuſammen-
hang der Rede des Heylandes gefolgert, und in die-
ſen Worten ausgedruͤckt: Daß nemlich die Apoſtel
des HErrn, ob ſie gleich die erſten Lehrer waͤren, die
er beſtellet, dennoch kein Recht haͤtten in der Beloh-
nung, die er ihnen aus Gnaden verſprochen, fuͤr den
letzten, die er beruffen wuͤrde, einen Vorzug zu erlan-
gen, und daß es ihnen unanſtaͤndig waͤre, wenn ſie
ſeinen vorhergethanen Ausſpruch uͤbel nehmen, und
dawider murren wollten, daß er ſolche, die ihnen an
Wuͤrden und Verdienſten ihrer Meynung nach nicht
gleich kaͤmen, ihnen doch in dem Gnaden Lohn, dem
Haupt-Stuͤcke nach, gleich machen wolle.
Es wird hiemit zu wiſſen gefuͤget, daß, um diejeni-
gen nicht aufzuhalten, welche bey der hieſigen zehnten
Stadt-Lotterey bisher Loſſe gezeichnet, man geſon-
nen ſey, den vierten Theil derſelben hoͤchſtens primo
Julii ziehen zu laſſen. Als wesfalls der Plan bey den
Collecteurs von den Liebhabern kann abgeholet wer-
den und ein jeder, der entweder ſchon Loſſe gezeich-
net, oder dieſelbe annoch verlanget, binnen ſolcher
Zeit die Zahlung zu leiſten erinnert wird.
Plan dieſes vierten Theils.
1 Gewinn a | Rthl. 20000 | Rthl. 20000 |
1 ‒ | ‒ 10000 | ‒ 10000 |
1 ‒ | ‒ 6000 | ‒ 6000 |
1 ‒ | ‒ 3000 | ‒ 3000 |
5 ‒ | ‒ 1500 | ‒ 7500 |
7 ‒ | ‒ 1000 | ‒ 7000 |
50 ‒ | ‒ 200 | ‒ 10000 |
125 ‒ | ‒ 100 | ‒ 12500 |
1050 ‒ | ‒ 50 | ‒ 52500 |
2889 ‒ | ‒ 25 | ‒ 72225 |
4130 Gewiñe | Banco Rthl. 200725 |
12120 Nieten | Das erſte Loß | ‒ 800 |
16250 Loſſe. | Das letzte Loß | ‒ 1600 |
| Banco Rthl. 203125 |
Demnach von der aller- und hoͤchſt-verordneten
Commißion zur Verkaufung des Adelichen Marſch-
Gutes Heiligenſtaͤdten, nebſt allen Zubehoͤrungen, der
22. April dieſes Jahres, wird ſeyn der Sonnabend
vor Jubrlate, pro Termino angeſetzet; Als wird ſol-
ches jedermaͤniglich hiermit oͤffentlich kund gemacht,
damit, wer dazu Belieben traͤget, an vorbemeldten
Tage des Morgens um 9. Uhr auf dem Rathhauſe
in Kiel ſich einfinden, Both- und Gegenboth thun,
auch hiernaͤchſt gewaͤrtigen koͤnne, daß dem Meiſt-
bietenden ſothanes Adeliche Gut præſtitis præſtan-
dis auf die durch den Druck ſchon bekannt gemachte
Kauf-Conditiones adjudiciret werde. Die ge-
druckten Anſchlaͤge nebſt den Kauf-Conditionen ſind
ohne Entgeld zu bekommen, in Hamburg im guͤlde-
nen A. B. C. bey Thomas von Wierings Erben, in
Luͤbeck bey dem Buchfuͤhrer Boͤckmann auf Marien-
Kirchhof, in Gluͤckſtadt bey Monſ. Adami, J. U. C.,
in Schleßwig bey der verwittweten Frau Hof-Apo-
theckerin Fitzmannin, in Rendsburg bey dem Gaſt-
Wirth Schroͤder, und in Kiel bey Mſr. Carl Wil-
helm Luther, J. U. C. und Not. Cæſ. publ. Wobey
zur ferneren Nachricht dienet, daß den Liebhabern
frey ſtehe, entweder in Kiel bey dem Land- und Hof-
Gerichts-Advocato, Hrn. Georg Chriſtian Luther,
oder auch bey dem jetzigen Inſpectore des Gutes Hei-
ligenſtaͤdten, dem Koͤn. Kirchſpiel-Voigt zu Wevels-
fleth, Hrn. Reimers, die von vielen Jahren her ge-
fuͤhrten Hebungs-Regiſter zu inſpiciren, und mit
dem gemachten Anſchlage zu conferiren.
Nach nunmehrigen Ablauf des erſten Quartals
von dieſem Jahre belieben die Herren Jntereſſenten
dieſer Staats- und Gelehrten Zeitungen den Abtrag
dafuͤr einzuſenden