Großbritannien.
In Sir R. Peels Parlamentsrede vom 31 Jan., auf die wir ausführlicher zurückkommen werden, findet sich in der kurzen Stelle, womit er die auswärtige Politik berührte, folgende Beziehung auf Frankreich: „Einen Punkt gibt es in unserer auswärtigen Politik, den ich erwähnen will, nicht sowohl, um deßwegen auf irgend Jemand die Schuld zu werfen, als vielmehr, um meine tiefgefühlte und ungeheuchelte Besorgniß darüber auszudrücken. Ich sehe mit dem äußersten Bedauern den gegenwärtigen beunruhigenden Stand unserer Verhältnisse zu einem unserer mächtigsten Nachbarn – zu Frankreich, mein' ich. (Hört!) Von der Aufrechthaltung unserer Einigung und Allianz mit Frankreich hängt, wie ich fest glaube, die allgemeine Ruhe Europa's ab. (Hört, hört!) Obgleich jetzt dem Anschein nach annoch friedliche und freundliche Beziehungen zwischen den beiden Ländern bestehen, so erinnere ich mich aus dem Kreise meiner Erfahrungen doch keines Zeitpunktes, wo sich in der Masse des französischen Volks so viele Symptome wachsenden Hasses und zunehmender Feindseligkeit gegen England bemerkbar machten. Ich beklag' es tief; denn noch einmal! auf der Wahrung eines guten Einverständnisses mit Frankreich, so weit es mit der Aufrechthaltung unserer Nationalehre und einer pflichtmäßigen Beachtung unserer Rechte vereinbar ist, beruhen der Friede und die besten Interessen der ganzen Welt.“ (Hört, hört!)
Der Standard weist nach, daß, wenn das Unterhaus ein rein englisches oder brittisches (englisch-schottisches) wäre, der Sieg in den Debatten über Sir J. Y. Bullers Motion unfehlbar den Conservativen geblieben seyn würde. „In der ministeriellen Majorität, sagt er, stimmten 60 O'Connelliten (liberale irische Mitglieder), mit Sir J. Y. Buller eine brittische Mehrheit von 17 Mitgliedern.“
Am 1 Febr. fand im auswärtigen Amte wieder ein Cabinetsrath statt, dem sämmtliche Minister beiwohnten.
Die Blätter bestätigen übereinstimmend die gestern von einem unserer Correspondenten gegebene Nachricht, daß die Königin, ihr Begnadigungsrecht ausübend, die Todesstrafe der verurtheilten Chartisten Frost, Williams und Jones, deren Hinrichtung bereits anberaumt war, in lebenslängliche Deportation nach einer Strafcolonie verwandelt hat.
Lord Plunket, der Lordkanzler von Irland, ist zu einem Commissär des (für alle Confessionen gemeinschaftlichen) Nationalerziehungs-Collegiums für Irland ernannt. Die orangistische Dublin Mail jammert: „Se. Lordschaft ist in den antichristlichen Lehren des Arius oder Socinus aufgewachsen, denn sein Vater war ein Socinianerprediger. So bildet seine jetzige Ernennung ein neues Kettenglied zwischen Socinianismus und Papstthum. Wir wünschen dem Dr. Murray (katholischem Titularbischof von Dublin) Glück zu seinem neuen Collegen.“
* ... 3 Febr. Für den Fall, daß Sie von Ihrem Londoner Correspondenten noch nicht in Kenntniß gesetzt seyn sollten, beeile ich mich Ihnen, als den Inhalt der neuesten Depeschen aus London, mitzutheilen, daß das Contreproject Lord Palmerstons im englischen Ministerconseil ebenfalls heftigen Widerspruch gefunden hat; die Mehrheit der Minister war mit den Concessionen, welche Lord Palmerston Rußland machen wollte: im Nothfall ein russisches Armeecorps in Klein-Asien einrücken zu lassen, selbst ohne die ausdrückliche Bedingung, daß die vereinigte englisch-französische Flotte vor Konstantinopel sich aufstelle, nicht einverstanden, und glaubte, es genüge, um Mehemed Ali zu zwingen, den Forderungen der Mächte nachzugeben, Alexandrien und die Küste von Syrien zu blokiren. Hieran scheiterten die Verhandlungen. Man sieht indessen, daß nicht mehr die Basis eines Friedens zwischen der Pforte und Mehemed Ali, sondern nur die Art, wie dieser zu erwirken, der Gegenstand der Differenzen ist. Die Basis scheint unverändert fest zu stehen, und nur geringe Modificationen dürften, um vielleicht Frankreichs Beitritt damit zu erkaufen, daran vorgehen. Es fragt sich nun, ob Frankreich der Erwartung entsprechen und seine Flotte der englischen in Handhabung der Blokade sich anschließen lassen wird.
♂London, 2 Febr. Ueber den Fortgang der orientalischen Frage vermag ich Ihnen nichts Erfreuliches zu berichten. Eine sichtbare Befangenheit, eine unverkennbare Verlegenheit scheint unter den Repräsentanten der Mächte zu herrschen. Selbst Palmerston glaubte in letzter Zeit sich mehr zurückhaltend zeigen zu müssen. Nicht minder reservirt bewiesen sich der russische und der österreichische Bevollmächtigte. Sollte dieß ein Vorgefühl seyn, daß der neueste Versuch, eine endliche Einigung unter den Mächten zu Stande zu bringen, keinen bessern Erfolg als die frühern haben werde? Dieß möchte nach meiner Meinung nicht so ganz bestimmt der Fall seyn, obgleich man jedenfalls annehmen kann, daß die eingetretene Pause aus der Besorgniß entspringe, das bereits nicht ohne Mühe zu Stande Gebrachte durch Unvorsichtigkeit wieder rückgängig gemacht zu sehen. Doch war man in letzter Zeit nicht ganz müßig: sowohl hinsichtlich des gegen Mehemed Ali anzunehmenden Operationsplans, als auch hinsichtlich der Stellung, welche die im thracischen Meere zuzulassenden europäischen Kriegsschiffe einnehmen sollten, wurden gewisse Modificationen vorgeschlagen, namentlich sollten die Schiffe einer bezeichneten Macht an den nördlichen Küsten des Marmora-Meeres stationiren, während die der andern Mächte an den südlichen Küsten des erwähnten Meeres kreuzen sollten. Allein diese Modificationen wurden noch nicht in ernste Erwägung genommen. Ohne daß diese Detailvorschläge geradezu verworfen worden wären, scheint doch Alles in fast banger Erwartung dem Augenblick der bestimmten Erklärungen entgegenzusehen. Die russische Expedition nach Khiwa, die Verhältnisse in der Moldau, Wallachei und Serbien, die neuesten Vorfälle in Griechenland, noch mehr als alles Uebrige vielleicht gewisse Communicationen, die eine geheimnißvolle Person, mit Hintansetzung des Grafen Sebastiani, mit verschiedenen Mitgliedern des brittischen Conseils gepflogen, scheinen eine Wendung in dem hier befolgten Gang hervorbringen zu wollen. Obwohl daher nicht zu läugnen, daß das französische Ministerconseil eine annähernde Politik befolgt und Alles versucht, um hier sein früheres Benehmen vergessen zu machen, kann man doch als fast gewiß annehmen, daß es den Grad vernünftiger Nachgiebigkeit schwerlich erreichen wird, zu dem eine sehr erlauchte Person in Frankreich sich, wie es scheint, gern verstehen würde. Beweis dafür ist, daß das Ministerconseil in Frankreich eine sehr feste Haltung annahm und selbst gegen die geäußerten Bedenklichkeiten und erhobenen Schwierigkeiten eines höhern Willens mit der definitiven Zurückberufung Sebastiani's durchzudringen wußte. Den Abgang dieses Diplomaten wird man hier schwerlich bedauern. Man erfährt zugleich aus Paris, daß Hr. Guizot, dem der hiesige Botschafterposten angetragen worden, sich eine Bedenkzeit zur Annahme dieses epinösen Antrags erbeten habe. Es wird sich wohl bald zeigen, welchen Einfluß alle diese Bewegungen auf die Entscheidung der großen Frage haben werden, die seit fast einem Jahre die Diplomatie beschäftigt; es dürfte sich aber zugleich die Meinung eines Staatsmanns vom Continent bewähren, daß alle Versuche zur Einigung der Mächt scheitern werden, wenn nicht die Dardanellenfrage von den Gegenständen der Unterhandlungen abgesondert und ajournirt, die ägyptischen Angelegenheiten dagegen allein zur Entscheidung gebracht werden. Man hätte allerdings auf den Ausspruch eminenter Erfahrung ein weit größeres Gewicht legen sollen, als es wirklich geschehen zu seyn scheint.
Frankreich.
Paris, 4 Febr.
Graf Boulay de la Meurthe, vormaliger Deputirter der Meurthe bei dem Rathe der Fünfhundert und bei der Repräsentantenkammer, Präsident der Section der Gesetzgebung des Staatsraths und Staatsminister unter dem Kaiserreich, ist am 2 Febr. in seinem 79sten Jahre in Paris gestorben.
* Der Pairshof versammelte sich am 4 Febr. zur Anhörung des Begnadigungsschreibens, wodurch der König die gegen Blanqui verhängte Todesstrafe in die der Deportation umgeändert hat. Darauf hielt die Pairskammer eine Sitzung, worin ihr der Siegelbewahrer den von der Deputirtenkammer angenommenen Gesetzesentwurf über die Handelstribunale, und den ebenfalls von der Deputirtenkammer angenommenen Gesetzesentwurf in Bezug auf die Verantwortlichkeit der Schiffseigenthümer vorlegte. Sodann wurden noch einige unbedeutende Petitionen verhandelt.
Das Capitole, das seinen Redacteur, Hrn. Karl Durand, wieder erhalten hat, gibt Erläuterungen über die Detention des letztern und über das Bonapartistische Complot, worin es zu beweisen sucht, daß das Journal allerdings Napoleonisch sey, daß aber sein Redacteur sich weder mit den Legitimisten, noch mit den Republicanern, noch mit Rußland eingelassen habe, um gegen die Regierung zu conspiriren.
Acht Bureaux der Deputirtenkammer wählten am 3 Febr. ihre Mitglieder zur Commission, welcher die Untersuchung und Begutachtung des Zuckergesetzentwurfs übertragen ist. Sämmtliche Wahlen fielen auf Gegner des Entwurfs, indem sechs entschieden gegen das ministerielle System und mehrere eifrig für die einheimische Zuckerindustrie sich aussprachen, während zwei der gewählten Mitglieder wenigstens gegen einzelne Bestimmungen des Entwurfs sich erklärten.
Das Commerce will wissen, Hr. Guizot werde vor seiner Abreise nach London zum Grafen ernannt werden, um ihn in dieser Beziehung auf gleichen Fuß mit den HH. Bresson und Pontois zu stellen.
