Vom Nordiſchen Krieg in Pommern/
und Stifft Bremen.
Aus dem Hollſteiniſchen/ vom 26 Sept. Die
Schwediſche Flotte hat ſich wieder vor Carlscrona
geleget/ um weilen ſie nur auf 8 a 10 Tage mit Pro-
viant verſehen geweſen/ ſich wieder damit auf einige
Wochen zu providiren. Der Tranſport hat wegen
contrairen Windes biß dato nicht koͤnnen auslauf-
fen/ man zweifelt auch/ daß ſo bald nach Ruͤgen ei-
nige Trouppen uͤberſchiffet werden/ weilen das Con-
cept ſo anfaͤnglich genommen/ ſehr verruͤcket wor-
den. Die Bewegung der Daͤniſchen Trouppen in
Norwegen ſoll verurſachet haben/ daß 2 Regimen-
ter Cavallerie/ ſo mit zum Tranſport ordonniret ge-
weſen von Carlscrona wieder zuruͤck gehen muͤſſen/
und glaubet man/ daß auch noch einige Jnfanterie
ihnen folgen werde. Jhro Koͤnigl. Majeſt. find/ ehe
ſie nach Copenhagen gangen/ auf der Flotte gewe-
ſen/ und haben alles dasjenige/ was Jhro hohe Excel-
lence der Herr General Admiral Guͤldenloͤw gethan/
approbiret/ und ein gnaͤdiges Gefallen uͤber deſſen
gefuͤhrte Conduite bezeuget.
P. S. Aus Pommern verlautet/ daß die Sachſen
und Ruſſen den 20. dieſes auf die Batterien
der Jnſul Ruͤgen zu canoniren und zu bombardiren
angefangen/ auch die allda gelegene Schwediſche
Fregatte obligiret/ ſich nach Wismar zu reteriren.
Dreßden/ vom 16. Sept. Der Ober-Hoffmei-
ſter und Cammer-Praͤſident Baron von Loͤwendahl
verſtund/ bey ſeiner Ruͤckkunfft von der Berg-Viſita-
tion/ aus einem Koͤniglichen Handſchreiben/ daß
ſich die Schweden nun mehr als jemahls ſchmeichel-
ten mit der Hoffnung ihres Tranſports nach Dan-
tzig/ allwo ſich der Koͤnig von Bender einfinden und
ans Haupt derſelben/ ſo wol auch einer groſſen Men-
ge Polniſcher Malcontenten/ ſtellen wuͤrde; worauff
der Herr Baron ſo fort aus verſchiedenen Comptoi-
ren ſo viel Geld als moͤglich zuſammen gebracht/
und damit geſtern nach Pommern verreiſet iſt.
Leipzig/ vom 23. Sept. Auf Koͤnigl. Ordre/ ſind
zu Dreßden aus dem Arſenal 20. halbe Cartaunen
genommen worden/ welche auf erſtere Ordre nach
Pommern abgefuͤhret werden ſollen.
Vom Tuͤrckiſ. Frieden mit Moſcau/ und
der Retour des Koͤnigs in Schweden.
Berlin/ vom 24. Septemb. Nunmehro wird
der
der Obriſte Neoſander/ ſo ein Schwede von Gebuhrt
und hieſiger Ober-Bau-Director iſt/ auf den Graͤn-
tzen von Bender angelanget ſeyn/ maſſen er ſchon
einige Tage her im Tuͤrckiſchen Gebiethe von Un-
garn ausgereiſet/ und man alſo bald zu vernehmen
haben wird/ was von den Tuͤrckiſchen und Muſco-
witiſchen Frieden zu halten/ und ob ſelbiger in ſei-
ner Vigeur beſtehen werde. Sonſten iſt beſagter
Cavallier nach Schwediſcher Majeſtaͤt hohen Per-
ſon hingeſchicket/ um ſich ihres Zuſtandes zu erkun-
den/ und die Mediation unſers Koͤnigs zwiſchen Mo-
ſcau und Sr. Majeſt. Freund-nachbahrlichſt zu offe-
riren/ deſſen Effect/ fals aus Pommern nicht die
frembde Voͤlcker delogiret werden/ kuͤrtzlich zu er-
warten/ und alsdann ein baldiger Friede in dem Nor-
den vor der Thuͤr ſeyn duͤrffte.