Die Revue de Paris meint, die Ernennung des Hrn. Guizot zum Botschafter in London sey ein stilles Geständniß der Verlegenheiten des Ministeriums in den auswärtigen Angelegenheiten. Um den schlimmen Eindruck, welchen die Unterhandlungen des Hrn. v. Brunnow mit dem brittischen Cabinet erzeugten, zu zerstören, wollte das Ministerium irgend eine Maaßregel ergreifen, und hoffte vielleicht durch die Weigerung der Krone, den General Sebastiani zurückzurufen, erwünschten Anlaß zu einem eclatanten Rücktritt zu erhalten. Auf diese Weise wäre es jeder Verantwortlichkeit glücklich entgangen. Daß dieß die Absicht des Ministeriums gewesen, sey wahrscheinlicher, als die Deutung einiger Blätter, welche in dem Vorgang nur eine zwischen dem Cabinet und der Krone im voraus abgemachte Komödie gesehen. Sehr ernstlich habe die Krone den General Sebastiani gegen das Ministerium in Schutz genommen, zuletzt aber der einstimmigen Meinung des Conseils nachgegeben. Am Tage nach der Unterzeichnung der Ernennung des Hrn. Guizot sey eine lange und wichtige Depesche vom General Sebastiani über die orientalische Frage eingelaufen, worin der Botschafter bewiesen habe, daß er seine Instructionen treu befolgt. Der König, welcher die Depesche vom Marschall Soult erhalten, habe sie alsbald dem Minister mitgetheilt, welcher am stärksten auf der Zurückberufung Sebastiani's bestanden; der König habe ihn dabei gefragt, ob er glaube, daß diese Depesche von einem ganz abgenützten Mann verfaßt worden. Graf Sebastiani, fügt die Revue bei, habe damals von seiner Zurückberufung noch nicht die leiseste Ahnung gehabt. Uebrigens sey Hr. Guizot seinem neuen Posten ganz gewachsen, und werde wohl auch eine gute Aufnahme in einem Lande finden, wo eine berühmte, ausgezeichnete Persönlichkeit stets hochgeachtet und willkommen sey. „Soll man aber, fährt die Revue de Paris fort, die nahe Abreise des Hrn. Guizot mit der Annahme eines andern Systems in Verbindung bringen, wie dieß bei Hrn. v. Pontois' Ernennung geschah? Es würde von zu viel gutmüthiger Leichtgläubigkeit zeugen, wollte man zweimal in die gleiche Illusion verfallen. Das Cabinet wechselt die Botschafter nur, um der öffentlichen Unterhaltung einen Nahrungsstoff zu geben; es glaubt, ein Wechsel der Personen werde seiner Politik einen Schein von Kraft leihen. So oft der Marschall Soult sich einer von ihm nicht vorausgesehenen ernsten Schwierigkeit gegenüber sieht, kommt er in Verlegenheit, geräth in Aufwallung, und glaubt sich aus der Sache zu ziehen, wenn er es die Personen entgelten läßt. So sind bereits zwei Botschafter unter ihm gefallen. Es sind dieß die einzigen Resultate, die uns das jetzige Ministerium hinsichtlich der orientalischen Frage vorzulegen hat. Wir wollen nun sehen, ob jene zwei Zurückberufungen einige Früchte tragen werden. Vielleicht handelt Hr. v. Soult mehr nach plötzlichen, unerwarteten Einfällen, als er beharrlich einen angenommenen Plan verfolgt. Manchmal treiben auch die Rückerinnerungen seines glorreichen Handwerks mit dem alten Marschall ihr Spiel. Wenn Graf Medem sich bei ihm über die Art beschwert, in der unsere Journale sich gegen Rußland äußern, ruft Marschall Soult aus: Glaubt ihr, daß ich die Kanonen fürchte? – Es werden keine Kanonenschüsse fallen, äußerte eine erlauchte Person, welchem der russische Geschäftsträger die kriegerischen Worte des Marschalls mittheilte. Es handelt sich nicht von Krieg, sondern von Diplomatie, kein Aufbrausen, sondern Geschicklichkeit ist dabei nothwendig. Am Ende wird aber doch wohl für das Cabinet der Augenblick kommen, wo es seine auswärtige Politik darlegen muß. Jener zweifache Botschafterwechsel macht parlamentarische Erläuterungen nöthig; vielleicht wird General Sebastiani bei seiner Rückkehr weniger schweigsam als Admiral Roussin seyn, und auf der Rednerbühne über die englische Allianz Aufklärung geben.“
Hr. Genoude ist nach 52tägiger Abwesenheit von Rom zurück wieder in Paris angekommen.
Die Abfahrt der von dem Pairshof verurtheilten 18 Individuen hat in der Nacht vom 2 auf den 3 Febr. stattgefunden. Sie erfolgte in zwei Cellenwägen, dem einen mit 7, dem andern mit 11 Plätzen im Hofe der Conciergerie. In den Wagen mit sieben Plätzen wurden Blanqui, Quignot, Charles, Hendrick, Herbulet, Godard und Dubourdieu gebracht und nach Mont St. Michel abgeführt. Im zweiten Wagen, der nach Doullens fuhr, saßen Elie, Bonnefond, Valière, Espinousse, Dugrospré, Piéford, Faucillon, Lombard, Simon, Hubert und Petermann. Vor der Abfahrt haben die Verurtheilten, den Verordnungen gemäß, dem Brigadier ihr Geld und ihren Tabak abgeliefert. Die meisten verhielten sich still und ruhig; Blanqui schien niedergeschlagen und leidend. Bei der Frage über seine Identität in Betreff der über ihn verhängten Strafe antwortete er: „Ich weiß nicht, ich habe das Urtheil nicht gehört.“ Blanqui hatte dringend gebeten, während der Hinfahrt einen Roman von Alexander Dumas behalten zu dürfen; die bestehenden Verordnungen gestatteten dieß aber nicht. Auf speciellen Befehl des Ministers des Innern wurden keinem der Verurtheilten Ketten angelegt.
Dem National wird aus London geschrieben, daß Capitän Driver wegen des derben Briefs, den er kürzlich gegen die Franzosen an die Times gerichtet, von einem in London anwesenden Franzosen eine Ausforderung erhalten habe. Die beiden Zeugen, welche dem Commandanten des Kauffahrteischiffs Greenlaw die Ausforderung überbrachten, fanden statt einer martialischen Gestalt, wie sie nach der donnernden Schreibart des Briefs sich vorgestellt hatten, einen kleinen dicken Seemann von 50 bis 55 Jahren, der nicht einmal zugestanden, daß er jenes Schreiben verfaßt, sondern jede Antwort verweigert und die Ausforderung zurückgewiesen habe. (Es ist auffallend, und mindestens gegen das Herkommen, daß der National die Namen der Ausforderer verschweigt.)
Marschall Valée hat unterm 25 Jan. an den Kriegsminister folgenden Bericht geschickt: „Die Araber, welche sich seit dem Gefecht vom 25 Jan. nicht mehr in der Metidscha gezeigt hatten, erschienen gestern am 24 Jan. wieder. Eine Colonne von ungefähr 1500 Reitern überschritt die Chiffa und näherte sich dem Blockhaus Mered, um die nach dem Gehölze geschickten Detaschements des 23sten Linienregiments zu beunruhigen. Obrist Gueswiller rückte zum Schutze dieser Detaschements von Buffarik gegen den Feind an. Ein Gefecht entspann sich, in welchem uns drei Mann verwundet wurden. Der Feind zog sich zurück, nachdem er einige Leute verloren hatte. General Duvivier meldet mir, daß die arabische Infanterie sich auf dem nördlichen Abhang des Atlas gezeigt hat. Ein Mann wurde unter den Mauern von Belida getödtet. Die erste Division, welche im Westen steht, hat gegenwärtig 10,000 Mann verfügbare Truppen. General d'Houdetot ist demnach im Stand, in allen Fällen den Kampf anzunehmen. – General Guehenneuc erstattet mir Bericht über zwei in der Provinz Oran vorgefallene Gefechte. Am 17 Jan. haben die Reiter Buhamedi's den Duairs und Zmelas Heerden abgenommen. General Mustapha nahm dem Feind diese Heerden wieder ab und verfolgte ihn. General Guehenneuc ließ diese Bewegung durch eine französische Colonne unterstützen, welche sich dem Plateau Sidi-Mussa, wo Buhamedi sein Lager hatte, näherte. Der Feind wagte nicht, den Kampf anzunehmen: die einbrechende Nacht zwang unsere Truppen zum Rückzug. Am 22 Jan.
erschien eine feindliche Cavalleriemasse am Fuße des Löwengebirgs. Mustapha-ben-Ismael benachrichtigte den General Guehenneuc, worauf dieser gegen den Feind marschirte. Es entspann sich ein Reitergefecht, welches den Arabern gegen fünfzig Todte kostete. Die Araber zogen sich zurück, ohne daß unsere Infanterie zum Schuß kam. Wir hatten einen Todten und zwölf Verwundete. General Guehenneuc lobt sehr das Benehmen des Generals Mustapha und des Aga's El-Mezari. – General Galbois meldet mir, daß in der Provinz Constantine Alles ruhig sey. Der Scheik el-Arab hat den Khalifa Abd-El-Kaders in der Wüste geschlagen und ihm 25 Mann getödtet. Zu Dschidschelli zeigen sich die Kabylen weniger feindselig, als bisher. Zu Budschia haben die Mezzaia seit dem 7 Jan. nicht mehr auf unsere Blockhäuser geschossen. Obrist Dubaret de Lincé geht heute nach Budschia ab, um das Obercommando dieses Platzes zu übernehmen.“
✝ Paris, 2 Februar. Guizot in England, im Geist und Sinn der englischen Aristokratie gebildet, wird dem männlichen Theile des englischen politischen Publicums anstehen, aber dem eleganten haut monde höchst mißfallen. Er hat kein Vermögen, ist unverehelicht (Wittwer zweier Frauen), versteht nicht ein großes Haus zu machen, spielt nicht, hat keinen großen Ton, nichts von der vornehmen Welt, und möchte sich doch die Airs ihrer Superiorität geben. Aber er hat einen großen Namen bei Lord Lansdowne, ist gesetzt, gilt für einen Freund der politischen Schule der Madame de Staël und einen Bewunderer Englands. Sebastiani, sein Vorgänger, war vor Jahren ein schlauer Corse, aber ein hohler Kopf, was die Gedanken betrifft, besser für Intriguen gebildet als für Staatsgeschäfte. Die englische fashionable Welt wird die Gewichtigkeit Sebastiani's vermissen, die englische politische Welt den Ernst Guizots schätzen lernen.
** Paris, 2 Febr. Wenn Hr. Guizot nach London kommt, so geschieht es wegen der orientalischen Angelegenheiten. Europa würde sehr Unrecht haben, wenn es die Macht und den Einfluß Frankreichs nicht gehörig würdigen wollte. Wir wollen uns nicht brüsten, nicht an unsern alten Ruhm und die Stellung, die wir in früheren Zeiten eingenommen haben, erinnern; man darf sich aber nicht einbilden, daß Mäßigung Schwäche sey. Die französische Regierung hat sich seit 1830 eine doppelte Aufgabe gesetzt: die Ordnung und den Frieden. Sie hat die Ordnung im Innern festgestellt, die Leidenschaften bezähmt, welche Europa bedrohen konnten. Sie hat den Frieden durch treue Vollziehung der Tractate aufrecht erhalten. Diese beiden Dienste wurden im Angesicht aller Cabinette geleistet. Jetzt ist Frankreich pacificirt, und kann sich ruhig mit seinen eigenen Angelegenheiten beschäftigen. Die Sachen sind so weit gekommen, daß die Kammern nicht einmal mehr eine förmlich ausgesprochene Opposition haben, und daß alle Gewalten sich in den Händen der Regierung concentriren. Man glaube nicht, daß wir hier das Lob des Ministeriums singen wollen; wir führen nur die Thatsachen so an, wie sie in die Augen springen. Aus dieser Lage geht hervor, daß Frankreich bei seinem gegenwärtigen Zustande, wann es nur immer will, haben kann: 1) alle Geldmittel, die ihm für die größte Entwickelung seiner Kraft nöthig seyn möchten; 2) alle Aushebungen, die bei dem ungeheuern System der Conscription in sechs Monaten zu Stande gebracht werden können; 3) eine Vergrößerung seiner Seemacht, wobei sich die französische Flagge mit jedem Geschwader messen könnte. Endlich würden bei dem ersten Aufruf, der im Namen des Vaterlandes erlassen würde, alle Meinungen sich ausgleichen, und zu einem gemeinschaftlichen Zwecke, zur Vertheidigung der Interessen und der Ehre der Nation, sich vereinen. Fern sey von mir jede Art von Drohung oder Prahlerei; ich will nur den falschen Berichten begegnen, die man etwa über den Zustand und die Lage der Staatsgewalt in Frankreich ausstreuen möchte. Es ist ausgemacht, daß der Zustand des Friedens für ganz Europa und besonders für Frankreich von großem Nutzen ist; man darf aber nicht daraus schließen, daß das große Gewicht, welches wir in die Wagschale legen können, mißkannt werden dürfe. Was speciell die Unterhandlungen des Hrn. v. Brunnow zu London betrifft, so zweifle ich noch sehr daran, daß die Ausgleichung, von der die englischen Journale so viel sprechen, abgeschlossen sey; wenn sie abgeschlossen wäre, müßte offenbar Rußland Concessionen gemacht haben. Diese Concessionen müßten nun aber von der Art seyn, daß sie der Hoffnung entsprächen, welche alle dabei interessirten Parteien über die Modification des Tractats, welcher die Unabhängigkeit aller Flaggen im Bosporus verletzt, hegen konnten. Es wäre merkwürdig, wenn ein englischer Minister, wie die Journale behaupten, einwilligte, daß die Russen von Konstantinopel Besitz ergreifen; es wäre eben so merkwürdig, wenn ein englisches Geschwader mit Erlaubniß Rußlands in den Bosporus einliefe. Dieß hieße nicht so gehandelt, wie man zu den Zeiten Nelsons gehandelt hat. Es wäre noch merkwürdiger, wenn die osmanische Pforte, unter dem Vorwande sich beschützen zu lassen, den Russen erlaubte, die Sophienkirche zu besetzen und der brittischen Flagge vor den sieben Thürmen zu kreuzen. Das wäre ein seltsamer Schutz. Was müßte der Divan aus solchen Stipulationen schließen? Wie könnte Oesterreich, das kluge Oesterreich, die verbleichte Stellung annehmen, die ihm ein zwischen England und Rußland abgeschlossener Tractat bereiten würde? Das Wiener Cabinet hatte die Conferenzen in Wien gewünscht, und Alles sollte sich nun in London endigen? Das Uebergewicht fiele dann ausschließlich Rußland und England zu, und selbst Frankreich ist noch weniger dabei interessirt, dieß zu verhindern, als Oesterreich, zu dessen Aufgabe es immer gehörte, einen großen Einfluß in Konstantinopel zu wahren. Wovon handelt es sich denn? Die Eroberungen des Pascha's zu verhindern, den Eingriffen seines Ehrgeizes Einhalt zu thun. Und dazu will Rußland Konstantinopel und England Alexandrien besetzen! Geht man etwas tiefer in die Geschichte ein, so könnte man hier etwas Anderes, als einen bloßen der Pforte vortheilhaften Schutz finden. Darüber ließen sich in den Acten der auswärtigen Departements alte Entwürfe vorfinden. Dieß muß Oesterreich so gut wie die Pforte wissen. Es wäre ein wahres Unglück, wenn unsere Lage falsch von Europa verstanden würde. Die französische Regierung hat aus Einsicht und aus Pflicht ein friedliches System befolgt, sie hält die hitzigen Meinungen in Frankreich, die mächtiger sind als man glaubt, und die gährenden Leidenschaften im Zaume. So wie man sie aber bei den großen Interessen von Europa auf die Seite schieben und ihren Einfluß mißkennen wollte, so bliebe Frankreich nichts übrig, als auf sich selbst zurückzugehen und seine Elemente der Kraft zu entwickeln. Dabei darf sich Jedermann in Acht nehmen; denn die Gefahren drohen dann nicht uns allein. Oesterreich und Frankreich haben ein gemeinschaftliches Interesse bei dieser Unterhandlung, und es ließen sich große Resultate erwarten, wenn London sich dazu gesellte. Jedes andere System dient zur Verwirklichung der Plane Katharinens II, und es wäre traurig, Lord Palmerston zu einem solchen Werke die Hand bieten zu sehen.
** Paris, 3 Febr. Die vom Commerce gestern gegebene Nachricht, es sey von Rußland das Anerbieten an das englische Cabinet gemacht worden, Polen eine Art von besonderer Verfassung zu geben, um so die öffentliche Meinung in England
mehr mit der Annäherung zwischen beiden Mächten zu versöhnen, soll allerdings aus einer beachtenswerthen Quelle kommen. Die Frage ist nur, in welcher Absicht wurde ein so seltsames und unwahrscheinliches Gerücht hieher gemeldet, damit der Journalismus sich seiner bemächtige? – Die Partei Chambolle-Barrot hat wirklich im Siècle obgesiegt, und Hr. Dutaq ist von demselben entfernt; das Journal gehört also mehr als je der dynastischen Linken. – Die hohe Gesellschaft ist äußerst unangenehm berührt durch die von vielen Journalen erzählte Vergiftung eines Hrn. Lafarge, Besitzer eines Eisenhammers im Departement de Corrèze, denn die Missethäterin ist die Tochter des Hrn. Garat, des Directors der französischen Bank. Die Umstände, unter denen das Verbrechen vollzogen ward, zeugen von höchster Depravation. Die Dame, abwesend von ihrem Manne, der sie sehr liebte, schickte ihm einen kleinen Kuchen mit dem zärtlichsten Briefe, ihn auffordernd, ihn zu der und der Stunde zu essen, in der sie ihrerseits einen ähnlichen verzehren würde, an ihn denkend; und dieser Kuchen enthielt das Gift. Der Uriasbrief ward von den Behörden gefunden. – Sie werden aus Janins Feuilleton in den Débats von heute sehen, daß man gesagt hatte, er sey in einem Duell erschossen worden. Das Duell sollte mit dem Grafen Walewski, natürlichem Sohn Napoleons, Eigenthümer des Messager und Verfasser des von Janin hart mitgenommenen Lustspiels l'école du monde vorgefallen seyn. Ganz Paris sprach davon zwei Tage lang. Es war aber Alles erfunden.
Deutschland.
Nach dem Fränkischen Merkur waren in Würzburg in den letzten Tagen Abgeordnete der Handelskammer und Handlungsvorstände, dann der 45 Rangschiffer von Köln, Mainz, Frankfurt, Aschaffenburg, Miltenberg, Würzburg, Kitzingen, Marktbreit, Schweinfurt und Bamberg versammelt, um unter Vorsitz eines k. Regierungscommissärs in Betreff des vertragsmäßigen Handels- und Schifffahrtsverkehrs zwischen allen Mainstädten für das Jahr 1840die nöthigen Anordnungen für die Schifffahrt und den Gütertransport, die Bestimmung der abwechselnden Rangfahrten, die Aenderung und Ausgleichung einzelner Tarifsätze, und insbesondere die Vereinigung mehrerer Streitpunkte über die Anforderungen der Schiffer im Interesse des in steigender Zunahme begriffenen Mainhandels zu berathen.
Ulm. Nach vielfachen Vorbereitungen gelang es endlich in einer Generalversammlung der sich für die Sache Interessirenden am 2 Febr., einen Filialverein der bayerisch-würtembergischen Donaudampfschifffahrt zu constituiren, welcher es sich zur Aufgabe macht, durch den Bau neuer Schiffe die Ausdehnung der Fahrt bis hieher zu realisiren, welche mit den bisher vorhandenen Geldmitteln und Schiffen der Gesellschaft nicht möglich gewesen wäre. Man muß es vor Allem der hohen Staatsregierung Dank wissen, daß sie sich selbst bei diesem Unternehmen mit einer nicht unbedeutenden Summe betheiligt hat. Diesem Umstande zunächst, so wie der eifrigsten Thätigkeit des bisherigen provisorischen Ausschusses, der mit angemessener Verstärkung ganz in den neuen Gesellschaftsausschuß eingetreten, ist das bisherige Gelingen der Sache zuzuschreiben, und wir dürfen uns nun der Hoffnung hingeben, daß in kurzer Zeit eine geregelte Fahrt von hier bis Wien hergestellt seyn werde. (Schw. M.)
Braunschweig, 23 Jan. Folgendes ist ein Auszug aus den den Landständen vorgelegten Etats für die Finanzperiode
von 1840bis 1842. Er gibt einen erfreulichen und überzeugenden Beweis für den, in der Thronrede bei Eröffnung des Landtags erwähnten blühenden Zustand der Hülfsquellen des Landes. Der Etat der Kammercasse zeigt für die neue Finanzperiode den bedeutenden Ueberschuß der Einnahme über die Ausgabe von 492,458 Thlrn.; denn während die Ausgaben (darunter 662,167 Thlr. an die herzogliche Hofstaatscasse, 108,000 Thlr. für Domänenbauten, 46,554 Thlr. Forstculturkosten, 27,300 Thlr. Kosten des Landesgestütes, und 309,291 Thlr. Capitalzinsen), zusammen 1,663,633 Thlr. betragen, beträgt die Einnahme (darunter die Domänenpachten und Gefälle 1,025,184, die Forsten, Jagden etc. 703,907, von Berg- und Hüttenwerken 400,000 Thlr.) 2,156,091 Thlr. Unter den Einnahmen des Staatshaushaltsetats findet sich außer jenem Ueberschusse des Kammergutes an Grundabgaben 959,268, an persönlichen Abgaben 329,700, an Ueberschuß des Salzmonopols 29,454, Stempelsteuer 102,000, Chaussée- und ähnliche Gelder 151,770, Ueberschüsse von den Leihhausanstalten 50,000, Lotterieintraden 38,480, und als Summe aller Einnahmen 3,474,949 Thlr. Die Gesammtsumme der Ausgaben ist jener der Einnahmen gleich; von den einzelnen Punkten ist zu erwähnen die Landtagskosten und ständischen Gehalte mit 31,270, Justizverwaltung 446,162, die gesammte Finanzverwaltung mit 371,052, die Militärverwaltung: a) bei der Civilverwaltung 198,344, b) bei der Militärverwaltung 94,340, behufs der Landesschuld: a) Capitalzinsen 351,000, b) Amortisationsfonds 135,000 Thaler. (Hannov. Z.)
✝✝ Hannover, 1 Febr. Der König ward durch die Nachricht von dem Tode seiner Schwester tief ergriffen; er hat sich mehrere Tage von den Geschäften zurückgezogen und Niemanden vorgelassen. Seine Gesundheit hat indeß nicht gelitten. Er übertrifft an rüstigem Aussehen alle von gleichem Alter in seiner Umgebung. So gerade, wie er sich hält, geht er auch in den Geschäften durch; er folgt seinem Sinne ohne absichtlich weder zu begünstigen noch zu schaden. Wäre nur ein Schatten von Bedrückung irgend eines Standes gegen den andern zu finden, die Gegner würden mit Klagen darüber nicht gezögert haben. Für jetzt sind wenigstens vier Millionen Landesschulden zurückgezahlt, und in diesem Jahre versprechen die Verhandlungen mit Preußen über die Verlängerung der Eisenbahn von Magdeburg über Braunschweig nach Hannover und Minden Gelegenheit zur Verwendung des reichen Staatsüberschusses. Preußen bedarf der Eisenbahn nach seinen Rheinlanden, und kann dahin mit geringeren Schwierigkeiten durch das Hannover'sche als durch das Hessische gelangen; überwindet es aber die größeren Schwierigkeiten oberhalb der Werra, und bringt es zugleich die Eisenbahn mit Hamburg zu Stande, so entzieht es Hannover einen Hauptverkehr. Hannover auf der andern Seite sichert sich denselben, wenn es zu der Fortsetzung der Eisenbahn nach Minden verhilft. Es hat zu dergleichen Anlagen hier und nach Bremen und Hamburg die günstigste Oertlichkeit. Da Hannover und Preußen gemeinschaftliche Sache für die Mindener Bahn machen müssen, wenn sie Nachtheil vermeiden und Vortheil haben wollen, so läßt sich an der Ausführung wohl nicht zweifeln. Sie bedenken sich beiderseits, ehe sie etwas anfangen; ist es aber einmal angefangen, so halten sie auch fest daran. – Auf dem Harze ist der seltene und erfreuliche Fall eingetreten, daß die Bergleute der Arbeit nicht vorkommen können und besser bezahlt werden; die englischen Bergwerksinhaber bezahlen aber ihre Leute noch viel besser, und geben doch ihre Waaren wohlfeiler. – In Göttingen ist ein altberühmter Stammhalter der Universität, der 88jährige Blumenbach, ohne Todeskampf abgeschieden. Er wußte, wie Plinius, viel und glaubte wenig, er lehrte die Wissenschaft, wie er sie liebte, und gab seinem natürlichen klaren Vortrag alle Anschaulichkeit mit Hülfe seiner Sammlungen. – Von Südwest sind furchtbare Stürme an demselben Tage (21) herangezogen, an welchem sie den Bodensee durchwühlten, oder sich mit innerer Aufregung verbanden, denn das deutsche Meer ward gleichzeitig erhoben und strömte über die Küsten in die Häuser von Embden und Hamburg hin.