Donau-Strohm/ vom 15. Sept. Dieſer Tagen
ſeynd unterſchiedene Koͤnigl. Schwediſche Officirer
und andere Bediente durch Ungarn nach Bender
abgereiſet/ von dannen juͤngſte Briefe melden/ daß
man daſelbſt mit groſſer Ungedult auff den Tran-
ſport aus Schweden wartete/ weil ſelbige nach Poh-
len und Jhro Koͤnigl. Majeſtaͤt von Schweden ent-
gegen marchiren ſolte/ welche dann auch nicht ehe
von Bender auffbrechen wuͤrden/ bevor ſie Nachricht
erhalten/ daß der Tranſport wuͤrcklich angelanget ſey.
Vom Kriegs-Weſen am Rhein.
Ober-Moſelſtrohm/ vom 16. September. Heute
morgen iſt die Trarbachiſche Guarniſon auf das
Piquet zu ſtehen kommen/ weilen ſich eine groſſe
feindliche Parthey zu Bern-Caſſel eine Stunde von
dannen befindet/ wie auch die Dragouner von Lam-
bert/ welche letztere die Communication mit daſi-
gen Haͤgden abſchneiden. Man glaubet daß es
allein geſchehe/ um ein von dannen ausgegangene
Hollaͤndiſche Parthey zu coupiren/ welche die zwi-
ſchen Metz und Paris gehende ordinaire Land-Kut-
ſche gepluͤndert/ und eine Beute von 22000. Livres
gemacht/ ſelbige ſolle die Saar wuͤrcklich repaßiret
ſeyn/ daß man ſie alſo augenblicklich zu gemeldtem
Trarbach mit der Beute zuruͤck erwartet.
Nieder-Rheinſtrohm/ vom 16. Sept. Von der
Ober-Moſel hat man/ daß vor einigen Tagen der
Orten abermahl eine ſtarcke Frantzoͤſiſche Parthey
zu Waſſer Trier vorbey hinunter paßiret/ und bey
Abgang der letzteren Nachrichten noch unterhalb
gemeldtem Trier gehalten habe. Einige Kund-
ſchafften geben/ daß deren Schiffungen mit guten
Parapeten verſehen ſeyn.
Vom Nieder-Laͤndiſchen Krieg/ u. dergl.
Aus dem Alliirten Lager zu Belian/ vom 19. Sept.
Die Feinde haben ihr Lager nicht allein mit einem
ſtarcken Retrenchement und zwiefachen Graben/ ſon-
dern auch mit vielen Redouten verſtaͤrcket. Sie ha-
ben uͤber die vor Dovay gebrauchte Artillerie noch
14. mehrentheils zu Marchiennes eroberte Stuͤcken
vor Quenoy gebracht. Geſtern Nachmittag um
4. Uhren haben ſie die Lauf-Graben davor eroͤffnet/
dabey aber/ weil die gewahrſchauete Belagerte im
bedeckten Weg eine Batterie auffgeworffen/ und
ſehr ſtarck heraus gefeuert/ viel Volck verlohren.
Wir haben dem Feinde/ ſeit dem wir hier ſind/ groſ-
ſen Abbruch gethan/ und bey 700. Pferde genom-
men; noch ehegeſtern ſind 1500 Kayſerliche Reuter
vom rechtẽ Fluͤgel unterm Grafen von Altſeim in die
feindliche Vouragiers/ ſo bey Conde uͤber die Haine
in die Caſtelney von Ath gingen/ eingefallen/ und ha-
ben nach geſchlagener Eſcorte davon 300. Mann
getoͤdtet/ und 60. gefangen/ bey 400 der beſten Pfer-
de mitgenom̃en/ und viele andere durch Schneidung
der Bein-Sehnen gelaͤhmet. So hat man auch/ den
Feinden die Vourage noch mehr zu beſchneiden/ und
die ohne dem ſchon elende Reuterey zu noͤthigen/ ſol-
che blos zwiſchen der Maas und Sambre zu ſuchen
bey 1400. Reuter nebſt einigen 100. Fuß-Knechten
unter einem General Major und Brigadier ꝛc. zu
St. Ghislain poſtiret/ welche im Fall der Noht aus
dem Lager koͤnnen ſouteniret werden; ja man glaubt/
daß auch einige Trouppen uͤber die Sambre/ wohin
ſich der lincke Fluͤgel heut Morgen hinterwerts be-
wegt/ gehen werden. Sonſt wil man verſichern/ daß
wol der vierte Theil des feindlichen Lagers kranck/ und
bey 4000. Officiers Dienſte zu thun incapabel ſeyn.