Zug durch die Wüste nach Schendi, und Aufenthalt daselbst.
(Fortsetzung.)
♔Wir konnten erst am 17 Nachts um 11 Uhr den ersehnten Brunnen Abadlech erreichen, die Thiere waren fast erschöpft und wir selbst todmüde. Man nennt bekanntlich das Kamel „das Schiff der Wüste,“ und ein berühmter Reisender behauptet, daß auch die Bewegung des Dromedars der eines Schiffes gleiche. Dieß finde ich so ungegründet als möglich. Im langsamen Schritt desselben wird man zwar, gewissermaßen ähnlich, vorwärts und rückwärts geschaukelt, aber so unsanft, daß es mit der Bewegung eines Schiffes auch nicht das Mindeste gemein hat. Im Trabe aber stößt das Thier so gewaltig, daß auf langen Touren diese anhaltende Erschütterung bei den Meisten ein permanentes Kopfweh hervorbringt, welches sich erst nach einigen Stunden Ruhe wieder verliert. Für Hypochondristen mag jedoch die Bewegung heilsam seyn, denn der ganze Körper wird durchschüttelt wie ein Mehlbeutel in der Mühle. Dazu kommen noch die höchst unregelmäßig construirten Sättel, deren üble Wirkung auf die Sitztheile man durch alle aufgebundenen Kissen und Teppiche doch nicht gänzlich aufheben kann. Auf meinem Dromedare, einem schönen Thiere, das aber fast einem Elephanten an Größe gleichkam, saß ich über dem Gerüste meiner Kissen gerade so hoch als auf dem Bock einer englischen stage coach. Der Eigenthümer wollte dieses Dromedar, welches einer besondern Rennomée in der Gegend genießt, durchaus nicht hergeben, als der Kascheff die nöthigen Thiere für mich in Merävi requiriren ließ (Requisitionen, die nicht verweigert werden dürfen, die aber das Gouvernement bezahlt), bis eine Botschaft des Kascheffs, welche dem Widerspänstigen lakonisch andeutete: in einer Stunde dein Dromedar, oder deine Ohren und Nase – die Wahl nicht länger zweifelhaft ließ. Man erschrecke nicht zu sehr über diese Tyrannei. Die Redensart des „Ohren- und Nasenabschneidens“ ist seit Mehemed Ali's Regierung hier eben so gut nur figürlich geworden, als bei uns etwa die Drohung: „Einem das Fell über die Ohren zu ziehen.“ Die erste Phrase bedeutet hier nur einige Kurbatschhiebe, welche eine Sache kurz abmachen, statt deren dem armen Teufel bei uns vielleicht ein Proceß an den Hals geworfen wird, der tausendmal länger dauert und viel Geld kostet, beides dem Araber viel empfindlicher als seine Haut. Das Arbiträre der Requisitionsmaaßregel aber selbst betreffend, so haben wir auch dabei in unserm Vaterlande nichts voraus; denn, wenn man unsern Gutsbesitzern, Pächtern und Bauern ihre Pferde, gegen die schwächste Vergütung, zur Landwehrübung wegnimmt, nachdem man die Menschen schon vorher ohne diese abgeholt hat – so sehe ich in beiden Ländern wenig Unterschied. Gewalt hier wie dort, nur daß sie bei uns so methodisch und daumschraubenartig organisirt ist, daß selbst der Gedanke eines Widerstandes unmöglich wird, während hier noch häufig ein solcher versucht wird, und nicht selten sogar der Einzelne damit ungestraft durchschlüpft. Der französische Cyniker hat also ganz Recht: „Es bleibt immer beim Alten in der Welt, die Hauptsachen verändern sich wenig“ – „et il y aura toujours et partout beaucoup de fripons et encore plus de dupes.“ Freilich sind die Modificationen unzählig und die brillanten Variationen, welche der große Geist fortwährend auf das Thema der Menschheit componirt, höchst wunderbar – aber Macht wird auf der Erde immer mehr oder weniger gemißbraucht werden, im Privat- wie im Staatsleben. . . . Es ist aber viel besser über all dergleichen zu lachen als zu weinen.
Das von Jackdull mitgenommene Fleisch war verfault, ehe wir es genießen konnten, das Wasser des Brunnens, wo wir Halt machten, war ebenfalls faul, und brakisch, Brod und Wein hatten wir nicht mehr, etwas Reis mußte daher unser Abendmahl liefern, wie er schon am Tage unser Frühstück ausgemacht hatte, und am folgenden wieder ausmachen mußte.
Während man am nächsten Morgen aufpackte, hatte ich Kissen und Teppich in den Schatten eines alten Baums legen lassen, und ruhte mit dem Kopf hart am Stamme, bis man mein Dromedar vorführte. Im Aufstehen hörte ich einen zischenden Ton hinter mir, und erblickte mich umwendend eine große Schlange, die, noch halb im hohlen Baumstamme vorborgen, mit Kopf und Vordertheil zusammengeringelt auf meinem Kissen ruhte, dicht neben der Stelle, wo mein Haupt seinen Eindruck zurückgelassen hatte. Es ist kein Zweifel, daß die Schlange, von der Weiche und Wärme angezogen, schon eine geraume Zeit in dieser Stellung neben mir verweilt haben mußte, und nur mein sie störendes schnelles Aufspringen ihr zorniges Zischen verursachte. Sie war ganz schwarz, ungefähr zwei bis drei Finger dick und nach der Eingebornen Aussage von der giftigsten Art. So entgeht man oft Gefahren, ohne das Mindeste davon zu ahnen.
Der Theil der Wüste, den wir an diesem letzten Tage und in der Nacht durchritten, verdiente am besten seinen Namen, denn er bestand durchgängig aus einer endlosen Ebene, plan wie das Meer, und ohne Spur des geringsten Gräschens; doch blieb der Sand hart, und war an vielen Stellen dicht mit zerbröckeltem schwarzen Gestein bedeckt. Erst gegen das Ende unseres Marsches kamen wir an ein Akaziengebüsch, in dem das Grunzen einiger Hyänen unsere Thiere etwas beunruhigte. Wir stiegen ab, um wo möglich eine davon zu schießen, wozu der Mond hell genug schien, konnten sie aber bei ihrer schnellen Flucht nicht einholen. Nach Mitternacht erblickten wir endlich die Häuser von Metemma, seit der Zerstörung Schendi's der Hauptort des Districts, wo Alles noch im tiefsten Schlafe lag, und wir lange Zeit brauchten, ehe wir einen Boten auffinden konnten, um uns nach unsern Zelten am Nil zu führen, der nur beim höchsten Wasserstand die Stadt erreicht, jetzt aber noch eine starke halbe Stunde davon entfernt strömt.
Verdurstet und erschöpft wie wir waren, kann man sich denken, mit welcher Wonne wir seine wohlthätigen Fluthen begrüßten und uns in seinem Nektar berauschten, denn dießmal ward ich vollkommen inne, wie frisches Wasser zum wahren Nektar werden könne.
Nicht viel weniger Genuß gewährte uns am Morgen das Bad, obgleich man uns wegen der nun immer häufiger werdenden Krokodile, die besonders beim Beginn des Flußanschwellens gefährlich sind, sehr davon abrieth. Auch sahen wir während unseres zweitägigen Aufenthalts an dieser Stelle nie einen Eingebornen ins Wasser gehen. Es ist sonderbar, daß diese Thiere an gewissen Orten (und auch dort nicht immer nach Proportion ihrer größern oder geringern Menge) weit mehr als an andern zu fürchten sind. In Assuan z. B. hat man noch nie einen Menschen von ihnen angreifen sehen, während man sich in Ouady-Halfa außerordentlich vor ihnen in
Acht zu nehmen hat; bei Dongolo sind sie wieder harmloser, obgleich zahlreicher. Der Kascheff von Ouady-Halfa erzählte mir, als ich dort war, daß er im vorigen Jahr mit einem Freund ausging, um sich unfern der Katarakten zu baden. Kaum waren beide nur wenige Fuß weit in den Fluß hineingeschritten, wo ihnen das Wasser noch nicht bis an den halben Leib ging, als ein Krokodil neben ihnen auftauchte, seinen Gefährten mit dem Schweif erfaßte, und sogleich wieder mit ihm im Wasser verschwand. Kurz darauf sah er in einiger Entfernung das Unthier von neuem zum Vorschein kommen, mit seiner Beute spielend wie die Katze mit der Maus, bis es auf einer kleinen Insel landete, und dort den, allem Anschein nach bereits leblosen Körper vor des Kascheffs Augen zu verzehren anfing. Noch an demselben Abend ward ein Knabe und eine Ziege in derselben Gegend der Raub eines andern Krokodils. Die Hauptgefahr besteht darin, daß sich dieß Reptil im Sande des Flußbettes eingräbt, und dann plötzlich daraus hervorbrechend, wie der Ameisenbär, seine Beute erfaßt. Kommen die Krokodile von fern herangeschwommen, so ist es weit leichter ihnen zu entgehen, doch hat man sie in Metemma häufig mitten im Fluß förmlich Jagd auf Menschen machen sehen, wobei man behauptet, daß sie, wenn ihnen die Wahl zwischen einem Schwarzen und einem Weißen frei steht, immer den letztern vorziehen. Zuweilen verfolgen sie Menschen selbst auf dem festen Lande, wo man indeß nur immer im Kreise umherzulaufen braucht, um ihnen bei der Schwerfälligkeit ihrer Wendungen das Einholen unmöglich zu machen.
Um zehn Uhr besuchte mich der Kascheff von Metemma mit mehreren andern Türken und Arabern, unter denen vorzüglich Schech-Bischïr, vom Stamm der Dschalin-Araber, meine Aufmerksamkeit erregte, weil mein Freund Hr. Rüppell seiner erwähnt, und angibt, daß dieser sehr zuverlässige Mann ihm Nachrichten über die noch nie von einem Europäer besuchten Ruinen der Stadt Mandĕra ertheilt, und als Augenzeuge, der selbst dort gewesen, davon gesprochen habe. Es fand sich indeß, wie nach der Länge der seitdem vergangenen Zeit zu vermuthen war, daß der Schech-Bischïr, den wir vor uns hatten, nur der Sohn desjenigen war, den Hr. Rüppell gekannt. Auch der Gegenwärtige hatte einmal von Mandĕra reden gehört, läugnete aber, daß sein Vater je dort gewesen sey, und wollte eben so wenig zugeben, daß er sich dessen je gegen einen Europäer gerühmt habe. Hier war also keine genügende Auskunft zu erhalten, indeß fand sich nachher ein Sklave des Kascheff vor, der das Daseyn der Ruinen von Mandĕra bestätigte, zugleich aber dahin berichtigte, daß Mandĕra weder eine Stadt, noch ein Dorf, sondern ein Berg sey, auf dessen Gipfel wie an seinem Fuß einige Trümmer von Gebäuden stünden, doch sehe man weder Säulen noch Pyramiden darunter. Einige Stunden davon befinde sich ein halb verlassenes Dorf, dessen Namen er sich nicht mehr erinnern könne. Die Lage der Ruine gab er ebenfalls nach den von ihm bestimmten Distanzen gewisser Städte verschieden von Hrn. Rüppell, nämlich weit mehr südlich, und dem Nil näher an. Wir werden später sehen, daß die Nachrichten dieses Mannes vollkommen der Wahrheit entsprachen, was in der That in diesen Ländern als eine große Seltenheit zu betrachten ist. Hrn. Rüppells Angaben dagegen sind falsch, obgleich er die darauf bezügliche Stelle mit seiner gewöhnlichen Anmaßung folgendermaßen schließt: „die obigen Notizen über Mandĕra wurden zwei Jahre später von Hrn. Cailliaud in seinen Reisen vol. III. p. 138 auch angeführt. Es wäre interessant zu wissen, ob er dabei bloß nach mir abgeschrieben hat, oder ob auch ihm dieselben Angaben aus verschiedenen Quellen zugekommen sind.“ Hr. Cailliaud hat wahrlich nicht nöthig Hrn. Rüppell abzuschreiben; es gibt keinen Reisenden, der gewissenhafter, genauer und wahrheitsliebender selbst beobachtet, und keine Mühe dabei gescheut hat, als Hr. Cailliaud, wie ich mich selbst zu überzeugen so vielfach Gelegenheit gefunden, und wofür ich ihm gar oft den wärmsten Dank gezollt habe; denn kein Führer ist sicherer, erschöpfender als er, wo er selbst gewesen, über Mandĕra ist er jedoch ebenfalls nicht ganz genau unterrichtet worden.
Dem Gefolge des Kascheffs hatte sich auch ein Oberkawaß Mehemed Ali's angeschlossen, dem dieser großmüthige Herr ein Capital von 50,000 Piastern auf 2 Jahre ohne Zinsen dargeliehen, mit der einzigen Bedingung, für die ganze Summe hier und im Sennaar Vieh aufzukaufen und dieses nach Aegypten zu bringen, wobei aller Vortheil beim Wiederverkauf des Entrepreneurs Eigenthum bleibt. Da nun das Vieh hier so wohlfeil ist, daß ein Kamel nicht mehr als 80 Franken, der schönste Zuchtstier 20-30 und ein Schaf nur einen Franken kostet, in Aegypten aber die Preise sechs- und zehnfach höher stehen (bei Schafen 20fach), so ist kein Zweifel, daß mit allen Kosten des Transports und trotz des großen Verlustes auf der Reise – den hauptsächlich die noch sehr schlechten Einrichtungen für diesen Zweck und der gänzliche Mangel an Thierärzten, worüber ich in der Folge ausführlichere Nachrichten geben werde, herbeiführen – der Gewinn sehr bedeutend seyn, und das verwandte Capital weit übersteigen muß. Mehemed Ali's Zweck dabei aber ist allein (wie man sich aus seinen eignen Aeußerungen noch erinnern wird) den Aegyptiern den großen Vortheil dieses Handels immer anschaulicher, und ihn dadurch populär zu machen, was für beide Länder natürlich vom größten Nutzen seyn muß, da es hier fast ganz an Capital, dort noch in großem Maaße an der gehörigen Menge Vieh sowohl zur Bearbeitung der Felder, als zum Betriebe der Sake's fehlt, die so viel Tausende von Ochsen jährlich erfordern, welche bei dem schweren Dienst und den häufigen Seuchen nie lange ausdauern.
Da sich weit und breit kein einziger Baum in dieser Gegend befand, so hielt uns die gewaltige Hitze den ganzen Tag über im Zelte zurück, das wir erst nach Untergang der Sonne verlassen mochten. Die Nacht entschädigte uns. Der Mond war fast voll, und der schwarzblaue Himmel von tausend duftigen, zarten Wölkchen bevölkert, die sich, wie einander jagend, lustig darauf umher tummelten. Unter dieser Beleuchtung nahmen wir unsere Mahlzeit dicht am Wasser im Freien ein, und fanden es dabei so hell, daß wir nachher sogar unternahmen, beim Mondenschein ein Buch über den Mond selbst zu lesen, das ich zufällig mitgenommen hatte, während wir abwechselnd mit unsern Perspectiven das glänzende Gestirn betrachteten, und den Mann im Monde mit der vor uns liegenden phantasiereichen Karte des Münchner Astronomen verglichen. Das Thermometer zeigte in dieser Nacht 28° R. Aller Appetit zum Essen verliert sich bei dieser Temperatur, den größten gastronomischen Genuß gewährt nur das Nilwasser, und besonders die unlimitirte Menge desselben, welchem die vortrefflichen Datteln von Sokkot noch einen angenehmern Geschmack beimischen. Wenn das Kamel das Schiff der Wüste ist, so kann man die Dattel füglich das Brod derselben nennen. Auch nimmt man bald die Gewohnheit an, immer eine Handvoll dieser getrockneten Früchte in der Tasche mit sich zu führen. Die Dattel erfrischt, nährt und vertreibt auch die Zeit, gleich der Pfeife, auf den langen Ritten in der Wüste, weil
man sie nur langsam im Munde zergehen läßt, während man seinen Gedanken Audienz gibt.
Wir fanden den Nil schon bedeutend angeschwollen, und jede Minute hörte man den losen, durch seine treibenden Wellen unterminirten Sand in kleinen Massen von den schroffen Ufern nachstürzen, wovon das Wasser oft so hoch aufspritzte, daß wir im Anfang einem großen Fisch, oder einem Krokodil, die Ursache davon beimaßen, bis wir den wahren Grund ausfindig gemacht hatten.
(Beschluß folgt.)
Eisenbahn- und Dampfwagenverbesserungen.
*München, 4 Febr. Unsere Blätter enthalten die Anzeige einer wesentlichen Verbesserung, welche Hr. Geheimerath v. Wibeking an den Eisenbahnen beabsichtigt. So viel ich höre, ist der Grundgedanke, die Bahn zwar fortdauernd über Pfähle zu legen, diese aber allein die gerade horizontale Linie halten zu lassen, ohne daß man sich um Auffüllung des Erdreichs unter ihnen bekümmerte. Sie würden dann bei sich senkendem Erdreich nur in dem Maaße der Senkung zu verlängern, und die Eisenschienen, welche von einem bis zum andern Pfahle reichten, würden stark genug zu machen seyn, um die darüber rollenden Wagen und Lasten allein und ohne weitere Unterlage tragen zu können. Auch müßten einige Vorkehrungen getroffen werden, um den Gang der Räder über diese zum Theil durch die freie Luft, über Niederungen, nach Umständen über Flüsse und Sümpfe schneidenden Bahnen mehr zu stützen und gegen Ausweichen sicherer zu stellen, als es bis jetzt geschehen ist. Wie ich höre, hat der erfahrene und kenntnißreiche Erfinder das hiezu Nöthige Alles berechnet und für das Einzelne Fürsorge getroffen. Es leuchtet ein, welche Vortheile ein nach diesen Ansichten ausgeführtes Werk haben würde, und es ist zu erwarten wie zu wünschen, daß Hr. Geheimerath v. Wibeking Gelegenheit erhalte, seine Erfindung durch Anlegung einer größeren Bahnstrecke nach ihren Principien zu bewähren. Auch hat er eben jetzt den vierten Band seiner analytischen Beschreibung berühmter Bauwerke vollendet, der den Wasserstaat von Holland, so wie die vorzüglichsten Straßen, Canäle, Docks und Häfen von England enthält, welche sachgemäß erläutert und durch viele Kupfer erklärt werden.
Der Moniteur belge enthält folgenden Artikel über eine Verbesserung beim Bau der Dampfwagen: „Bis jetzt sind die Dampfwagen, diese Meisterwerke der Mechanik, keineswegs ohne Tadel in Bezug auf ihre Dauerhaftigkeit gewesen; denn selbst einer der bessern unter ihnen konnte kaum sieben bis acht Tage gehen, ohne einer Ausbesserung unterworfen zu werden. Diese geringe Festigkeit und vom Zufall abhängige Dauer nöthigt nicht allein die Eisenbahngesellschaften eine große Anzahl von Dampfwagen für einen anhaltenden Dienst zu halten, sondern setzt auch die Reisenden dem Unglück von Explosionen aus. Und dennoch war es sehr leicht, dem Dampfwagen eine größere Dauerhaftigkeit und größere Sicherheit zu geben, wie man aus der Einfachheit der Erfindung des Hr. Ch. Stehelin, Maschinenbauers in Bitschweiler (Oberrhein), urtheilen kann – eine Erfindung, welche alle diese Unannehmlichkeiten beseitigt, und welche die größte und schätzbarste Verbesserung ist, die an den Dampfwagen seit langer Zeit angebracht wurde. Was man bis jetzt an den Dampfwagen und selbst an andern Dampfapparaten nicht verhindern konnte, war der Dampfverlust; diese Verluste, man weiß es, entstehen durch den Spielraum und die Verrückung der Röhren, in der Unmöglichkeit, worin man sich befand, sie auf eine dauerhafte Weise an den Wänden zu befestigen.
„Nun ist es Hrn. Ch. Stehelin gelungen, durch ein sehr einfaches, aber sehr genaues, ja vollkommenes Verfahren die Röhren an den Kesselwänden zu befestigen, in der Art, daß sie weder ein Losewerden noch irgend eine Veränderung befürchten lassen. Das Verfahren besteht in Folgendem: bis jetzt bediente man sich kurzer Büchsen (eiserne, etwas konische Ringe), um die Röhren an den Wänden zu befestigen; aber diese Büchsen hielten die Röhren nur durch einen sehr veränderlichen Druck fest; man fand große Schwierigkeit, sie an den Wänden zu befestigen; man konnte sie nicht dauerhaft verbinden, und bei Reparaturen erschütterte und verschlechterte man sämmtliche Verbindungen der übrigen Röhren.
„Hr. Ch. Stehelin hat gedacht, daß, wenn er durch irgend ein Mittel die Röhre auf die Büchse und in die Wand fest eindrücken könnte, allen diesen Nachtheilen vorgebeugt würde. Man hatte ohne Zweifel dieß schon vor ihm gedacht, aber man konnte nicht dazu gelangen, es zu bewerkstelligen. Glücklicher oder sinnreicher, als seine Genossen, brachte es Hr. Stehelin dahin, indem er die Büchse vervollkommnete. Die Büchse des Hrn. Stehelin ist nicht allein an dem äußern Theile mit einem Rande versehen, wie die gewöhnliche, sondern sie hat noch eine Verstärkung ungefähr gegen den Theil, welcher sich außerhalb der innern Wand befinden soll. Dieß ist nicht Alles; damit diese Verstärkung zweckmäßig wirken kann, ist seine Büchse durchschnitten und mit Einschnitten versehen, mittelst einer konischen Schließe preßt sie die Röhre so viel man will und ohne Erschütterung gegen die Wand, und befestigt sie darin so fest, als man es wünschen kann. Damit aber diese große Festigkeit keinen Unfall im Fall rascher und beträchtlicher Veränderungen der Temperatur herbeiführe, hat Hr. Stehelin die Röhren ein wenig gebogen, und man wird leicht einsehen, daß unter dieser Form die Röhren alle Bedingungen der Dauerhaftigkeit darbieten. – Man wird begreifen, daß durch diese einfache und sinnreiche Construction die Wände nun fest gehalten, die Röhren nicht mehr locker, die Verrückungen und die Dampfverluste von dieser Seite fast unmöglich werden. Die Schwierigkeiten im Fall einer Ausbesserung werden unbedeutend seyn; der Dienst auf der Eisenbahn wird nicht mehr unterbrochen werden; die Sicherheit wird größer seyn, und endlich können die Eisenbahngesellschaften die Zahl der Dampfwagen beträchtlich vermindern.