Va-
Valeneyn/ vom 20. Sept. Der Krancken ſind
unter den Frantzoſen unglaublich viele/ und kan man
ſie der Menge wegen nicht wol accommodiren. Das
Campement bey St. Amand hat man fortificiret/
und Bruͤcken uͤber die Schelde geſchlagen/ um zwi-
ſchen Dornick und dieſe Stadt die Reuterey vou-
ragiren zu laſſen; es ſind aber die Wege durch den
ſtarcken Regen ſo verdorben/ daß die Pferde/ ſo nur
ein wenig beladen/ nicht fortkommen koͤnnen/ und da-
her ſo elend ſeyn als jemahls. Vor Quenoy macht
man/ nachdem der Hertzog von Bourbon den 18. des
Abends die Trencheen eroͤffnet/ 3 Attaquen/ und ma-
chen die Jngenieurs Staat medio Octobris Mei-
ſter von der Stadt zu ſeyn/ wiewol die Belagerte an
Artillerie und Ammunition Uberfluß haben/ und uns
keinen Schuß ſchuldig bleiben duͤrfften. Der Gou-
verneur hat bey 400. Weiber und Kinder zur Stadt
hinaus gewieſen.
Bruͤſſel/ vom 22. Sept. Die Lager-Wagens
haben geſtern 8. a 900. Krancken hier gebracht.
Haag/ vom 23. Sept. Die Deputirten zu Felde
haben Jhr. Hochmoͤgenden geſchrieben/ daß ſich die
Frantzoſen nach Eroberung von Dovay mit ihrer
gantzen Macht/ ausgenommen 22 Battallion die
ſie in Dovay gelaſſen/ dermaſſen poſtiret/ daß es un-
muͤglich/ ihnen die Belagerung von Quesnvy zu ver-
wehren/ dann ſie ſich von Boſte Mermale bis an
Wargies gaͤntzlich vergraben/ und daferne das re-
gnigte Wetter ihnen keine Hinderung machte/ wuͤr-
de dieſer Ort als auch Bouchain fuͤr verlohren ge-
halten/ ohngeachtet dieſe Staͤdte mit einer guten
Guarniſon/ und von allen/ was zu einer vigoureuſen
Defenſion noͤthig/ gnugſahm verſehen.
Paris/ vom 19. Sept. Am verwichenen Frey-
tage wurd in unſerer Haupt-Kirchen/ uͤber die Er-
oberung von Dovay das Te Deum Laudamus mit
denen gewoͤhnlichen Ceremonien geſungen. Der
Brief welchen der Koͤnig dieſer wegen an den Cardi-
nal de Noailles unſern Ertz-Biſchoff geſchrieben/
lautet wie folget.
Mein Couſin/
Nachdem die Feinde in ihrem Lager bey De-
nain geſchlagen/ auch Marchiennes erobert/
und die Belagerung vor Landrecy aufgehoben wer-
den muͤſſen/ habe ich gedacht/ daß nicht beſſer von
ſolchen Vortheilen profitiren koͤnte/ als Befehl zu
ertheilen/ Dovay zu belagern. Dieſer Ort iſt jeder-
zeit als einer der importanteſten Graͤntz-Veſtungen
angeſehen worden. Die Feinde/ welche vor 2. Jah-
ren ſolchen emportirten/ oͤffneten ihnen durch dieſe
Conqueſte den bequemen Weg zu andern Unterneh-
mungen/ und erhielten von der Zeit an die Hoff-
nung in mein Koͤnigreich zu dringen. Meine Troup-
pen ſo von dem Marſchall de Villars und Montes-
quion commandiret werden/ haben dieſe Stadt
am 3. Aug. berennet/ und am 14. darauf die Tren-
cheen vor ſelbiger und das Fort d’ Eſcarpe geoͤfnet.