„Die Administration hat in der letzten Zeit, aus Vorsicht ohne Zweifel, Proben von den Dampfwagen auf Eisenbahnen gefordert, und hat keine bessere Probirart gefunden, als den Druck, mit welchem die Maschine gewöhnlich arbeitet, auf das Doppelte zu erhöhen.
„Alle diejenigen, welche diese Proben genau beobachtet haben und das Maschinenwesen kennen, wissen, daß diese Prüfungsart für die Dampfmaschinen verderblich war, daß sie die flachen Enden der beiden Kesselenden von einander entfernte und häufige Verrückungen herbeiführte.
„Mit den Büchsen des Hrn. Stehelin werden diese Versuche ebenso entscheidend und nicht zu fürchten seyn; denn die Röhren und Kesselwände, unter sich fest verbunden, können leicht ihrem höchsten Drucke widerstehen. – Für diejenigen, welche, ohne es zu wissen, immer behaupten, daß die Mechanik in Frankreich nicht vorgerückt sey, sondern daß man daselbst nur von den Engländern nachahme, wird die sinnreiche und kostbare Erfindung des Hrn. Stehelin eine schwer zu bezeichnende Thatsache seyn, denn man wird eben so wenig die Richtigkeit
und Genauigkeit derselben als ihre großen Vortheile streitig machen können.“
Großbritannien.
London, 1 Febr. Endlich tritt der Pariser Correspondent ✠ in der gestern hier ausgegebenen Nummer 25 der Allgem. Zeitung gegen meinen Brief vom 15 November vor. J. (Allgem. Ztg. Nr. 331) auf. Ich schwankte einige Augenblicke, ob ich Schritt für Schritt die Nichtigkeit der von ihm aufgestellten Behauptungen, Beweise, Voraussetzungen darlegen oder das Ganze etwas kürzer abfertigen sollte. Ich wähle das letztere, theils um die Geduld Ihrer Leser auf keine zu harte Probe zu stellen, theils weil, wie der Pariser Correspondent richtig bemerkt, die Thatsachen ohnehin dem Publicum vor Augen liegen, und die öffentliche Meinung über das von den Mächten, insbesondere von Seite Frankreichs beobachtete Verfahren bereits ihr Urtheil gefällt hat. Zwar trat schon vor längerer Zeit derselbe Pariser Correspondent mit ungewöhnlicher Prätension und in einem mehr als zuversichtlichen Ton in Ihrem Blatte (Nr. 355) gegen mich auf, und versprach die Beweise der Unrichtigkeit meiner in dem eingangserwähnten Schreiben gemachten Angaben unverzüglich zu liefern; er hat inzwischen dieses Versprechen schlecht erfüllt, und wer sich die Mühe geben wollte, seine und meine Angaben einer aufmerksamen Prüfung zu unterwerfen, würde sich bald überzeugen, daß mein Herr Gegner in seinen Widersprüchen nicht ganz loyal gehandelt hat, indem er meistens das, was ich nur als Vermuthung aufstellte, als eine von mir gemachte Behauptung darlegt, während er die wesentlichsten Angaben übergeht oder nur flüchtig berührt, bei Nebendingen stehen bleibt, Ausfälle auf meine vorgebliche Parteilichkeit und die Lauterkeit meiner Gesinnungen sich erlaubt, endlich mit schlecht angebrachtem Witz da durchzudringen strebt, wo er unwiderlegliche Beweise versprochen hatte.
Das Hauptthema meines Schreibens war: die Inconsequenz der bei der orientalischen Streitsache von Frankreich befolgten Politik. Ich belegte meine Behauptungen durch Thatsachen. Diesen Thatsachen stellt der Pariser Correspondent nur seine eigenen, durch nichts erwiesenen Versicherungen vom Gegentheil entgegen. So verbürgt er uns durch seine Autorität, die Sprache und Handlungsweise Frankreichs sey stets der Ausdruck seiner Gesinnungen gewesen, Frankreich habe weder vor noch nach der Schlacht von Nisib eine andere Absicht gehabt, als der Pforte seinen mächtigen Schutz angedeihen zu lassen; er versichert ferner, die mehr oder minder wichtigen Concessionen, die Frankreich (als Beschützer der Pforte!) für Mehemed Ali geltend machen wollte, könnten Niemand die Befugniß geben, seine, Frankreichs, Intentionen zu verdächtigen. „Hätte es (fährt er fort) die Absicht gehegt, Alles zu trainiren und zu vereiteln, was die andern Mächte gegen Mehemed Ali zu beschließen sich anschicken möchten, so würde es gerade das Feld der Conferenzen gewählt haben, denn da könnte nach Gefallen trainirt und protokollirt, mithin viel Zeit verschleudert werden,“ woraus man freilich den Schluß auf seine Meinung ziehen muß, als könne der Zusammentritt dissentirender Parteien, was gemeiniglich doch als das einzige Mittel zu einer Annäherung angesehen wird, nur hindernd sich jedem Einverständniß in den Weg stellen, als müßten die zur Erzielung der erforderlichen Einigkeit im Zweck und in den Mitteln so nothwendigen Communicationen mittelst Couriere, welche die kleinen Distanzen von Petersburg und Paris, Wien, Berlin und London zu durchlaufen hätten, am besten und schnellsten zum Ziele führen. So strebt der ✠ Correspondent überall die Verhältnisse anders zu wenden, die Wirklichkeit zu verdunkeln. Nichts dürfte indessen die unüberwindliche Scheu, von der er gegen jede Art von Offenbarung des wahren Sachverhältnisses befangen ist, deutlicher an den Tag legen, als sein, gewiß aufrichtig gemeintes Bedauern über die von den Repräsentanten der Großmächte an die Pforte gerichtete Collectivnote, denn dadurch, meint er, sey der Mangel an Uebereinstimmung der Mächte förmlich zur Schau getragen worden. Doch möge er sich damit trösten, daß dieser Mangel an Uebereinstimmung früher oder später nothwendig an das Tageslicht kommen mußte; denn da England seine Absicht, der Pforte die volle Souveränetät und den vollen Besitz von Syrien zu vindiciren, von Anbeginn an unumwunden ausgesprochen hatte, wie lange, fragen wir, konnte es Frankreich gelingen, seine wahren Intentionen zu verheimlichen? Der Hr. ✠ Correspondent versichert, das Cabinet der Tuilerien habe, trotz seiner Mißbilligung jenes Schritts, an den sich Admiral Roussin anschließen zu müssen glaubte, mit der Collectivnote sich identificirt; nur Schade, daß er hier, so wie überall, seinen Ausspruch mit nichts belegt, und doch ständen ihm der Beweise dafür die Hülle und Fülle zu Gebote, von denen das Benehmen des Hrn. v. Pontois in Konstantinopel, des Hrn. Cochelet in Alexandrien, mehr als alles Uebrige aber die, unter Anleitung des französischen Botschafters am Hofe des Padischahs ins Werk gesetzten Cadalvène'schen Operationen die eclatantesten seyn dürften, da nirgends das Festhalten Frankreichs an der Gemeinschaftlichkeit, zu der die Mächte sich in jener Note bekannt hatten, greller hervortritt, als gerade hier der Fall war. Der Hr. Pariser Correspondent wird inzwischen hier nicht übersehen, welches weite Feld sich auch mir auf diesem Terrain darbietet; ich unterlasse jedoch, diese erdrückende Waffe gegen ihn zu benützen, da ohnedieß die Konstantinopeler Correspondenz der Allgem. Zeitung seiner Zeit nicht ermangelt hat, die wahre Bewandtniß der Sache in das gehörige Licht zu stellen. Ihr Pariser Correspondent unternahm die herculische Arbeit, der Welt zu beweisen, was der gesammte französische Journalismus nicht vermochte (denn dieser schob die Schuld der französischen Schwankungen auf die Unnatürlichkeit einer englisch-französischen Allianz), was selbst Thiers, der hochgefeierte Thiers, bei allem guten Willen, Niemand zu nahe zu treten, nicht im Stande war; denn Thiers gab, sich so gelind wie möglich ausdrückend, selbst zu, Frankreich sey doch mit seiner eigentlichen Politik ein wenig zu spät aufgetreten; er konnte dabei nicht umhin, zum wenigsten die „obscurité“ des französischen Benehmens zu rügen. Dieß Alles beirrt indessen unsern kühnen Beweisführer nicht im geringsten; unerschrocken tritt er in die Schranken gegen die allgemeine Ueberzeugung, gegen den Ausspruch sämmtlicher Mächte und ihrer Minister, die doch gewiß wenigstens so gut wie der Pariser Correspondent unterrichtet seyn dürften, dessen ungeachtet aber Manches über die Versatilität der von ihm in Schutz genommenen Politik verlauten ließen.