Die Guarniſon des Forts hat ſich nach einer 13. taͤ-
gigen Defenſion auf Diſcretion ergeben muͤſſen. Wel-
ches die Stadt am 8. Sept. gleichfalls gethan. Die-
ſer neue gluͤckliche Fortgang meiner Waffen ver-
pflichtet mich GOtt davor zu dancken ꝛc.
Von den Friedens-Tractaten in Engel-
land/ und dergleichen.
Haag/ vom 23. Sept. Die Herren Miniſtri
gehen wieder nach Utrecht/ und wie verſichert wird/
ſo ſoll ein neuer Friedens-Plan aufgeſetzet ſeyn; So
will man auch/ daß der Hr. von Rechtern in einer
wichtigen Affaire ſoll verſand werden/ die Praͤten-
ſion des Herrn Menager dadurch zu decliniren. Mit
denen Portugifiſchen Briefen hat man/ daß der Koͤ-
nig von Portugall einen Waffen-Stillſtand auf 2.
Monaht mit Franckreich und Spanien gemachet;
So verſichern auch die Frantzoͤſiſche Briefe/ daß mit
dem Hertzog von Savoyen gleichfalls ein Waffen-
Stillſtand ſo gut als geſchloſſen/ und daß er die
Frantzoͤſiſche und Spaniſche Parthey emplectiren
werde.
Liſſabon/ vom 2. Sept. Weil nach den Gren-
tzen Befehl ergangen/ um alle Trouppen/ welche in
Koͤniglichen Brittanniſchen Sold ſtehen/ abzudan-
cken/ auch daß alle Officier der Cavallerie nach En-
gelland kehren/ und die vom Fuß-Volck mit 2 Re-
gimentern nach Gibraltar geſandt werden ſollen/ um
daſelbſt untergeſtecket zu werden und vor halben
Sold zu dienen/ ſo iſt man der Meinung/ daß un-
ſer Koͤnig ſich nach dem Gutachten Jhro Maj. in
dem Friedens-Schluſſe mit dem Koͤnige Philippo
richten werde.
Vom Jtaliaͤniſchen Krieg/ u. dergleichen.
Bern/ vom 15. Sept. Dem Vernehmen nach
ſollen 10000 Teutſche aus Piemont die Winter-
Quartiere im Toſcaniſchen wieder beziehen/ und Por-
to Longone belagern/ wohin die von Marſilien zu
Livorno mit der geweſenen Garniſon von Porto
Hercole wieder zuruͤck gekommene 4. Turſiſche Ga-
leen/ ſelbiges Volck/ ſo ſehr elend ſeyn ſol/ gebracht
hat.
Turin/
Turin/ vom 7. Sept. Den 4. dieſes gieng der
Hof nach Veneria Reale; den 5. wurden 12. Saͤcke
Mehl nebſt viel Ammunition nach Pignorol ge-
ſchickt. Der Britanniſche Envoye hat ſich nach Su-
ſa begeben/ wie man ſagt/ zu proteſtiren/ daß die
durch Gros-Britanniẽ bis hieher beſoldete Trouppẽ/
forthin keinen Sold von dannen zu gewarten haͤtten.
Wien/ vom 11. Sept. Aus Jtalien wil verlau-
ten/ daß dieſe Campane wol nichts Hauptſaͤchliches
daſelbſt vorgehen duͤrffte/ indem das Saiſon/ etwas
zu unternehmeu/ bereits verſtrichen; Wie dan die
Frantzoſen aus Mangel der Fourage mit der Armee
von Oulx aufbrechen wollen/ um ſich uͤber den Mont
Genevre nach der Gegend Brianzon zuruͤck zu ziehen;
Die Kaͤyſerliche und Alliirte Armee campiret in-
deſſen annoch bey Chaumont.
Paris/ vom 20. Sept. Aus dem Thal von Oulx
hat man/ daß der Marſchall von Berwyk mit 36.
Bataillons und 20 Eſquadrons uͤber den Berg Ge-
nevre nach der Marggrafſchafft von Saluzzo gezo-
gen/ und Mr. Cadrieux mit den Vor-Trouppen bey
Venaſco ſchon angekommen waͤre.
Von allerhand Staats- und Neben-
Affairen.
Paris/ vom 19. Sept. Jm October werden zu
Rambouillet 3. Ehe-Verloͤbniſſen gehalten werden/
als nemlich des Hertzogs von Bourbon mit der M.
elle de Conti/ des Printzen von Conti mit der M. el-
le de Charolois juͤngſten/ und des Grafen von Thou-
louſe mit der M.elle de Bourbon aͤlteſten Schwe-
ſter des Hertzogs. Der Dauphin befindet ſich vom
Leibes-Schmertzen und Fieber noch indiſpoſt/ jedoch
ſonder Gefahr. Jm Villariſchen Lager ſind ſehr
viele Officiers und unendlich viel Soldaten/ wie
auch zu Duͤnkirchen der General Hill nebſt dem mei-
ſten Theil der Guarniſon kranck/ und ſterben der En-
gellaͤnder gar viele.
Wien/ vom 13. Sept. Den 10. dieſes hat der
Graf de Gianini/ Marcheſe delle Carpinete im Na-
men ſeines Principals/ des regierenden Hertzogs
von Modena/ ſo wol wegen der Hertzogthuͤmer
Modena und Reggio/ als auch des Hertzog-
thums Mirandula und Marggrafthums Concor-
dia/ mit gewoͤhnlichen Ceremonien die Reichs-Lehen
empfangen.
Helſigneur/ vom 20. Sept. Geſtern gegen Abend
ſind Jhro Koͤnigl. Maj. mit dero Suite/ GOtt Lob!
gluͤcklich zu Copenhagen/ zu groſſer Freude dero Un-
terthanen/ arriviret.
Aus dem Holſteiniſchen/ vom 26. Sept. Zu Ham-
burg iſt dieſer Tagen der Schwediſche Obriſt Baſſe-
witz/ ſo ſich einige Tage zu Luͤbeck aufgehalten/ an-
gelanget: Daſelbſt befindet ſich auch der Schwedi-
ſche Graff von Welling/ und wird/ wie man ver-
nimmt/ alda uͤberwintern. Jn dem Mecklenbur-
giſchen duͤrffte die hohe Commißion zwiſchen Jhr.
Hochfl. Durchl. dem Hertzog von Mecklenburg/ und
der Nobleſſe/ wieder mit den erſten angehen. Es
wird daſebſt zu den bereits angelangeten Regiment
Preußiſ. Trouppen/ noch eine Battallion erwartet/
um/ wie man wil/ dort die Avenues zu beſetzen/ und
das Streiffen der Partheyen zu verhindern. Die 125
Mann Koͤnigl. Preußiſche Trouppen/ befinden ſich
noch der Gegend Hamburg zu Hamm und Horn/
und debitiret man/ daß J. Koͤnigl. Maj. nur die Re-
ſolution Jhr. Churfl Durchl. von Hannover erwar-
te/ wie dieſelbe es mit dero in Hamburg befindlichen
Crayß-Trouppen halten wollen/ wornach ſich Seine
Majeſtaͤt ebenmaͤßig richten werden. Zu Jtzehoe
hat das Sterben ziemlich nachgelaſſen; nichts deſto-
weniger iſt es den 14. dieſes mit 3. Comp. Reuter
eingeſchloſſen.
Bruͤſſel/ vom 12. Septembr. Jn Dovay iſt der
Graf von Brouay/ aus dem Hauſe Spinola/ ein ei-
niger Sohn des verſtorbenen Grafens von Brouay/
der ſich in Bauern Habit hinein geworffen/ ungluͤcklich
ums Leben gekommen. Er war Obriſter uͤber das
Regiment/ welches nach der Battaille bey Ramelies
zu J. Kayſ. M. Dienſte hier aufgerichtet worden/ und
wird um deſto mehr bedauret/ weil er erſt 20. Jahr
und eine qualificirte Perſohn war/ von welcher man
ſich groſſe Hoffnung machete.
Franckfurt/ vom 20. September. Der Graf
von Hanau nebſt deſſen Herrn Bruder und die Fuͤrſtin
ſeynd ſehr unpaͤßlich/ und graßiren die Fiebern hier
gar ſtarck. Die Franckfurter Meſſe ſoll bey Men-
ſchen Gedencken nicht ſo ſchlecht geweſen ſeyn als itzt.