Die hier noch folgenden Bemerkungen haben keineswegs die Bestimmung, die von vielen Seiten gegen den Capitän Cailler und den Admiral Lalande erhobenen Beschuldigungen zu erneuern. Aus dem Zusammenhange meines Schreibens vom 15 Nov. ist ersichtlich, daß in dieser Hinsicht nichts von mir mit apodiktischer Gewißheit ausgesprochen worden. Aber meine Bedenken gegen die Stichhaltigkeit der für die erwähnten zwei Herren versuchten Beweise muß ich doch schließlich Ihren Lesern noch vorlegen. Wenn es Hrn. Cailler durch seine Instructionen unbedingt verwehrt war, ins ägyptische Lager sich zu begeben, bevor Hr. Volz in dem türkischen Lager angelangt
war, wie kommt es dann, daß ersterer nach der Schlacht von Nisib gegen die erhaltenen Befehle handelte? Verfügte sich Hr. Cailler nicht, nachdem er fünf Tage in Alexandrette müßig verweilt, zu Ibrahim Pascha, ohne daß Hr. Volz von Konstantinopel ins türkische Lager abgegangen wäre? Was er jetzt that, sollten ihm seine Instructionen fünf Tage früher zu thun verwehrt haben? Sollte der unvorsichtige Vertheidiger der französischen Politik nicht gewahr werden, zu welchen neuen Beschuldigungen er den Stoff liefert, indem er offenbar voraussetzt, daß dem Capitän Cailler nach gelieferter Schlacht das erlaubt war, was ihm vor derselben zu thun durch den Buchstaben oder den Geist der von ihm erhaltenen Instructionen verboten war? Oder ist er geneigt anzunehmen, daß alle Agenten Frankreichs auf allen Punkten in Europa, Asien und Afrika, uneingedenk der erhaltenen Befehle auf ihre eigene Verantwortlichkeit hin, immer das Gegentheil von dem sich erlaubten, was ihnen gerade aufgetragen war? Aber Frankreich, meint Ihr Pariser Correspondent, konnte ja nicht voraussehen, daß Mehemed Ali obsiegen werde. Es ist hier nicht die Frage, ob man voraussehen konnte, auf welche Seite, im Fall eines Zusammenstoßes der feindlichen Heere, der Sieg sich neigen würde; nicht durch Gewißheit werden die Menschen bestimmt, wenn auf Erfolge der Zukunft gespielt wird, sondern durch subjective Ueberzeugungen, und da Niemand eine höhere Meinung von des Pascha's Macht, von der Disciplin seiner Truppen, von der Trefflichkeit seiner Generale hegt als gerade Frankreich, so läßt sich nicht im mindesten bezweifeln, Hr. Cailler werde allerdings in der festen Ueberzeugung gehandelt haben, daß Hafis Pascha (nicht Halil) unterliegen werde. Hr. Cailler mußte, so wird weiter versichert, auch deßhalb das ägyptische Lager meiden, weil sich sonst der böse Leumund erhoben und gesagt hätte, man habe Ibrahim Pascha zum Angriff excitirt. Eine solche Besorgniß erscheint unstatthaft. Denn einmal konnte der ägyptische Seriasker auch durch andere Agenten excitirt, daher durch die Abwesenheit des Hr. Cailler vom ägyptischen Lager der „böse Leumund“ gewiß nicht gebannt werden; dann aber wagte es zu jener Zeit noch Niemand auch nur den leisesten Argwohn gegen Frankreich aufkommen zu lassen. Die wiederholten Versicherungen, die es in Konstantinopel, London und Wien gegeben, die Feierlichkeit seiner Versprechungen, die Integrität der Pforte gegen alle ihre Feinde in Schutz nehmen zu wollen, endlich die Indignation, von der es gegen Rußland wegen dessen vermeintlich zweideutigen Benehmens ergriffen zu seyn vorgab, hatten Frankreich vor jedem Argwohn geschützt. Auch hatte sich damals wirklich keine Stimme gegen die Intentionen dieser Macht erhoben. Selbst als die Kunde von der Defection des Kapudan Pascha's und zugleich von den Communicationen, die dieser mit Lalande gepflogen, nach Europa kam, wagte es Niemand auch nur ein Wort des Verdachts auszusprechen, und doch waren die Umstände, die diesen Abfall begleiteten, auffallend genug. Erst als die wahren Triebfedern, durch welche Frankreich sich in seiner Handlungsweise bestimmen ließ, durch immer dringendere Aufforderungen der Mächte, daß es seine ausgesprochenen Gesinnungen durch Entschlüsse bewähren, daß es vom Wort zur entsprechenden That schreiten möge, vor den Augen Europa's sich allmählich enthüllten, sprach ich zuerst in meinem Schreiben vom 15 Nov. jenen Argwohn aus, der bis zum gegenwärtigen Augenblick durch alle Widersprüche, die dagegen erhoben worden, keineswegs als entkräftet erscheint. Nein, Capitän Cailler konnte sich beruhigt fühlen; es würde ihn Niemand verdächtigt haben, wenn ihm auch der Versuch, den Conflict zu verhindern, gänzlich mißlungen wäre. Nährte trotzdem Capitän Cailler so unwürdige Besorgnisse, dann mag ihn früher als andere ein dunkles Bewußtseyn von der Bahn, die man in Paris eingeschlagen, gedrückt haben. Was den Admiral Lalande betrifft, so komme ich mit wahrem Widerwillen auf diesen Gegenstand zurück, doch ich wiederhole es, nicht um die erhobenen Anschuldigungen zu erneuern, sondern nur um auf die Lächerlichkeit der für die Unschuld des Admirals gegebenen Beweise hinzudeuten. Man lehrt uns zuerst, daß das Zeugniß eines französischen Officiers in eigener Sache, das Zeugniß, das der Angeschuldigte sich selbst gibt, oder juridisch mit ihm identische Personen ihm ertheilen, eine höhere Beweiskraft besitze, als das Zeugniß eines unparteiischen Dritten, der wahrscheinlich ein einzigesmal mit Lalande in Berührung gekommen und gegen diesen weder Haß noch irgend eine Feindschaft nähren kann. Dieß dünkt mich zum mindesten ungerecht. Noch sonderbarer ist aber die Behauptung, Admiral Lalande müsse von den besten Gesinnungen gegen die Pforte erfüllt gewesen seyn, da er es geduldet und ruhig zugesehen habe, wie 10,000 Mann türkischer Truppen unter seinen Augen nach Syrien übergeschifft worden seyen. Lalande's Vertheidiger enthüllt hier im Gebiete der orientalischen Angelegenheiten eine Begebenheit, die bisher ihm allein bekannt gewesen. Nur Schade, daß er sich hier wieder nur auf bloße Andeutungen beschränkt, ohne uns mitzutheilen, an welchem Punkte Syriens die 10,000 Mann Türken gelandet sind, was sie daselbst unternommen und ob ihr Unternehmen geglückt oder mißlungen sey. Indessen ist nicht zu läugnen, daß selbst durch das von dem Admiral bei der Ueberschiffung jenes der ganzen übrigen Welt verborgenen türkischen Corps befolgte nachsichtige Verfahren seine Unschuld an dem Abfall der Flotte nicht als vollkommen erwiesen erscheint; daher glaube ich, wir thäten beide besser, noch zuzuwarten, bis die Dunkelheit, in welche der wahre Sachverhalt gehüllt zu seyn scheint, sich von selbst zerstreut, oder, besitzt er nicht die dazu nöthige Geduld, so möge er es versuchen, aus dem wesentlichen Charakter der französischen Politik, wie er sich in der orientalischen Streitsache entfaltete, aus ihrem Verfahren im Ganzen so wie aus dem Geiste der dem Admiral Lalande ertheilten geheimen Instructionen, die möglicherweise dahin gelautet haben möchten, der Sache Mehemed Ali's jeden Vorschub zu leisten, und endlich aus dem Benehmen der französischen Agenten überhaupt ein Kriterium für das Verhalten des Admirals aufzustellen. Hinsichtlich einer von mir an einer andern Stelle geäußerten Vermuthung über die Stellung der französischen Escadre der brittischeu gegenüber wird erwiedert, daß dem Admiral Lalande durch die ihm ertheilten Instructionen ein genaues Zusammenhalten mit der brittischen Escadre vorgeschrieben gewesen. Nach dieser Behauptung zu urtheilen, würde sich daher im extremsten Falle die französische Escadre mit der brittischen vereinigt haben, um mit Gewalt vom Vicekönig die Restitution der treubrüchigigen osmanischen Flotte zu erlangen? Den Aufschluß, wie es denn komme, daß dessen ungeachtet das Cabinet der Tuilerien gegen die Anwendung von Coercitivmaaßregeln mit aller Gewalt sich auflehnte, bleibt uns der Pariser Correspondent schuldig. Doch ich sehe, daß ich weitläufiger in meiner Erwiederung wurde, als ich es mir vorgenommen hatte. Ich eile daher zum Schlusse. –
Außer der rührenden Geschichte von Pontois' und Ponsonby's alter Freundschaft, die übrigens in diesem Augenblicke bedeutend abgekühlt seyn dürfte, außer der überraschenden Nachricht der Ueberschiffung der 10,000 Türken nach Syrien, und der Versicherung, Frankreich habe sich mit der oft erwähnten Collectivnote identificirt und immerfort in ihrem Sinn gehandelt (risum teneatis), hat uns der Pariser Correspondent nichts Neues gemeldet. Er hat die in meinem Schreiben vom
Nov. mit Bestimmtheit berührten Verhältnisse einer bestehenden vertragsmäßigen Allianz zwischen Frankreich und dem Pascha keiner Aufmerksamkeit gewürdigt; er mochte besorgen, daß die Portfolios nicht für immer geschlossen sind; er hat Frankreichs Benehmen hinsichtlich der Dardanellenfrage mit keiner Sylbe berührt; als politischer Optimist hat er endlich das Verfahren dieser oder jener dissentirenden Macht immer aus dem Umstande sich zu erklären gesucht, daß von den andern Mächten gegen die Form gesündigt worden, nie aber gesagt, worin diese Formverletzungen beständen. Am Schlusse seines Schreibens macht er noch einen Versuch, die Last der Beweise, die er selbst führen wollte, auf die Zukunft, auf die Geschichte zu übertragen. Aber in Nro. 355 der Allgem. Ztg. hatte ja der genannte Correspondent diese Last auf sich genommen, und mit großem Eclat verkündigt, daß er unverzüglich die Beweise von der Falschheit meiner Angaben liefern werde!
Rußland.
Die so häufig wiederkehrenden angeblichen Correspondenzberichte des Pariser Commerce aus St. Petersburg veranlassen das über die Begebenheiten in Rußland gewöhnlich gut unterrichtete Journal de Francfort zu folgender umständlicher Widerlegung. „Das Journal le Commerce publicirt nach einer Correspondenz aus St. Petersburg vom 2 Jan. die Nachricht von einer großen Verschwörung, deren Urheber aber durch Anzündung des Hauses, welches die verrätherischen Papiere barg, der Polizei zum Theil entgangen seyen. Wir führen die Correspondenz wörtlich an: „Dieses Ereigniß bildet in unserer Hauptstadt den Stoff aller Gespräche, und gleichwohl gestattet die Censur keinem unserer Journale die mindeste Erwähnung davon zu machen.“ Dieß ist offenbar ein Kunstgriff des Correspondenten des Commerce, welcher, aus guten Gründen überzeugt, daß die St. Petersburger Journale von dem angeblichen Ereigniß keine Erwähnung machen werden, gegen die Widerlegung, die aus ihrem Stillschweigen hervorgeht, durch die Behauptung sich verschanzen will, daß die Censur jenen Journalen nicht gestattet habe, irgend eine Erwähnung davon zu machen. Damit das Commerce sich künftighin etwas pfiffiger benehme, bemerken wir ihm, daß es, so oft dergleichen Ereignisse der Stoff aller Unterhaltungen in der Hauptstadt geworden sind, in der Gewohnheit, wie im Interesse der Regierung liegt, solche Ereignisse durch die Journale publiciren zu lassen, um boshaften Uebertreibungen ein schnelles Ende zu machen. Dieser Fall ist zu wiederholtenmalen vorgekommen. Wäre aber im vorliegenden Fall die Censur auch wirklich so dumm vorsichtig gewesen, hätte sie wohl dasselbe Schweigen auch den Privatbriefen und den Reisenden auferlegen können, welche nach Deutschland und namentlich nach Frankfurt kommen? Wir haben aus St. Petersburg neuere Briefe als vom 2 Jan. erhalten, welche durchaus keine Erwähnung von jenem Vorgang machen; wir sahen Reisende, welche direct von St. Petersburg kamen und zu träumen wähnten, als man sie über ein Ereigniß befragte, welches in dieser Hauptstadt „den Stoff aller Gespräche“ bildet, und von dem sie gleichwohl nie sprechen gehört haben. „Vorgestern, sagt der Correspondent des Commerce, wurde Generallieutenant Benkendorf, Oberdirector der geheimen Polizei der Armee, benachrichtigt, daß in St. Petersburg eine Verschwörung angezettelt worden, an welcher Männer aus den edelsten Familien Theil genommen. Als Versammlungsort der Verschwörer wurde das Hôtel der Wittwe Bestuscheff bezeichnet, Tante desselben Bestuscheff, welcher im Jahr 1826 als Mitschuldiger von Pestel und Murawieff gehängt wurde. Dieses Hôtel ist in der Straße Mata-Dworanskaja gelegen. Dort, hieß es, seyen auch die Briefe und übrigen Papiere der Verschwornen verborgen.“ Wo soll man nun anfangen, um all die Lügen zu bezeichnen, welche in diesen wenigen Zeilen zusammengehäuft sind? Erstlich gibt es, im Vorbeigehen gesagt, in Rußland keinen Generallieutenant v. Benkendorf, wohl aber einen General der Infanterie Grafen v. Benkendorf. Der Correspondent sagt ferner, die Wittwe Bestuscheff sey von mütterlicher Seite Tante desselben Bestuscheff, welcher 1826 gehängt wurde. Nun ist aber 1826 kein Mann dieses Namens gehängt worden. Jener Bestuscheff, welcher in die Verschwörung Murawieff's und Trubetzkoy's verwickelt war, wurde nach Sibirien verbannt; später wies ihm der Kaiser, welcher sehr milde gegen ihn verfuhr, eine Stadt an der tscherkessischen Gränze zum Aufenthaltsort an. Dort genoß er einer solchen Freiheit, daß er oft aus der Stadt zur Jagd in die Umgegend ritt. Auf einem dieser Ausflüge wurde er von den räuberischen Bewohnern der dortigen Gebirge getödtet. So verhielt es sich mit dem Hängen des Hrn. Bestuscheff. Es gibt auch in St. Petersburg keine Straße Mata-Dworanskaja; letzteres Wort ist polnisch und bringt uns auf die Spur des Correspondenten.“ Das Journal de Francfort macht sodann auf die Unwahrscheinlichkeit aufmerksam, daß Hr. v. Benkendorf, der „vermeiden wollte, die Aufmerksamkeit des Publicums auf seine Operationen zu ziehen,“ gleichwohl „eine Rotte Polizeiagenten, ein Detaschement Gendarmen und ein Cuirassierregiment“ habe ausrücken lassen. Der Bericht des Commerce schließt mit der Angabe, die Verschwornen hätten bei Annäherung der bewaffneten Macht das Hôtel der Wittwe Bestuscheff angezündet, und von diesem schönen Gebäude seyen nur die vier Mauern übrig geblieben. Das Journal de Francfort versichert aber, es sey um jene Zeit gar keine Feuersbrunst in St. Petersburg ausgebrochen, mit Ausnahme einer Seidenspinnerei, die 12 Werste von St. Petersburg entfernt ist.
[269-71]
Bekanntmachung,
den Verkauf des alten Postgebäudes zu Lindau betreffend.
Nachdem für das königl. Postamt in Lindau ein geräumigeres Gebäude angekauft worden ist, so wird das bisherige Posthaus daselbst, auf der Hauptstraße nahe beim Landthor gelegen, und mit der Nummer 43 bezeichnet, dem Verkaufe ausgesetzt. Diejenigen, welche Lust tragen, das erwähnte Haus käuflich an sich zu bringen, werden eingeladen, ihre Angebote schriftlich oder mündlich bei dem unterfertigten königl. Oberpostamte, oder auch bei dem königl. Postamte in Lindau, anzubringen. Die Einsicht des Hauses in loco Lindau ist frei gestellt, und werden bei Aufnahme des Angebotes auch die weitern Bedingungen des Verkaufes eröffnet werden.
Augsburg, den 24 Januar 1840
Königl. Ober-Postamt.
Graf v. Tauffkirchen.
coll. Bürgel.
[391]
Denkmünze
mit dem Bilde des hochwürdigsten Hrn. Erzbischofs von Köln, Clemens August Frhrn. von Droste Vischering. Preis in Gold sammt Etui 36 fl.; in Silber 2 fl. 42 kr.; in Bronze 1 fl. Dieselbe ist zu haben in München bei G. Sanktjohannser, Silberarbeiter. In Augsburg bei F. Ebner, Kunsthändler; bei Ch. Neuß bei St. Moriz, und bei J. J. Neuß, königl. bayer. Hof-Graveur.
Alle Bestellungen auf die Allg. Zeitung außerhalb Augsburg bittet man bei den auf jeder Nro. der Zeitung bezeichneten resp. Postämtern, in Frankreich bei Hrn. Alexandre, Brandgasse Nr. 28, in Straßburg zu machen. – An die Redaction oder die Expedition gerichtete Bestellungen können nicht berücksichtigt werden.
[373]
Wichtige Anzeige für Architekten und Kunstfreunde.
Im Laufe dieses Jahres wird erscheinen und sind darüber in allen Buch- und Kunsthandlungen ausführliche Anzeigen gratis zu haben:
Werke der höhern Baukunst.
Für die Ausführung erfunden und dargestellt
von
Schinkel,
königl. preuss. Oberlandes-Bau-Director u. s. w.
Indem die Verlagshandlung auf obige Ankündigung verweist, rechnet sie mit vieler Zuversicht auf die kräftige Theilnahme an dieser ebenso interessanten als ausgezeichneten Unternehmung, und wird ihrerseits nicht versäumen, dieselbe auf eine dem berühmten Künstler entsprechende Weise durchzuführen, wie auch ein den deutschen Verlagsbuchhandel und Deutschland ehrendes Werk zu liefern. Seit der kurzen Zeit, da die Anzeige ausgegeben, haben sich schon so erfreuliche Beweise der Anerkennung und Theilnahme gezeigt, dass zu erwarten steht, diese wird sich auch in weitern Kreisen ebenso wiederholen. Bei der kostspieligen Ausstattung können nur subscribirte Exemplare abgegeben werden und wird darum gebeten, gefällige Bestellungen – welche alle Buch- und Kunsthandlungen annehmen – recht bald zu machen. Die übrigen in meinem Verlage erschienenen Werke, wie das Album, die Entwürfe und das Notiz-Blatt des Arch. Vereins zu Berlin, Mauch Bauordnungen, Normand Baukunst, Rhode Maschinenbau u. s. w., möchten dazu beitragen, meinen Versprechungen einiges Zutrauen zu schenken.
Potsdam, im Januar 1840
Die Buchhandlung von Riegel.
[364]
Bei C. Drechsler in Heilbronn ist erschienen und in allen soliden Buchhandlungen zu haben:
Der allgemeine Telegraph
für die deutsche Gesetzkunde.
Neue Folge des Archivs
für die
neueste Gesetzgebung aller deutschen Staaten.
Ein fortlaufendes Repertorium der wichtigsten deutschen Staatsverträge, Gesetze und Verordnungen, mit kritischen Beleuchtungen und Vorschlägen zu legislativen Verbesserungen,
im Vereine mit vielen Gelehrten herausgegeben von
Alexander Müller,
Großherzogl. Sachsen-Weimarischer Regierungsrath.
Erster Jahrgang. – Erstes und zweites Heft.
Diese Monatsschrift tritt, wie schon der Titel genugsam anzeigt, an die Stelle des nun bis zum 9ten Bande herangewachsenen „Archivs für die neueste Gesetzgebung aller deutschen Staaten u. s. w.“ Sie soll, gemäß der Aufgabe des Archivs, die gesetzgeberischen Fortschritte der neuesten Zeit, in allem, was die materielle und geistige Entwicklung der deutschen Völkerwohlfahrt betrifft, umfassen, diese aber nach der neuen Oekonomie des Journals regelmäßiger und schneller zur Kunde des gebildeten Publicums bringen.
Nur Staatsverträge, Gesetze und Verordnungen von allgemeinem Interesse werden aufgenommen. Die Beleuchtungen derselben sollen mit wissenschaftlichem Freimuth, mit bescheidenem Ernst, in gründlich ruhiger Weise und überhaupt so geschehen, wie es den gegenseitigen Rechten und Pflichten der Regierenden und Regierten, den Rechten der souveränen Staaten, dem innern Staatsrecht und der besondern Staatsverwaltungsorganisation des betreffenden Landes entspricht. Durch den „allgemeinen Telegraphen für die deutsche Gesetzkunde“ wird in allen Staaten Deutschlands ein gemeinsamer Sprechsaal für alle Gesetzgebungs-Fragen eröffnet. Er wird alles dasjenige in seinen Kreis ziehen, was sich als Haupterscheinung auf dem immer umfangreicher werdenden Gebiete der legislativen Thätigkeit für die Erweiterung des inneren und äußeren Verkehrs und für die sittlichen und geistigen Bedürfnisse der gesammten Staatsgenossenschaft ankündigt. Erörterungen von kundigen und sachgelehrten Männern über die Bemühungen der Regierungen, wie der Einzelnen, die Staatsverwaltung nach allen ihren Theilen den Principien der Verfassung gemäß auszuüben und zu vervollkommnen, werden vorzügliche Berücksichtigung finden, daher die Ergebnisse der landständischen Berathungen in allen Zweigen der Gesetzgebung eine Hauptstelle einnehmen werden.
An die hochverehrten Männer, welche die Redaction des Archivs durch ihre gütige Mitwirkung bisher unterstützten, so wie an alle Freunde der deutschen Gesetzgebungs-Cultur ergeht die ebenso angelegentliche als ehrerbietige Bitte, dieses Unternehmen, gebilligt von der bessern Kritik, und als gemeinnützig anerkannt und empfohlen von fast allen deutschen Staatsministerien, durch geeignete Beiträge und auf jede sonst mögliche Weise kräftigst fördern zu wollen.
Mittheilungen erbittet man sich auf dem Postwege. Diese sind an die Buchhandlung von Karl Drechsler in Heilbronn mit der Bemerkung: „für den allgemeinen Telegraphen der deutschen Gesetzkunde,“ gütigst zu adressiren.
Heilbronn, im December 1839.
Der Herausgeber.
Von diesem Journal erscheint vom Januar 1840an alle Monate regelmäßig ein Heft von 8-10 Bogen in gr. 8., deren je 12 einen Jahrgang bilden.
Der Preis für einen Jahrgang von 12 Heften ist 13 fl. 30 kr. rhn. – 11 fl. 15 kr. C. M. oder 8 Thlr. pr. Cour.
Die Verbreitung und Beliebtheit des Archivs läßt mich erwarten, daß man der neuen Folge desselben gleiche Gunst, ja noch größere Theilnahme widmen werde, zumalen die Redaction den Werth dieses Journals zu steigern und dessen Mannichfaltigkeit und Gediegenheit zu erhöhen anstrebt. Entsprechende Beiträge zur Auslegung, Kritik und Ergänzung der Gesetze werden nach genommener Rücksprache mit der Redaction anständig honorirt.
Der Verleger.
[366]
Bei Karl Groos in Heidelberg ist so eben erschienen und in den Buchhandel versandt worden:
Chelius Handbuch der Chirurgie. Fünfte Originalauflage, erster Band zweite Abtheilung.
Bei dem ununterbrochen fortschreitenden Drucke werden die nun noch fehlenden beiden Abtheilungen ebenfalls baldigst nachfolgen.
[27-30]
Taubheit und Migräne.
Alle Blätter haben die Entdeckung des Dr. Moriz Mene aus Paris über die Heilung der Taubheit und der Migräne (nicht aber der Taubheit von Geburt) angekündigt. – Als außerordentliche Heilungen, welche durch ihn in Deutschland vollzogen worden, betrachtet man: die an dem Frhrn. v. Winkell, Oberwaldinspector zu Rosbach, seit langen Jahren an Taubheit leidend; Hrn. Baron von Risbeck zu Berlin; dem Hrn. Postdirector zu Hamburg, seit wenigstens fünfzehn Jahren fast vollkommen taub; Hrn. Müller zu Raval; Hrn. Ramer zu Forst; Freiherrn Dertzen, Edelmann u. Kammerherr des Großherzogs von Mecklenburg-Strelitz, seit achtzehn Jahren in Folge eines Rothlaufs fast ganz taub u. a. m. A. – Der Dr. Moriz hat die dritte Ausgabe seines Werkchens in französischer Sprache herausgegeben, in welchem seine Entdeckung über die Selbstheilung vermittelst einer einfachen am Ohr vorzunehmenden Behandlung sich enthüllt findet. Das Werkchen kostet 1/2 Fr. od. 18 kr. Es findet sich vor: in Frankfurt a. M. bei den HH. Fischer, Steinweg 223; in Wien bei Hrn. Bermann, Kupferstichhändler; in Hamburg bei Hrn. Gotthelf Voß; in Lüttich bei Hrn. Gillon; in Paris bei dem Verf., rue Jacob 6., wo man auch schriftlichen Rath vermittelst frankirter Briefe und zehn Franken Ehrensold ertheilt.
[348-51]
A vendre.
Une belle machine à vapeur à haute pression, système anglais perfectionné et construit par Moulfarine, Ingénieur mécanicien à Paris, de la force de 16 chevaux, dans le meilleur état possible, valant le neuf n'ayant fonctionée que six mois au plus, ainsi que les transmissions de mouvement en fonte et ferbattu, coussinets et chaises.
S'adresser pour la voir et en traiter à Monsieur J. Hummel à Kehl ou au Propriétaire C. F. Weiler à Strasbourg.
Zum Verkauf wird angeboten eine schöne Dampfmaschine nebst ihren Verbindungen in Guß- und Schmiedeisen, mit hohem Druck nach englischem Systeme von Mandsley, durch Moulfarine, Mechaniker in Paris, verbessert und verfertigt, von 16 Pferdekraft. Diese Maschine, so gut als neu, hat höchstens sechs Monate in der verunglückten Zuckerfabrik in Offenburg gearbeitet.
Bei Hrn. J. Hummel in Kehl ist die Dampfmaschine zu sehen und zu erhandeln, so wie bei dem Eigner C. F. Weiler in Straßburg.